Montag, 02.04 (letzter Tag *schnüff*)


Der Tag begann mit dem klingelnden Wecker. Autsch, sowas geht im Urlaub mal gaaar nicht. Aber als Trost: es ging ins Valley of Fire. Leider hatte ich keinen Mietwagen, ergo musste ich eine Tour buchen. Als Anbieter fiel meine Wahl auf eine Firma namens "RiverDogzLV". Letztendlich war es dann eine sehr überschaubare Gruppe: der Guide fuhr mit seinem SUV, und er hatte mich eingeschlossen drei Gäste dabei. Also sehr übersichtlich, das war ein Plus.
Das VoF ist meiner Meinung nach ein Muss! Eine nähere Beschreibung ist müßig, so ziemlich jeder hier dürfte das kennen. Die Tour führte mit dem Auto einmal durch den ganzen Park, zu Fuß gab es den White Domes Trail (Super!) und den Moose's Tank. Ferner gab es Stopps bei den üblichen Sight Points (Elephant Rock etc.) Ein durchaus sättigender Lunch war auch im Preis mit drin.

Fazit: wie bereits erwähnt, sollte man gesehen haben. Preis waren 110 Dollar (plus Tip)...gut, das zahlst du halt, wenn du keinen Mietwagen hast. Der Anbieter war jedoch sehr sympatisch, unserem Guide hat man jedenfalls den Outdoor-Enthusiasmus deutlich angemerkt. RiverDogz bietet auch individuelle Touren an; ab einer Gruppengröße von drei Personen kann man sie einfach anschreiben und sich ein Angebot für das, was man machen will, einholen. Eine Homepage sollen sie auch haben, jedoch ist die scheinst offline. Kontakt über Facebook lief jedoch ohne Probleme.

Gegen 13.30 war ich wieder im Hotel und ließ am Pool ein wenig die Seele baumeln. Einer der beiden Pools am Luxor war leider wegen Renovierung geschlossen, aber trotzdem fand ich es durchaus ganz nett da. Gut, kein Vergleich zur Poolanlage am Ceasars, aber dafür isses halt "nur" das Luxor.
Auch hierbei verflog die Zeit, und es hieß, den letzten Abend in Angriff zu nehmen. Für später hatte ich mich noch mit D und J zum Zocken verabredet, aber einiges hatte ich vorher noch auf der to-do-Liste. Die Nacht sollte lang werden, da kann ein solides Fundament nicht schaden, und ich entschloss mich, mich nochmal beim Luxor Buffett anzustellen. Was soll ich sagen...die Auswah erinnerte mich doch frappierend an das "Easter Brunch". War unterm Strich alles okay, zufrieden war ich auch, das kulinarische Highlight zum Ende der Reise blieb allerdings aus.

Nachdem sich das Fresskoma zumindest in Ansätzen verflüchtigt hatte (wenn das Buffett schon nicht soo der Brüller ist, dann schlag ich mir wenigstens den Bauch voll), setzte ich mich Richtung MidStrip in Marsch, schließlich hatte ich noch 55 Dollar in Chips aus dem Ceasars in der Hosentasche. Diese sollten allerdings in Cash umgetauscht werden, im Ceasars hab ich bei beiden Vegas-Besuchen nicht einen Blumentopf gewinnen können.
Vorher ein kurzer Pitstop im Bellagio. Ein Kumpel daheim bat mich eindringlich, ihm doch einen Chip aus dem Bellagio mitzubringen. Zocken wollte ich da eigentlich nicht, aber ich kann ja einen kaufen, also gesagt, getan....

Falls sich jetzt jemand fragt, wie man sich fühlt, wenn man am Cashier im Bellagio genau EINEN Dollar tauscht.....Ja. Genau so!
Ich fühlte mich ein wenig beschmutzt, das war natürlich kein Zustand. Also am BJ-Tisch Platz genommen und 15 hingelegt...Zack, Dealer BlackJack. Scheiss Anfang, kann ja nur besser. Nochmal 15 hingelegt, Zack....Dealer BlackJack. So nicht, Bellagio...SO NICHT! Karma is a bitch, dachte ich mir nur, und hier war wohl definitiv nix zu holen.
Wenigstens war es inzwischen dunkel, und die Fountains versöhnten mich wieder ein wenig mit der Gesamtsituation. Im Ceasars dann noch eben schnell ausgecasht...eigentlich mag ich den Laden. Sollte ihm spieltechnisch nächstes Mal noch eine Chance geben.
Draußen dachte ich mir: eine Fountainshow geb ich mir noch (mindestens)...das Sprudeln beginnt, und dat Celine beginnt zu schmachten über ihr Herz, dass weiterzieht.....herrlich. Wie schon gesagt, zu Schnulzen und Pathos machen die Fountains am meisten Spass, und beim großen Finale wird nochmal alles rausgehauen, was die Düsen hergeben. Haaaaaaaaaaach....... Naja, Bellagio, du bist doch ganz in Ordnung

Zurück ging es Richtung Süden. Verabredet hatten wir uns im Excalibur. Fragt mich nicht, aber irgendwie gefällt mir das Casino. Ich mag es gern etwas "bodenständiger", aber das ist einfach Geschmackssache.
Es ist noch Zeit zu überbrücken, also noch mal 5 Dollar in den Virtual BlackJack. Hier lief es aber ausnahmsweise mal...ein paar "dickere" Bets gewonnen, auch mal bei Double Down getroffen, plötzlich stand der Zähler bei 30 Dollar. Also cash ich lieber mal aus. Den Einsatz immerhin versechsfacht, das ist wohl wirklich ein Erfolg. D und J brauchten leider noch ein wenig, und so nahm ich . natürlich nur zum Zeittotschlagen, am Craps-Automaten Platz. Die Dinger find ich persönlich auch verdammt spaßig, und auch hier 1 Dollar als Mindesteinsatz. Reich wirst du davon natürlich nicht, aber du kannst lang im Spiel bleiben. Jeder Spieler hat seinen Monitor, aber trotzdem kommt der "soziale Aspekt" auch hier nicht zu kurz. Achja, der Nachschub an Gin Tonic flutschte auch adäquat.
Tja, Fortuna schien mir hold zu sein..aus den 30 DOllar waren schon 65 geworden, als D und J plötzlich neben mir stehen. J hat das Spiel immer noch nicht so ganz verstanden, nimmt aber mal Platz. Ich bin der Shooter, und er läuft wie geschmiert....ich würfele 11x eine Field Number am Stück, ich muss sagen...plötzlich war ich ein ziemlich beliebter Mensch ...Als mein Kontostand die 100 überschreitet, cashe ich aus. Ich hab also den Voucher schon in der Hand, aber das Teufelchen im Ohr ist hellwach und flüstert ins Ohr. J, der inzwischen bei knapp über 200 Dollar steht, sekundiert dem Teufelchen noch und ratzfatz ist mein Voucher wieder in der Maschine.

Wie ihr euch vielleicht denken könnt, war das eine dumme Idee. Es folgt Seven-Out im Akkord, und als mein Stand auf 40 Dollar runter ist, ziehe ich die Notbremse. Die Würfel sind gegen mich, also soll es jetzt der Büffel richten..und oh Wunder, auch das geht in die Hose; der Slot sorgt nicht für die Trendwende. Ganz ehrlich: hier habe ich mich das einzige Mal doch geärgert. Okay, 5 Dollar verloren unterm Strich ist mir piepegal, und alles weitere war ja Geld des Casinos. Hätte allerdings einen Huni mitnehmen können...eine der goldenen Regeln missachtet: What goes up, must come down!

Würfel nix, Slot nix....also halt die Karten. Wir fanden das Hooter's wie gesagt eigentlich ganz witzig, also gingen wir nochmal rein. J und ich nehmen am 5$-BJ Platz, und es läuft ziemlich mau. Nur der dritte am Tisch gewinnt. Ein junger Deutscher, wohl gerade erst knapp über 21, und er hat keine Ahnung, was er da eigentlich macht. Strategien sind ihm auch gänzlich unbekannt; er ist also prädestiniert, zu gewinnen, und das macht er dann auch. Wir beide gehen mit leichten Verlusten vom Tisch.

Da ich nochmal austreten muss, landen wir als nächstes im Tropicana. Zurück aus dem Men's Room suche ich aus Erfahrung gar nicht erst vor der Tür nach D und J, sondern finde sie bei den Table Games. J hat beim BJ Platz genommen, spielt allein am Tisch....und wir dürfen andächtig seinem Chipsstapel bei Wachsen zugucken. Well done, J. Auf dem Weg nach draußen diskutieren wir noch fachmännisch über die junge Dame, die bald bei uns am Tisch stand. War sie eine professionelle oder wollte sie sich einfach nur durchschnorren?

Zum Abschluss wollten wir bei den Dueling Pianos vorbeischauen, leider beendeten die den Abend just, als war eintrafen. Schade, einen Punkt auf meiner Liste verpasst

D und ich versuchten noch, J zu einer weiteren Runde am Tisch zu motivieren, aber ob uns das gelungen ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr...

Es war dann 3 Uhr durch, und das Ende war gekommen. Ich verabschiedete mich von D und J unter ggs. Betonung, dass nächstes Jahr Ostern doch eine prima Idee wäre.

Mein Flug ging sehr früh am Dienstagmorgen, so blieb ich einfach wach und ließ mich zum McCarran ubern.

Goodbye Vegas, es war eine wahnsinnig gute Zeit!!!!!!!

Vielen Dank für diesen sehr amüsanten Reisebericht. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Osterfest

Marion

Zumindest die nächsten Osterferien! ....da ist Vegas fest eingeplant. Außerdem hab ich im Dezember einen runden Geburtstag, da kann ich mir selbst nachträglich was schenken


Achja,das Lob freut natürlich sehr

Klasse Bericht und toll geschrieben, vielen Dank!

VG
BJ

Klasse! Ich glaube, ich hätte mich in der Gruppe sich wohl gefühlt.

Danke für‘s teilhaben-lassen.

Dann komm das nächste Mal einfach mit.....

Das Schreiben hat übrigens Spaß gemacht, da werden die Bilder im Kopf plötzlich wieder lebendig....


Ist das eigentlich schon leichtes Suchtverhalten, wenn man nach dem Schreiben mal gaaaaaaaanz unverbindlich und nur aus Neugier guckt, was denn ein Trip in den Sommer- bzw Herbstferien kosten würde?

Wieso Suchtverhalten?
Ist NACH Vegas nicht immer irgendwie VOR Vegas?

Ich fände es auch eher bedenkenswert, wenn man nach einem Trip nach LV NICHT gleich wieder nach Flügen etc. schaut.
Glaub mir, du bist gesund

Hallo beisammen!

Inspiriert von den feinen Reiseberichten (Romy, Mampfi, Bender....) und dankbar für die Rückmeldungen auf meine aktuellen Fragen wollte ich nochmal etwas halbwegs produktives zum Forum beitragen

Denke, ich zieh noch mal ein Fazit zum letzten Trip und führe mal ein paar allgemeine Überlegungen aus. Für Veteranen ist dies sicher irrelevant, aber vllt verirren sich ja auch mal zukünftige "Ersttäter" hierher....

Las Vegas - lohnt sich das wegen einer Woche??

Muss jeder selbst entscheiden. Ja, es ist eine laaaaange Reise. Bei eiber Verbindung mit Umsteigen bist du mindestens 16 Std "netto" unterwegs. Durch die Zeitumstellung verlierst du aber nicht sooo viel vom ersten Tag. Meines Erachtens lohnt es sich, ggf für einen früheren Flug ein paar Mark fuffzisch draufzulegen, da man dann wirklich noch was vo ersten Tag hat. Mein Flug landete um 17 Uhr Ortszeit, ergo stand ich um 18 Uhr im Zimmer..da war der Abend wirklich noch jung. Heimwärts verliert ihr einen kompletten Tag durch die Zeitumstellung.

Las Vegas - ist das nicht sauteuer??

Achtung, die klassische Juristenantwort: "Es kommt darauf an...."
Mal ein paar Zahlen: FLug und Hotel haben mich (Resort Fee mit eingerechnet!) 940 Euro gekostet. Für meinen Trip, so wie ich ihn beschrieben habe, bin ich insgesamt (also Flug, Hotel, Essen, Trinken, Feiern, Zocken, Aktivitäten) ganz knapp unter 2.000 Euro geblieben.
Um mal zu vergleichen: ein netter Kollege fährt gern mal auf Cluburlaub, und auf Nachfrage meinte er, dass du für eine wirklich gute Anlage auch 1.500 pro Woche zahlst. Ist also alles relativ. Klar, preistechnisch ist Vegas kein Vergleich mit all inclusive in Antalya o.ä., aber in Sachen Value for money sieht es mE gar nicht schlecht aus.
Was ihr vor Ort ausgebt, da ist halt der Himmel die Grenze. Du kriegst so ziemlich alles in jeder erdenklichen Preisvariation. Hier muss dann jeder entscheiden, was ihm wichtig ist. Ich habe, wie gesagt, an dem einem Tag 300 Dollar im Encore Beach Club gelassen und bereue genau gar nix davon . Dafür war ich beim Essen relativ frugal. Aber jeder kann sich hier ein gescheites Programm zusammenstellen.

Achja, nochmal zu "Zahlen" : wie erwähnt, 940 für Excalibur / Luxor. Das sind ordentlich Hotels, die bei den BASICS wenig Wünsche offenlassen. Für 1400 wäre es das Venetian gewesen. Also, knapp 450 Euro Preisunterschied, aber auch der Unterschied zwischen "Unterkunft is völlig okay" und " Unterkunft hat den gewissen WOW-Faktor".
Dies mal als Beispiel zu "Was sind deine Prioritäten"?


Wie waren die Hotels??

Also, das Excalibur und das Luxor sind sich ja recht ähnlich. Beides die (eher) Low Budget - Varianten am South Strip. Ich will es mal so ausdrücken: ihr zahlt ein 3-Sterne-Hotel und bekommt auch ein 3-Sterne-Hotel. Man hat also auch auf dem Zimmer alles, was man so braucht und sauber und geräumig ist es auch. Was fehlt ist halt die Prise Luxus. Soll heißen, wenn man sich was gönnen will, gäbe es bessere Adressen. Wer auf das opulente verzichten kann, macht mE bei beiden nichts falsch.
Achja, die genannten gehören zur MGM-Kette. Die "Gegner" in der gleichen "Gewichtsklasse" bei Ceasar's wären Harrah's, Bally's oder Linq. Diese sind etwas moderner gemacht, haben eine tendenziell bessere Lage (obwohl es auf dem South Strip auch viel zu erleben gibt), dafür mE schlechtere Pools. Ob man jetzt die Themenhotels mag, muss jeder für sich entscheiden.


Lohnt sich der Las Vegas Advisor?

Ich hatte die Wahl zwischen ACG und LVA. Da im ACG meistens 2-for-1 Coupons zu finden waren, und ich die allein nicht nutzen konnte, nahm ich den LVA. Hier gab es immerhin 10 Euro Freeplay in jedem Casino auf der Freemont Street, was pribzipiell für einen netten Abend sorgt. Hierbei muss man allerdings Geduld mitbringen, da man sich zum Einlösen immer im Players Club registrieren muss. Ferner waren 50% off für die Buffets auf der Freemont dabei (außer Golden Nugget). Ergo ein wirklich billiges Dinner. Vorsicht, Freitagabends gelten die Coupons nicht!
Des weiteren gibt es noch Buffetgutscheine für eines außerhalb vom Strip. Ein 50% für den Eiffelturm war dabei, ein 2-for-1 für das Wicked Spoon im Cosmopolitan, sowie 50% für alle Shows in der Miracle Mall. Das ist wohl quasi die "Zweite Liga" an Shows (Zombie Burlesque etc...), kann aber durchaus auch Spaß machen.
Fazit: hat sich mE gelohnt!