Das war ja richtig uneigennützig von euch, die Mädels auf eurem Zimmer schlafen zu lassen. Echt, wieder mal ein super geschriebener Bericht. Vielen Dank dafür!!!!

Pfui Deibel! Schweinkram!!!

Vielen Dank für eure Kommentare...

Aber Schweinekram kann ich hier nun wirklich nicht erkennen, es ist höchstens eine Schweinerei wie uns das Pech an den Stiefeln oder besser gesagt an den Händen klebt. Aber selbst darüber können wir kurze Zeit später wieder lachen... ist ja alles für einen guten Zweck

War nicht böse gemeint, lieber Bender.

mampfi74 schrieb: War nicht böse gemeint, lieber Bender.

Habe es selbstverständlich auch nicht böse aufgefasst liebe Doro... aber eine kleinen sarkastischen Kommentar kann ich mir nur selten verkneifen.

Übrigens vielen Dank dafür, dass du dir die Mühe machst die Community mit einen Live-Bericht zu verwöhnen. Lese gespannt mit...

Echt ein toller Bericht!!!

Bin schon gespannt wie es weiter geht :D

Bender84 schrieb: Vielen Dank für eure Kommentare...

Aber Schweinekram kann ich hier nun wirklich nicht erkennen, es ist höchstens eine Schweinerei wie uns das Pech an den Stiefeln oder besser gesagt an den Händen klebt. Aber selbst darüber können wir kurze Zeit später wieder lachen... ist ja alles für einen guten Zweck

Genau, damit unsere Kinder und Kindeskinder in dieser schönen Stadt ihr wohlverdientes Geld für nichts und wieder nichts ausm Fenster werfen können.

Tag 10 – Mittwoch, 26. Juli 2017

Geräusche aus dem Nebenbett, die nach einer Mischung aus Stöhnen und Jammern klingen, lassen mich aufwachen. Sind die beiden etwa gerade voll bei der Sache? Ich schaue kurz rüber, doch falsch gedacht. Oli scheint noch tief zu schlafen, während Lisa ganz offensichtlich unter einem ziemlichen Kater leidet. Es mag jetzt wahrlich nicht sehr charmant klingen, aber die Alte sieht fürchterlich aus. Da hat wohl jemand seine Grenzen unbedingt bis zum Letzten ausloten müssen. Amanda ist mittlerweile auch wach geworden und scheint das gleiche zu denken wie ich. Sie geht rüber zum anderen Bett und frag ihre Freundin, ob sie lieber gehen und im eigenen Hotelzimmer ihren Kater verarbeiten möchte. Mühsam steht sie auf, sucht ihre Sachen zusammen und macht sich auf den Weg nach draussen. Währenddessen verschwinden Amanda und ich noch ganz kurz ins Badezimmer um uns gebührend voneinander zu verabschieden.

Als die beiden weg sind schaue ich mal auf die Uhr... es ist ja gerade erst kurz nach zehn, viel mehr als zwei Stunden Schlaf waren das also nicht. Da leg ich mich doch besser noch einmal hin. Als ich zum zweiten Mal aufwache ist es bereits halb zwei am Nachmittag. Die Jungs scheinen sich mittlerweile auch in ihrer Aufwachphase zu befinden und so kommen wir drei langsam, aber nur ganz langsam in die Gänge. Ich habe zwar nur äusserst selten einen Kater, obwohl ich Katzen eigentlich sehr mag, aber heute fühle ich mich doch etwas gerädert. Mir ist zwar weder übel, noch habe ich richtige Kopfschmerzen, doch scheint der Zahn der Zeit langsam an mir zu nagen. Jetzt brauche ich erst mal etwas zwischen die Zähne um meine Batterien wieder aufzuladen.

Meinen Mitstreitern scheint es ähnlich zu ergehen und so machen wir uns gemeinsam auf den Weg zur nächsten Futterstation. Unterwegs holen wir uns noch Tee und Kaffee und schlendern in langsamen Schritten in Richtung Forum Shops. Wie an unseren ersten Tag im Caesars lassen wir uns im Restaurant Trevi nieder und ich bestelle mir nochmals exakt das gleiche Menü. Zuerst eine deftige Minestrone, gefolgt von Wodka-Ravioli. Nachdem wir alle unser Mahl beendet haben, fühlen wir uns etwas besser gerüstet, um die letzten gemeinsamen Stunden in Angriff zu nehmen.

Zurück im Casino schlagen wir den kürzest möglichen Weg zu den nächsten Video-Poker Automaten ein. Diese befinden sich glücklicherweise nur ein paar Meter hinter dem Durchgang der die Forum Shops mit dem Casino verbindet. Also nur ein kurzer Fussmarsch und schon können wir uns wieder hinsetzten. Offensichtlich bin ich immer noch leicht im Delirium, denn lege ich gleich ein doppelt ungewöhnliches Verhalten an den Tag. Zum einen bestelle ich keinen Wodka, sondern habe unerklärlicherweise Lust auf einen Erdbeer-Daiquiri und andererseits halte mich wohl zum ersten Mal überhaupt an meine eigene Vorgabe nur einen Huni zu verspielen.

Wie nicht anders zu erwarten war, bringt mir dieser Huni finanziell nichts ein. Die Jungs bekommen für ihr Geld etwas mehr Spielspass geboten und ich begnüge mich damit, Ihnen beim Zocken zuzusehen. Mittlerweile ist immerhin mein Verlangen nach Wodka wieder erwacht, es scheint also definitiv aufwärts zu gehen. Nachdem auch Luigi und Oli ihre Einsätze losgeworden sind, räumen wir das Feld. Luigi möchte die letzten Stunden seines Urlaubs noch für etwas Cash-Game nutzen, während Oli und ich uns entschliessen, nochmals eine kleine Siesta einzulegen.

Zurück im frisch gereinigten auf aufgeräumten Zimmer stechen mir zwei Ringe ins Auge, die da auf meinem Nachttisch liegen. Ist da etwa jemand gestern noch spontan unter die Haube gekommen? Ich mache ein Foto und schicke es an Amanda um der Sache auf den Grund zu gehen. Oli hat sich mittlerweile auf sein Bett geschmissen und ist fast augenblicklich eingeschlafen. Ich entschliesse mich währenddessen, mich auf dem Sofa auszustrecken und ausgerüstet mit Wodka und Zigaretten etwas der Musik meines tragbaren Telefons zu lauschen.

Luigi informiert mich von Zeit zu Zeit wie es beim ihm läuft, während Oli nach wie vor den Schlaf der Gerechten schläft. So vergehen gut zwei Stunden bis Luigi ankündigt, dass er seine letzte Session in Kürze beendet und gerne noch mit einem letzten Wodka auf die vergangen Tage anstossen möchte. Da lass ich mich natürlich nicht zweimal bitten und bereite schon mal alles vor. Kurze Zeit später kommt er, um 120$ erleichtert, zurück in unser Zimmer.

Oli hat sich mittlerweile auch wieder aufgerafft und so erheben wir die Becher auf unser aller Wohl und darauf, dass dies nicht unsere letzte gemeinsame Reise nach Las Vegas gewesen sein soll. Ich darf mit Fug und Recht behaupten, dass die wir die Entscheidung, aus unserem geplanten Urlaub in trauter Zweisamkeit eine Ménage-à-Trois gemacht zu haben, definitiv nicht bereut haben. Luigi hat sich als mehr als würdig erwiesen und ist herzlich eingeladen auch im kommenden Jahr mit uns durch die Casinos dieser Stadt zu ziehen. Da ich weiss, dass er meinen kleinen Reisebericht ebenfalls mitliest, hoffe ich, dass ihm dies nun nicht gleich zu Kopf steigt, ansonsten müssen wir dann allenfalls doch noch andere Saiten aufziehen.

Die Becher sind mittlerweile geleert und ist nun an der Zeit aufzubrechen. Das Zustellbett wurde bereits im Verlauf des Nachmittags abgeholt und nachdem Luigi auch noch seine letzten Sachen im Koffer verstaut hat, kann es losgehen. Er lässt noch ein paar Schuhe mit der Bitte zurück, diese wenn möglich den Obdachlosen zukommen zu lassen. Auf dem Weg nach unten spielen wir noch ein letztes Mal zu dritt No-Limit-Lift-Raten, allerdings wieder einmal ohne Sieger. Selbst bei diesen Spiel springt für keinen für uns etwas Zählbares raus.

Vor dem Hotel verabschieden wir uns dann endgültig voneinander. Mit etwas Wehmut schaut uns Luigi aus seinem Uber Fahrzeug nach, bevor der Wagen in der Masse des dichten Verkehrs auf dem Strip verschwindet. Für Oli und mich ist die Zeit gekommen noch etwas dem Glücksspiel zu frönen. Da wir sowieso schon auf halbem Weg sind, können wir uns ja gleich auf ins Linq machen und nochmals etwas bei den Table-Games verweilen. Meine Lieblingsdealerin ist zwar noch nirgends zu sehen, aber nichtsdestotrotz setzten wir uns an den Texas-Bonus Tisch und versuchen unser Glück.

Rund anderthalb Stunden später und mit einem netten Gewinn von 150$ ist es Zeit aufzustehen. Uns beide plagt mittlerweile etwas der Hunger und wir wollen uns nochmals die leckeren Burger bei In-n-Out reinziehen. Mittlerweile hat sich auch Amanda bei mir gemeldet und bestätigt, dass diese beiden Ringe ihr gehören. Wir sind also alle noch unverheiratet. Die Gute und ihre Freundin waren offensichtlich so fertig von letzter Nacht, dass sie bis fast 7pm geschlafen haben. Wir verabreden uns für den morgigen Tag, damit wir die Übergabe dieser wertvollen Schmuckstücke über die Bühne bringen können.

Bei In-n-Out herrscht auch heute Abend wieder sehr grosser Andrang und wir müssen uns über eine halbe Stunde auf unser Essen gedulden. Aber das stört uns nicht im geringsten, denn dies steigert doch die Vorfreude auf die leckeren Burger. Als unsere Nummer aufgerufen wird, hole ich das Essen während Oli uns zwei der letzten beiden freien Plätze im Lokal sichert. Mit Hochgenuss verzehren wir unser Nachtessen und beraten wie es heute weitergehen soll. Oli scheint dem vorangegangen Tag doch deutlich Tribut gezollt zu haben. Kein Wunder, schliesslich war er gestern gleich zweimal voll. So überrascht es nicht, dass er sich entschliesst einen Strich unter diesen Tag zu machen und ins Zimmer zurück zu kehren. Ich für meinen Teil fühle mich noch, bzw. wieder fit und möchte noch ein paar Runden zocken.

Da ich die gewonnen Chips von der ersten Texas-Bonus noch nicht zurückgewechselt habe, führt mich mein Weg sogleich wieder ins Linq. Mittlerweile ist auch Kim an der Arbeit und begrüsst mich freundlich. Wieder einmal meint sie mit einem verschmitzten Lächeln, dass sie mich fast jeden Abend hier sehe. Allerdings fragt sie mich auch wo mein Kumpel abgeblieben ist und zu ihrer Enttäuschung muss ich ihr mitteilen, dass er für heute die Segel bereits gestrichen hat.

Die zweite Runde verläuft ähnlich gut wie die erste. Kim ist bester Laune und verteilt mir grosszügig gute Hände, was ich wiederum in Form von regelmässigen Trinkgeldzuschüssen honoriere. Mit viel Spielspass und speditivem Wodka-Nachschub vergeht die Zeit ach gar zu schnell. Nachdem Kim einen Tisch weitergezogen ist und ihre Nachfolgerin nicht mehr an ihre Performance anknüpfen kann, es für mich die Zeit gekommen einen Schlussstrich unter den heutigen Tag zu ziehen. Ich stecke mir einen schönen Gewinn von 125$ ein und schlendere fröhlich zurück in unser Zimmer.

Tagesbilanz:
Video Poker -100$
Texas Bonus +275$

Weltklasse!!!

Tag 11 – Donnerstag, 27. Juli 2017

Unser letzter ganzer Tag in Vegas bricht an und diesen wollen wir natürlich nicht verschlafen. Kurz nach Neun verlassen wird unsere Betten und insbesondere Oli freut sich über die neu gewonnen Energie die er tanken konnte. Auch ich fühle mich erholt und ausgeruht und bin bereit nochmals alles zu versuchen um die Gunst der Glücksgöttin Fortuna zu gewinnen.

Heute starten wir den Tag wieder einmal ganz klassisch, also mit Video-Poker und Wodka-Ginger. Zwar lässt uns das Glück einmal mehr im Stich, aber dies tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Es ist eher die Aussicht auf die baldige Rückkehr in den gut-bürgerlichen Alltag, der meine Motivation zu untergraben versucht. Während wir unser Geld fleissig im Automaten versenken, will Amanda via Whatsapp wissen, wann und wo wir uns heute treffen können. Wir verabreden uns letztlich am Abend in der Lobby vom Caesars, damit wir die Rückgabe ihrer Ringe (kling wie eine Scheidung) vollziehen können. Nachdem ich dem Casino, grosszügig wie ich wiedermal bin, 200$ gespendet habe, reicht es für den Moment.

Unsere nächste Etappe führt ins noch einmal in die Fashion Show Mall, in der ich letzten Freitag Basketballschuhe für meinen Neffen bestellt habe. Ich hoffe nur, dass die Treter inzwischen in der Under-Armour-Filiale angeliefert wurden, sonst wird dann nichts aus meinem Mitbringsel. Aber meine Sorge erwies sich als unbegründet. Alles hat einwandfrei geklappt und bezahlt sind sie ja auch schon. Nun muss ich im Auftrag meiner Schwester noch ein Basketball-Trikot besorgen. Dieses will sie im Oktober ihrem Filius zum Geburtstag schenken. Im ersten Sportartikelladen werden wir nicht fündig, aber es gibt ja in dieser Mall noch etwas vier weitere. Beim zweiten sieht es dann schon besser aus. Eigentlich hiess es mal, dass er gerne ein Trikot von Steven Curry hätte. Doch erstens habe ich ihm ein solches schon letztes Mal aus Vegas mitgebraucht und zweitens ist nach einheitlicher Meinung von Oli und mir LeBronn James die wahre Nummer Eins. Also wird ein Leibchen der Cavs mit der Nummer 23 gekauft.

Damit wären meine Shopping-Aktivitäten für diesen Urlaub definitiv abgeschlossen. Auch Oli hat keinen Bedarf an weiteren Einkäufen. Da uns aber langsam ein kleiner Hunger packt, geht es vor dem Verlassen der Mall noch kurz in den Foodcourt. Da wir heuer erst einmal bei unserem Lieblings-Fast-Food-Asiaten waren, geht es schnurstracks zu Panda Express. Mit Orange Chicken und Honey Walnut Shrimps bzw. Bejing Beef setzten wir uns an einen freien Tisch und lassen es uns ordentlich schmecken.

Gut gestärkt verlassen wir die Mall und begeben uns via Überführung auf die andere Seite des Strips. Heute ist nochmals so ein richtiger trocken-heisser Vegas-Tag mit Temperaturen um die 40 Grad. Da möchte man nicht allzu lange draussen rumlaufen und so geht es gleich bei der erstbesten Gelegenheit in die klimatisierten Räume des Palazzo Casinos. Nach kurzem Überlegen entscheiden wir uns für eine Runde am Roulette Tisch. Zu Anfang läuft es zwar durchzogen, doch retten mich wieder einmal meine Standard-Kombinationen 4/7 und 14/17. Am Schluss reicht es immerhin für einen süffigen Wodka und einen kleinen Gewinn von 50$.

Nun aber rüber ins Venetian und dort nochmals reingeschaut. Ich möchte wissen, was aus meinen Wheel-of-Fortune Automaten wurden, welche bei unserem letzten Besuch hier gerade auf Sackkarren weggebracht wurden. Hat man die Automaten allenfalls nur einem Software Update oder einer Generalüberholung unterzogen, oder wurden sie effektiv aus dem Casino entfernt? Als wir in der entsprechenden Ecke des Casinos ankommen, muss ich leider feststellen, dass wohl letzteres der Fall ist. Damit sind nun auch die letzten Automaten dieser Art vom Strip verschwunden, denn das Aria hat ihre bereits vor einem Jahr liquidiert. Ich versuche es positiv zu sehen, für meine Brieftasche ist dies wahrscheinlich gar keine schlechte Sache.

Somit ziehen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Den Rest des Weges beschreiten wir spielfrei. Wir machen lediglich noch einen kurzen Zwischenstopp bei Walgreens, um uns noch ein letztes Mal mit Wasser und Ginger-Ale zu versorgen. Zurück im Hotel angekommen bedienen wir uns gleich dieser neuen Limonadenflasche, um uns einen leckeren Wodka-Drink zu mixen. Da wir eine kurze Pause vom Spielen einlegen, nutzten wir diese Zeit, um schon etwas mit dem Packen zu beginnen. Ach wie ich das hasse. Denn dies ist nun ein untrügliches Zeichen, dass unsere Ferien bald zu einem Ende kommen. Während wir mit unseren Habseligkeiten beschäftig sind, diskutieren wir darüber, wo wir heute noch spielen wollen. Da wir heuer noch gar nie bis zum NYNY gekommen sind und mir dieses Casino immer sehr gut gefallen hat, schlage ich einen Ausflug in den südlichen Teil des Strips vor, was von Oli auch gleich wohlwollend unterstützt wird.

Bevor wir uns auf den Weg nach draussen machen, will ich noch ganz kurz bei der Lobby vorbei. Ich möchte mich versichern, dass Kleider und Schuhe, welche nach dem Check-Out im Hotelzimmer liegenbleiben, wirklich Obdachlosenorganisationen gespendet werden. Und siehe da, wieder ist es unser alter Freund Tom, der uns dies auch bestätigen kann. Somit wissen wir jetzt wohin mit unseren Sachen und auch Luigis Schuhe werden auf diesem Weg einen neuen Besitzer finden.

Nun aber raus aus dem Laden und nochmals ordentlich Sonne getankt. Und tatsächlich, es ist in den letzten zwei Stunden nicht kühler geworden. So machen wir uns unter der heissen Sonne Nevadas in Richtung Süden auf. Wir nehmen den Weg durch das Monte Carlo um zwischendurch noch etwas Abkühlung in Form von Klimaanalgen zu bekommen und einen Blick auf die T-Mobile Arena zu werfen. Die Vorfreude auf die Golden Knights steht ihr auf jeden Fall auf die Fassade geschrieben. Gleich neben dem NYNY vor einer Bar steht ein Ping-Pong-Tisch und dazu hat es auch zwei Schläger und einen Ball. Das lädt doch zu einem kleinen Spiel ein. Bei brütender Hitze spielen wir einen kurzen Satz auf 11 Punkte für 5 Dollar. Ich gehe schnell mit 6-1 in Führung und kann diesen Vorsprung bis Ende ohne grössere Probleme verwalten und hole mir die verdiente Prämie in Form eines 5$-Scheins.

Im NYNY angekommen schauen wir uns zuerst ein wenig um. Noch haben wir keine konkrete Idee, welches Spiel es denn sein soll. Und plötzlich stehen wir einmal mehr vor zwei einladend aussehenden Video-Poker Automaten. Ich bekommen je länger desto mehr das Gefühl, dass sie uns suchen und nicht wir sie. Irgendwie scheinen diese Maschinen zu wissen, dass wir leichte Opfer sind und stellen sich uns dann jeweils absichtlich in den Weg. Aber nun denn, uns soll es Recht sein. Huni gezückt, Wodka bestellt und los geht’s. Oli legt gleich mal einen Start hin, dass einem Hören und Sehen vergeht. Im zweiten oder dritten Draw bekommt er vier Asse mit einem vierfach Multiplikator und ist schon 160$ im Plus. Er zockt noch ein paar Minuten weiter und lässt sich dann einen schönen Gewinn von 150$ auszahlen.

Während ich so vor mich hin spiele, kommt ein Herr mittleren Alters vorbei und gibt mir ungefragt Ratschläge wie man bei diesem Spiel zum Erfolg kommt. Bei meiner Bilanz in den letzten Jahren könnte ich eigentlich jede Hilfe gebrauchen, doch habe ich gerade überhaupt keine Lust mich auf diese Diskussion einzulassen. Liegt wohl vor allem daran, dass der gute Herr ziemlich verladen ist und ich meine Arbeit diesbezüglich erst gerade aufgenommen habe. Er spricht mich nun auf mein Cap an und fragt ob ich ein SF Giants Fan sei. Nein, ich finde Baseball so ziemlich den langweiligsten Sport der Welt, mir hat die Mütze einfach gefallen. Als nächstes will er wissen, was ich den von den Golden State Warriors halte... Wiederum die falsche Frage, denn dieses Team mag ich nun überhaupt nicht und vor allem finde ich es peinlich, dass viele Amis einfach mit dem Strom schwimmen und sich plötzlich als Warriors „Fans“ outen und mit blau-gelben Trikots rumrennen, wo doch die meisten Leute vor ein paar Jahren noch nicht einmal wussten, in welcher Stadt dieses Team überhaupt beheimatet ist. Damit ist die Unterhaltung dann auch beendet und ich kann mich wieder in Ruhe meinen Spiel widmen.

Wieder einmal zeigt sich, dass man sich auf Karma einfach nicht verlassen kann, sie ist und bleibt eine Bordsteinschwalbe. Da verhalte ich mich ohne triftigen Grund ziemlich unfreundlich zu diesem Herren und werde dafür noch mit einem schönen Gewinn von 50$ belohnt, während wir in den vergangen Tagen immer mal wieder ein paar Dollars für die Obdachlosen springen liessen, ohne dass sich Karma im Casino dafür revanchiert hätte. Die ganze Sache geht einfach nicht wirklich auf...

Damit schliesse ich diese Gedankenklammer wieder und verlasse den Automaten. Es ist Zeit für ein neues Spiel. Oli macht seinen Voucher zu Bargeld und dieses wiederum zu Roulette Chips. Für ihn läuft es ziemlich gut und er trifft die eine oder andere Zahl für einen netten Gewinn. Meine 100$ lösen sich dagegen ziemlich schnell in Luft auf. Wir drehen nochmals eine kleine Runde durchs Casino und Oli versucht sich noch an diversen Slots. Bei einer, uns noch unbekannten Version, des Wheel-of-Fortune setzt unser Puls dann für eine Millisekunde aus. Oli kann das Glücksrad drehen und es macht den Anschein als würde es beim 5.5K Jackpot stehen bleiben, doch im letzten Moment bewegt es sich nochmals ganz leicht nach links und lässt ihn mit einem Gewinn von 20$ zurück. Das hat der Kasten doch mit Absicht gemacht um die Spannung hoch zu halten.

So drehen wir unsere Runde durch dieses wirklich schöne Casino und versuchen uns noch an einigen Automaten die wir bis dato noch nicht auf dem Schirm hatten. So investiere ich unter andere noch einen Zwani beim sogenannten Double-Sissling-Sevens... ein Slot der ein wirklich witziges Bonusspiel offeriert, in welchem eine Art Lottokugel über die Höhe des Gewinns entscheidet. Obwohl ich zwischenzeitlich bei über 50$ liege, ist am Schluss auch diese Kohle weg.

Für den Moment ist unsere Spielsucht soweit gestillt und wir machen uns auf den Rückweg. Unterwegs holen wir uns bei CVS noch eine kleine Erfrischung. Oli gönnt sich ein Bierchen und probiere einen Jacky-Cola-Mix. Leider ist dieses Gesöff für meinen Geschmack viel zu süss und die halbe Dose wandert in den Müll. Im Zimmer angekommen haben wir noch knapp eine Stunde Zeit bis die Mädels eintreffen. Das reicht gerade noch für ein bisschen Körperpflege und einen weiteren Drink.

Die Idee war eigentlich, die Ringe vorderhand noch im Zimmer zu lassen um den Ladies einen Vorwand zu geben, mit uns hoch zu kommen und in intimer Atmosphäre die Gläser zu heben. Nur leider machen uns die beiden einen Strich durch die Rechnung, denn sie sind schon in Bälde zu einer Club-Tour verabredet. Also muss ich nochmals hoch und die Dinger holen. Immerhin haben die beiden in der Zwischenzeit Drinks in einer kleinen Bar neben dem Front-Desk organisiert und so stossen wir halt hier unten an. Sie fragen uns noch, ob wir nicht Lust hätten, sie auf dieser Club-Tour zu begleiten. Doch für uns ist klar, dass an diesem letzten Abend nochmals so richtig ausgiebig gezockt werden soll. Wir schiessen noch ein paar Fotos zusammen und verabschieden uns dann voneinander. Verdammt, gegen eine weitere Runde Schweinekram hätte ich mich jetzt nicht gewehrt.

Aber sei es wie ist. Ein Gratis-Wodka ist immerhin besser als gar nichts und unser Fokus für diesen Abend liegt sowieso woanders. Aber bevor wir uns nochmals so richtig vom Spielteufel packen lassen, müssen wir mal wieder etwas zwischen die Zähne bekommen. Wir beratschlagen wo wir uns verköstigen könnten. Da kommt Oli plötzlich die zündende Idee. Er erinnert mich an meinen Gutschein für das Restaurant AquaKnox im Venetian, welchen ich als Abschiedsgeschenk von meinen alten Arbeitskollegen geschenkt bekommen haben, als ich Ende März die Firma nach sechs Jahren verliess. Meine Affinität zu Las Vegas war im Büro hinlänglich bekannt.

Kurz über die Homepage einen Tisch reserviert, nochmals hoch ins Zimmer den Gutschein geholt und los geht’s ins Venetian. Das Restaurant ist spezialisiert auf Fisch- und Meeresfrüchtegerichte, bietet aber auch Steaks und andere Köstlichkeiten an. Wir beginnen unser Dinner traditionell mit einem Grey-Goose-Ginger. Anschliessend serviert man Oli eine Hummer-Suppe und ich verspeise den köstlichsten Crap-Cake den ich je gegessen habe. Zur Hauptspeise entscheiden wir uns beide für ein New York Strip, medium-rare mit Fries. Meine Kapazität reicht gerade noch für einen kleinen Cheesecake, während Oli sich mit einem Espresso begnügt. Was soll ich sagen? Das Menü war von A bis Z stimmig, die Qualität des Essens hervorragend, das Ambiente sehr angenehm und die Bedienung überaus freundlich und zuvorkommend. Ich kann dieses Restaurant wirklich nur empfehlen. Mein Gutschein über 200$ reicht gut um die Rechnung zu begleichen und wir lassen noch 40$ als in Cash als Tip auf dem Tisch zurück.

Wohlgenährt und sehr zufrieden verlassen wir das Lokal. Draussen ist es mittlerweile dunkel geworden und wir lassen uns mit unseren Spaziergang viel Zeit. Wir möchten beide nochmals diese einmalige Atmosphäre des nächtlichen Strips mit all seinem Glanz und Glitzer aufsaugen. Es gibt einfach nichts Vergleichbares. Leider spüre ich auch, wie langsam ein wenig Wehmut aufkommt. Der Urlaub neigt sich dem Ende zu und dieses Mal wird es fast ein Jahr dauern, bis ich wieder hier sein werde... Werde ich auf meine alten Tage hin etwa noch nostalgisch?

Unser weiterer Weg führt uns einmal mehr ins Linq. Wir möchten uns nochmals intensiv den Table-Games widmen. Da kommt es sehr gelegen, dass vom gestrigen Abend noch 475$ in Casino Chips in meinem Taschen klimpern. Bei den Tischen angekommen werden wir sogleich freudig von Kim begrüsst. Sie möchte von Oli nochmals wissen, wo er gestern gewesen ist. Da hat wohl jemand einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Leider teilt sie uns mit, dass sie heute Abend nicht am Texas-Bonus-Tisch eingeteilt ist. Aber sie lässt gleich beim 3-Card-Poker los und so entschliessen wir uns dort unser Glück zu versuchen.

Die Stimmung mit ihr ist wie immer super und wir können uns auch über die Qualität der Hände nicht beklagen. Unsere Chips-Stapel bleiben lange Zeit ziemlich stabil und auch der Getränkenachschub funktioniert wie immer reibungslos. Nachdem Kim einen Tisch weitergezogen ist, kommt Linda an unseren Tisch. Wie soll ich sie beschreiben? Eine kleine, aufgeweckte Lady mit losem Mundwerk. Vom Alter dürfte sie wohl schon lange ihre Rente geniessen, doch scheint ihr dieser Job einfach zu viel Spass zu machen. Das vermittelt sie auf jeden Fall und ihre gute Laune ist mehr als ansteckend.

Auch sie scheint genau zu wissen, dass hin und wieder eine gute Hand auszuteilen augenblicklich mit Trinkgeld honoriert wird. Lediglich ein Dame zu Olis Linken scheint dies nicht ganz verstanden zu haben. Sie gewinnt in einer Hand mit einem Einsatz von 15$ über 500$ und lässt tatsächlich nicht einen müden Chips für Linda übrig. Kurze Zeit später steht sie auf und Linda lässt verständlicherweise kein gutes Haar an ihr. Natürlich kann man niemanden zwingend die Dealer zu tippen, aber unangebracht finde ich es trotzdem.

Sei’s drum, sie ist weg und wir sitzen noch zu dritt am Tisch. Neben mir hat es sich ein Mittdreissiger gemütlich gemacht und ich beginne mich ein wenig mit ihm zu unterhalten. Er erzählt mir, dass er gerade ein paar Tage geschäftlich in Salt Lake City unterwegs war und sich nun spontan entschlossen habe, noch kurz nach Vegas zu kommen. Er sei vor gut zwei Stunden gelandet und am frühen Morgen fliegt er heim nach Chicago. Ein kurzer Stopp Over in Vegas für ein paar Stunden, kann man auch mal machen.

Je später der Abend desto mehr wird das Casino von leicht bekleideten Damen in hochhackigen Schuhen bevölkert. Somit ist es nicht erstaunlich, dass mein Nebenmann und ich auf dieses Thema zu sprechen kommen. Ich merke an, dass die Frauen in Vegas grundsätzlich nicht attraktiver sind als anderswo, aber dass sie sich abends einfach besser kleiden. Der Typ aus Chicago meint dazu: „I wouldn’t say better, I would call it sluttier”. Damit liegt gar nicht so falsch, wobei dass für mich in diesem Zusammenhang schon fast ein Synonym ist. Kurze Zeit später bekomme ich zum zweiten Mal in diesem Urlaub einen Vierling, bestehend aus zwei Zehnen in meiner und zwei weiteren in Lisas Hand. Die Dealerin freut sich mit mir und selbst Kim kommt extra kurz für ein High Five rüber.

Nun ist es wieder an der Zeit für einen Dealer-Wechsel. Linda lässt uns wissen, dass sie nun rüber zum High Card Flush geht und wir doch dieses Spiel im Verlauf des Abends auch noch ausprobieren sollen. Bevor sie geht, schiebe ich ihr nochmals 10$ Trinkgeld rüber und bin so genau wieder bei meinem Startstack angelangt. Während Oli Lindas Aufruf folgt, setze ich mich rüber an den Texas-Bonus Tisch. Leider ist Pato bei der Arbeit, ein mexikanisch-stämmiger Dealer der mir bereits letztes Jahr durch seine gelangweilte und teils unfreundliche Art negativ aufgefallen ist. Zudem habe ich, sofern ich mich richtig entsinne, bei ihm noch keinen Blumentopf gewonnen. Aber was soll ich machen, ich habe Lust auf dieses Spiel und mangels Alternativen setzte ich mich dann doch an den Tisch. Aber wie sich herausstellt, sollt man ab und zu doch besser auf sein Bauchgefühl hören. Es dauert eine knappe halbe Stunde und schon bin ich 215$ in den Miesen. Ich schnappe mir meine restlichen 250$ in Chips und gehe rüber zu Oli und Linda.

Dieses Spiel ist völlig neu für mich. Doch Oli und Linda haben es mir innerhalb kürzester Zeit erklärt und ich kann loslegen. Das Prinzip ist auch gänzlich einfach. Jeder Spieler sowie der Dealer bekommen je sieben Karten. Das Ziel ist es einen Flush bestehend aus mindestens drei Karten zu machen. Je mehr Karten man von der gleichen „Farbe“ hat, desto besser. Alle Karten die nicht dazu passen gibt man dem Dealer zurück. Dann wird mit den Karten des Dealers verglichen. Dazu gibt es noch Bonus-Felder für Flush ab 4 Karten, oder Sraight Flushs ab drei. Diese werden von uns natürlich auch bespielt.

Zu Anfang läuft es ziemlich harzig und ich verliere fast alle meine Hände. Ich muss zuerst lernen, dass man ein 3-Karten-Flush, dass schlechter als Dame-hoch ist, besser nicht spielt. Aber dann kommt plötzlich eine Zauberhand. Ich habe 10$ auf dem Straight Flush Bonus Feld und bekomme tatsächlich vier suited Karten in einer Reihe. Macht dann gleich mal lockere 600$. Die Stimmung wird zusätzlich durch eine Dame mittleren Alters hochgehalten, die zusammen mit ihrem Sohn am Tisch sitzt. Dieser verliert zwar andauernd, doch Mama schiebt ihm immer wieder ein paar Chips rüber. Die nette Lady ist schon gut angeheitert und unterhält den ganzen Tisch mit ihrer witzigen Art.

Nach und nach leert sich der Tisch und auch der Junior und seine Mama haben ihre letzten Chips verspielt. Oli und ich lassen den Wodka weiter munter fliessen und die Chips über den Tisch tanzen. Mittlerweile sind wir sogar soweit, dass uns beide die Zigaretten ausgegangen sind und wir müssen uns für 16$ Nachschub besorgen. Immerhin gibt ja auch dafür einen Lieferservice. Leider war mein schöne Hand nur ein kurzes Strohfeuer, denn mein ganzer Gewinn plus Zinsen hat mittlerweile den Weg zurück zur Bank gefunden. Um ca. 3.30pm und mit einem Verlust von 160$ bei diesem wirklich lustigen Spiel, erklären wir unser Tagewerk für beendet.

Tagesbilanz:
Video Poker -150$
Roulette: -50$
Ping-Pong +5$
Slot Machine: -20$
3-Card-Poker: +0$
Texas Bonus: -215$
High Card Flush: -160$

Boah, mal wieder unglaublich detailliert! Wie machst du das bloß? Vor allem mit dem vielen Wodka-Ginger...
Nein, ehrlich, ganz große Klasse, danke sehr!

mampfi74 schrieb: Boah, mal wieder unglaublich detailliert! Wie machst du das bloß? Vor allem mit dem vielen Wodka-Ginger...

Gute Frage... vielleicht funktioniert mein Oberstübchen nach dem Prinzip, je mehr Wodka, desto besser die Erinnerung.

Nein ernsthaft. Ich lasse mir halt sehr viel Zeit beim Erstellen der Berichte und frage auch ab und zu bei den Jungs nach, ob ich allenfalls etwas wichtiges vergessen habe. Deshalb komme ich auch nur sehr langsam vorwärts. Sind ja nun doch schon zwei Monate seit wir unsere Reise angetreten haben. Aber das Ende ist nahe, bald ist es geschafft.

Tag 12 – Freitag, 28. Juli 2017

So, nun ist er also da, der gefürchtet Tag der Abreise. Wir schlafen bis 11 Uhr, so bleibt uns noch genau eine Stunde Zeit bevor wir das Zimmer endgültig verlassen müssen. Oli klagt darüber, dass er sich ziemlich gerädert führt und er sieht in der Tat nicht sehr erholt aus. Ich für meinen Teil fühle mich zwar ausgeruht, aber leide unter leicht erklärbaren Motivationsproblemen. Nachdem unsere Koffer fertig gepackt sind und wir nochmals kontrolliert haben, dass nichts vergessen wurde, machen wir uns von dannen.

Wir deponieren unser Gepäck beim Bell-Desk und kümmern uns anschliessend ums Check-Out. Dank fleissigen Spielaktivitäten in den CET-Casinos werden die eine oder andere Resort Fee sowie andere kleinere Ausgaben von unserer Rechnung gestrichen. Zudem fällt mir bei der finalen Rechnung auf, dass das Zustellbett, welches Luigi während 6 Nächten beherbergte, gänzlich darauf fehlt. Ich möchte ja nicht überkorrekt sein und unterlasse es, die Dame am Check-Out darüber in Kenntnis zu setzten.

Da unser Rückflug erst um 5.10pm vom McCarran abhebt, haben wir noch etwas Zeit zum Spielen. Grosse Sprünge möchten wir allerdings nicht mehr machen und so geht’s nur kurz rüber ins Linq. Wir entscheiden uns dem High Card Flush nochmals eine Chance zu geben und setzten uns an den entsprechenden Tisch. Allerdings scheint die Luft bei uns mittlerweile doch ziemlich draussen zu sein. Wir begnügen uns mit je zwei Tassen Tee und versuchen mit unseren zumeist sehr mittelmässigen Händen etwas zu reissen. Oli scheint es immer schlechter zu gehen und nach ca. einer Stunde verlässt er den Tisch, um sich in einen der bequemen Sessel beim Sports Book zu setzten. Ich hingegen bestelle mir dann noch einen Wodka und spiele noch ein paar Hände. Mehr als die Maximierung meiner Verluste liegt aber nicht mehr drin und ich erhebe mich mit einem Minus von 215$ vom Tisch.

Ein Blick auf die Uhr verrät uns, dass es nicht zu früh ist, um langsam aber sicher in Richtung Flughafen aufzubrechen. Wir holen unsere Koffer ab und stellen uns in die Taxi-Line. Während der kurzen Fahrt beschwert sich unser Driver lauthals über die neue Konkurrenz durch Uber und Lyft und lässt uns wissen, dass sich das Taxi-Business auf Dauer nicht mehr auszahlen kann. 20 Minuten später werden wir dem Check-In von BA abgeladen.

Beim Wiegen stelle ich fest, dass mein Koffer in 12 Tagen 6kg zugenommen hat, was für ein Fresssack. Olis hingegen ist sogar etwas leichter als beim Hinflug, hat er sich beim Shoppen doch sehr stark zurückgehalten und dazu auch noch einige Kleidungsstücke im Zimmer zurückgelassen. Nach der Sicherheitskontrolle schauen wir uns nach etwas Essbarem um und landen letztlich bei Carl’s Junior. Ich gönne mir ein Western BBQ Menu mit saftigem Bacon und anderen gesunden Zutaten. Oli bringt es gerade mal fertig ein paar Pommes in Zeitlupentempo zu verspeisen. Es scheint ihm mittlerweile echt ziemlich schlecht zu gehen.

Um das Burger-Menü angemessen zu verdauen, begebe ich mich in den kleinen Raucherbereich am Ende des Terminals, in welchem auch noch einige Spielautomaten zu finden sind. Oli begleitet mich, hat aber nach einer Zigarette genug und macht sich auf zum Gate. Nachdem mein erster Zwani relativ schnell vom Wheel of Fortune geschluckt wurde, läuft es mit dem zweiten besser. Dank eines Bonus-Spiel kann ich mir 60$ auszahlen lassen und beende damit meine diesjährigen Spielereien in Vegas mit einem Plus von 20$.

Anschliessend gehe ich kurz auf Toilette um mich für die bevorstehende Reise umzuziehen. Aus Shorts und T-Shirts werden lange Hosen und Hoodie. Beim Gate angekommen sehe ich Oli wie er tief und fest schläft. Ich setzte mich daneben, höre etwas Musik und warte bis das Boarding seinen Lauf nimmt. Als es dann soweit ist, rafft sich Oli mit Müh und Not auf und wir betreten den Flieger der uns zurück auf die andere Seite des grossen Teichs bringt.

Der Flug selber verläuft ziemlich unspektakulär. Kaum angeschnallt schläft Oli auch schon wieder ein. Er sollte erst ca. zwei Stunden vor der Landung in LHR wieder zu sich kommen. Unterdessen höre ich mir das übliche Chicken or Pasta Gelaber an, verköstige mich mit ersterem und schnappe mir nach Beendigung der Mahlzeit eine komplett freie Dreierreihe, die ich schräg gegenüber erblicke. Als ich dort ankomme, sehe ich auch wieso hier kein Passagier Platz genommen hat. Bei einem der Sitze fehlt fast das komplette Sitzpolster. Aber dieses kleine Problem kann ich mit dem Kissen und der Decke beheben und kann mich nun für den Rest des Fluges einigermassen vernünftig hinlegen. So finde ich auch ein paar Stunden Schlaf.

Der Zwischenstopp in Heathrow verläuft ziemlich ereignislos. Wir machen einen kurzen Umweg zum Raucherbereich und Oli, der nach wie vor sehr gezeichnet wirkt, schafft es mehr schlecht als recht eine Banane und einen Apfel zu essen. Nach einen knapp zweistündigen Flug landen wir kurz vor sechs schliesslich in Zürich. Ich hole mir im Arrival-Dutyfree noch eine Stange Zigaretten, schnappe mir mein Gepäck und vergesse doch anschliessend tatsächlich meine Einkäufe beim Zoll anzumelden, wie dumm von mir.

Draussen wartet bereits mein Vater und nach einer 45-minütigen Fahrt kommen wir dann schliesslich wieder zu Hause an. Oli verabschiedet sich von uns geht seiner Wege. Er sollte seinen Urlaub noch unfreiwillig um ein paar Tage verlängern, da er sich eine üble Angina eingefangen hat. Bevor ich zurück in meine Wohnung gehe, mache noch einen kurzen Stopp bei meinen Eltern. Meine Schwester ist auch da und ich kann ihr die Schuhe und das Basketball-Trikot gleich dalassen. Nun ist aber gut und ich freue mich dann doch auf meine eigenen vier Wände.

Zu Hause angekommen stelle ich mich zuerst mal unter die Dusche. Anschliessend geht’s ans Auspacken und Wäsche machen. Als dies alles erledigt ist, gönne ich mich einen Willkommens-Wodka und mache es mir auf dem Sofa gemütlich. Und dann klingelt es plötzlich an der Tür...

Tagesbilanz:
High Card Flush: -215$
Wheel of Fortune: +20$

Ist das jetzt dein Ernst, mit so nem Cliffhanger den Beitrag zu beenden???

Martin1710 schrieb: Ist das jetzt dein Ernst, mit so nem Cliffhanger den Beitrag zu beenden???

Man muss ja nicht bei allem zu stark ins Detail gehen... Aber ich gebe dir vier Auswahlmöglichkeiten, wer sich da Zutritt zu meiner Wohnung verschaffen wollte:

A.) Der örtliche Supermarkt liefert eine Not-Wodka-Bestellung, bevor ich auf dem Trockenen sitze.

B.) Luigi kommt mit seinem Laptop um online ein paar $$ im Double-Double-Bonus zu verzocken.

C.) Schweinekram frei haus.

D.) Der Steuervogt will detaillierte Rechenschaft über mein Spielverhalten.

Such dir was aus

E) Amanda stalkt dich und ist hinterher geflogen;)

He! Erst gackern und dann nicht legen ist gemein!

Danke für den tollen Bericht.
Hat wieder Spass gemacht zu lesen.
Hoffe beim nächsten Trip habt ihr mehr Glück beim zocken...

Fazit und Ausblick

Tja, was soll ich auch anderes sagen, als dass es wieder einmal fantastische und unvergesslich Tage waren. Auch wenn es sich finanziell ausser für die Casinos für niemanden gelohnt hat, bin ich mit meinem Spielverhalten im Grossen und Ganzen doch zufrieden. Letztlich habe ich mein mir selbst auferlegtes Spielbudget nicht überzogen und allein diese Tatsache verbuche ich bereits als Erfolg.

Auch die Entscheidung, jemanden den wir erst seit ein paar Monaten kennen, mit auf diese Reise zu nehmen, haben weder Oli noch ich auch nur einen Moment bereut. Unsere Vorliebe für das Glücksspiel waren absolut deckungsgleich und auch in Sachen Alkoholkonsum stand Luigi uns in nichts nach und da will schon was heissen.

Ganz allgemein muss ich allerdings sagen, dass ich Mitte Juli nicht mehr unbedingt als Reisezeit wählen würde. Wobei wir uns das ja nicht wirklich ausgewählt haben, sondern auf Grund der Umstände kaum Alternativen hatten. Aber es war schon auffällig, dass es im Vergleich zum Mai/Juni, welche unsere übliche Reisezeit für Vegas ist, deutlich mehr Familien mit Kindern in der Stadt hatte. Ich frage mich dann immer wo genau der Reiz eines solchen Familienurlaubs liegt? Anstatt Zocken den ganzen Tag auf die Kinder aufzupassen, nein danke. Zudem ist das Turnierangebot in dieser Zeit nicht zuletzt auf Grund der WSOP deutlich ausgeprägter.

Deshalb werden wir im nächsten Jahr den Fokus unserer Reise stark auf ebendiese WSOP ausrichten. Normalerweise wird der genaue Turnierplan jeweils Ende Januar publiziert. Das heisst für uns, dass wir mit der Detailplanung und der Buchung wohl erst im Februar beginnen werden. Stand heute sieht es danach aus, dass sowohl Oli als auch Luigi wieder dabei sein werden. Zudem haben unsere beiden Kumpels, welche 2016 dabei waren (Yonas, Roman) ihr Interesse auch schon mal angemeldet. Vielleicht werden wir die nächstjährige Reise noch mit einer anderen Destination kombinieren, aber dies wird wie gesagt erst in ein paar Monaten entschieden.

Zu guter Letzt möchte ich es mir nicht nehmen lassen, mich bei euch fürs Mitlesen und die zahlreichen motivierenden Kommentare zu bedanken. Es hat wieder sehr grossen Spass gemacht, den Urlaub mittels Reisebericht nochmals zu durchleben und dies mit euch zu Teilen.

Gesamtbilanz:
3-Card-Poker +125$
Cash-Game Poker -125$
High Card Flush -375$
Megabucks -80$
Poker Turnier -1500$
Roulette -350$
Slot Maschines -20$
Texas Bonus Poker -1070$
Video Black Jack -20$
Video Poker -1620$
Wheel of Fortune -180$
Chinese Poker +20$
Bowling +20
Ping Pong +5

P.S. Ich überlege mir gerade, ob ich meine stark beschränkten Computerkenntnisse für das Hochladen von ein paar Fotos reichen.

Das Mitlesen hat sehr viel Spaß gemacht! Vielen Dank für deine Mühe! Ich schreibe ja grundsätzlich auch ganz gerne, aber viel Arbeit bleibt es trotzdem.

Aber wird die Welt nun nie erfahren, wer denn da an der Tür geklingelt hat?...