Ein absolut geiler Bericht, das Lesen macht riesig Spaß und ist total unterhaltsam.

Mittlerweile schreiben ja fast alle Reiseteilnehmer mit, das bringt eine schöne Abwechslung rein.
Außerdem ist es natürlich auch interessant, wenn "das Erlebte" aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben wird.

Auch der "Berliner Dialekt", welchen ihr ab uns zu mal durchblicken lasst, "jefällt ma dufte".

Falls ihr mal ein Mini-Treffen in Berlin oder Umgebung plant würden wir uns sicher gern zum Erfahrungsaustausch anschließen.

Weiter so, Grüße sendet Tilo

Brilliant kann ich nur sagen Hoffentlich bleibt ihr noch lange drüben, damit der Reisebericht noch lange lange weiter geht

LG
Moni

Minitreffen in oder um Berlin hört sich gut an

Nachdem wir die Fische mit unserer Anwesenheit ausreichend beglückt haben, zog es uns in unsere bereiften Klimananlagen zurück.
Da der Camaro auf den Hinweg zu den Tümpelchen unseren Staub schlucken musste, war es nur fair, dass die beiden Bodenbrüter jetzt mal voran fuhren. Schließlich waren sie mit ihrem Gefährt in so mancher Hinsicht benachteiligt. Wir hatten Satellitenradio, sie nicht, wir hatten Platz, sie weniger, unser Auto war leise, ihres klapperte an allen Ecken und Enden, bei uns wurde heimlich geraucht, im Camaro nicht. (Warum eigentlich nicht?)  



Als Nächstes hatten wir den großen Sandkasten im Visier. Schon aus der Ferne schimmern die majestätischen  Dünen und wecken Kindheitserinnerungen in mir.
Als wir näher kommen,  sehe ich mich ganz klar mit Eimer und Schaufelchen am Ostseestrand stehen. Sooo viel schöner feinstgesiebter Zuckersand und weit und breit keine  Strandmuschel oder schwimmberingte Terrorzwerge in Sicht.
Überhaupt liebe ich die unsagbare Ruhe im Death Valley. Manchmal ist es so still, dass man das eigene Blut in den Ohren rauschen hören kann.    

Toller Bericht!

Danke!

So. Nun soll es endlich weitergehen. Ich bitte um Nachsicht für das trödelige Schreiben, aber leider war ich beruflich die letzten Wochen zu sehr eingebunden.

Nachdem wir unser Bauch-Beine-Po-Training beim Hinauf-und Herunterstapfen in den Dünen absolviert hatten, sind wir durstig zu unseren Karossen zurückgekehrt. Es geht doch nix über eine pisswarme kohlensäurearme Koffeinlimonade. Bähh.
Ubehebe Krater war unser nächstes Ziel. Die Road dorthin schien endlos, außer ein paar rundgelutschten Felsen und einer klitzekleinen Baustelle mit jeder Menge Betriebsamkeit gab es kaum Ablenkung fürs Auge.



Die vorbeiziehende Gegend ähnelte mit ihrer Kargheit immer mehr einer Star Wars Episode und so passt sich das Megaschlagloch auch prima in die Landschaft ein.



Wir stiegen aus und schon wurde geföhnt,  es war heiß und ziemlich windig. Der Krater beeindruckt durch seine Größe und durch das Farbspiel seiner Wände.



Man kann zwar auch ganz nach unten in den Krater hineinlaufen, aber bei den Temperaturen und angesichts dessen, dass man ja irgendwie auch wieder hinaufkommen muss, hatten wir dieses Kraxelevent unisono abgewählt.
Einen kurzen aber anstrengenden Fußweg weiter nach oben eröffnet sich der Ausblick auf einen zweiten kleineren Krater, in dessen Caldera man zur Illustration der Größenverhältnisse behelfsweise auch einen Thüringer hineinstellen kann.

Einen tollen Ausblick auf die Weite gibt es hier auf jeden Fall und mal auf einer Kraterkante sitzen ist auch nicht schlecht..

Blondchen erklomm noch ganz mutig den Rand des kleinen Kraters, der allerdings nach und nach immer schmaler wurde und sie schließlich zur Umkehr zwang.



Nachdem wir uns ausgiebig an den Kratern sattgeglotzt hatten, hieß es "aufsitzen" zur letzten Station unserer Death Valley Tour.

Unser Plan war, den Sonnenuntergang auf Dantes Peak noch zu erwischen. Wieder tauschten die Fahrgemeinschaften und diesmal lenkte Coffeefee unseren SUV mit Luxory im Economyabteil und mir auf dem Beifahrersitz routiniert durch die Prärie. Die kleine Strasse hinauf zum Dantes Peak schlung sich in immer enger werdenden Serpentinen dem Gipfel entgegen und in einer recht engen und steilen Kurve passierte dann das, was kommen musste.
Coffeefee hatte nur einen Moment lang vergessen, dass Schalten im Gebirge bei unserem Automatikauto nicht von nöten war. Routiniert stampfe sie mit dem Kupplungsbein auf die Bremse........
Ein lautes HUCH und der gesamte Inhalt unseres Schlampimobils flog von hinten nach vorn, Luxory, der natürlich Kerl wie er ist, nicht angeschnallt war, knallte mit dem Gesicht auf meine Kopfstütze und zauberte sich damit auch gleich eine prima Brandblase auf die Wange, da er sich just davor eine Zigarette angefeuerte hatte.
Nachdem wir den ersten Schreck überwunden und Luxory etwas getröstet hatten, begann die nervöse Suche nach der eventuell noch brennenden Zigarette. Nun waren es nur noch 50 m bis zum Parkplatz am Ausguck, wo Blondchen und BJRebell auf uns warteten.
Dort angekommen boten wir bestimmt eine kuriose Szene.
Drei Leute springen bei ca 10 Grad in Sommeroutfits wild aus dem Auto und krempelten die Kiste komplett aus. Alle Taschen, Tüten, Jacken usw flogen in hohem Bogen in den Kofferraum. Sitze wurden nach vorn und nach hinten verrückt, in artistischen Posen untersuchten wir jede Ecke und Ritze des Innenraum und konnte die blöde Kippe einfach nicht finden.
Brennen konnte das Ding ja nun nicht mehr, es roch auch nicht verbrannt, aber die von mir unterzeichnete No-Smoking-Policy der Mietwagenfirma, die mit $ 250 Reinigungskosten gedroht hatte, machte mir schon etwas Kopfzerbrechen.
Nach einer ganzen Weile mussten wir die hysterische Suche aufgeben, weils es dunkel  wurde. So hatten wir den Sonnenuntergang verpasst, einen leidenden Mann im Auto, die Kippe nicht gefunden und uns den Hintern auf dem Gipfel abgefroren.




Damit war der Tag im Death Valley dann auch schon beendet. Der Weg zurück erschien wieder mal elend lang, unterwegs gabs eigentlich nur den wunderschönen Mond zu bestaunen.




In Pahrump sollte dann nochmals gehalten werden, da einer ganz dringend nen Burger King aufsuchen musste.
Auf dem Weg zum Parkplatz des hiesigen Burgerparadieses staunte ich nicht schlecht. Da nahm mir doch glatt noch ein vom Wind angetriebener  Einkaufswagen, selbstverständlich ohne Beleuchtung, ganz frech die Vorfahrt und schoß über die Kreuzung.
Wie erklärt man sowas eigentlich der Versicherung, wenn ich den erwischt hätte?

Nächster Halt hieß Luxor. Da nach der langen Tour alle vom akuten Hunger gezeichnet waren, beschlossen wir die Burger Bar im Mandalay Place nochmals aufzusuchen. Da es schon spät war und wir dringend essen wollten, zottelten wir mit den Karren zum Valet.
Und, was soll ich sagen. Beim Abgeben nahm ich noch die Handys aus der Mittelkonsole und fand.............die olle Kippe. Juhu, jetzt waren alle wieder happy und wir konnten endlich drüber lachen. Die anschließenden Burger waren wieder doll lecker und wir alle sehr zufrieden mit dem Tag. Hatten wir doch viel gesehen, manches erlebt und viel Spaß gehabt.

Supertolltoller Bericht Fr. Goldfish!!! Und nu? Weihhhhhter! Bitte!! Der Autovermieter wird doch keinen Ärger gemacht haben und lässt Euch noch putzen?