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THEMA: Malta Poker Festival

Malta Poker Festival 27 Okt 2022 07:54 #180112

Hallo zusammen

Wie in meinem letzten Reisebericht angekündigt, muss die Zeit bis zum nächsten Vegas-Trip adäquat überbrückt werden. Daher haben zwei meiner Kumpels und ich beschlossen, uns ein verlängertes Wochenende auf der kleinen Mittelmeerinsel zu gönnen. Im Fokus unserer Reise steht die Herbstausgabe des Malta Poker Festivals, welches vor zwei Tagen begonnen hat. Natürlich werden wir auch etwas Zeit abseits der Pokertische geniessen, auch wenn die Hoffnung besteht, dass diese möglichst kurz ausfallen möge. ;)

Mit mir unterwegs ist niemand geringeres als zwei meiner besten Buddies, bei deren jeweilige Hochzeit ich das Vergnügen hatte, in die Rolle des Trauzeugen, und noch viel wichtiger in die des Junggesellenabschiedspartyorganisator zu schlüpfen. Ich sage nur Bangkong und Amsterdam. B)

Los geht's heute um 17.40 ab Zürich mit Air Malta. Allerdings vorerst nur zu zweit, da der Dritte im Bunde morgen noch ein paar Stunden arbeiten muss und dann mit dem gleichen Flug einen Tag später nachreisen wird. Zurück geht's dann nächsten Dienstag.

Heute Abend gibt's zur Einstimmung sicherlich noch ein paar kühle Getränke bevor es dann morgen Freitag zum ersten Mal an die Tische geht. Wir spielen das MPF Grand Event mit einem Buy-In von 550€ und einem Startstack von 50'000 Chips oder satten 500 Big Blinds. Die Levels beginnen am ersten Tag mit 40 Minuten und steigern sich am Tag 2 auf 50min und am Tag 3 sogar auf 60min. Wir dürfen uns also auf eine super Blindstruktur freuen.

Auch wenn dieser Kurztrip in diesem Forum etwas Off-Topic ist, möchte ich es mir dennoch nicht nehmen lassen, nach unserer Rückkehr ein paar Zeilen zu verfassen. Für diejenigen unter auch, welche dem Pokern nicht zu sehr zugetan sind, dürfte sich der Spannungsgehalt vielleicht etwas in Grenzen halten. Nichtsdestotrotz freue ich mich darauf, unsere Erfahrungen mit euch zu teilen. :)

More to come...
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Letzte Änderung: von Bender84.

Malta Poker Festival 27 Okt 2022 12:01 #180113

Hallo Bender,

wir haben Deinen letzten Vegas Besuch und die damit verbundene WSOP mit Spannung verfolgt. Nun freuen wir uns natürlich auf ein paar gute Hände in Malta.

Shuffle-up and deal - Gutes Blatt und viel Erfolg ;)
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Malta Poker Festival 29 Okt 2022 18:26 #180114

Woohoo... ich mag Malta (in dem Casino haben wir sogar schon die Slots bespielt) und ich mag Poker respektive Deine Beschreibung des Spiels... also go for it Mr. Wodka Ginger ;)

LG Romy

PS: 19.11. sind wir mal wieder in Bregenz mit der bekannten Begleitung
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.. nach Vegas ist vor Vegas

Malta Poker Festival 31 Okt 2022 13:24 #180115

Ich bin grade von meiner 8-tägigen Vegas Poker Reise zurück. Die war für unsere 6köpfige Truppe unterschiedlich erfolgreich.
Leider grade bei den teuren Turnieren der Fall Serie im Wynn hat es nicht geklappt. 4 von 6 bis nach dem Dinner Break gut dabei… danach leidet alle vor Tag 2 gebustet. Wie schriebst du nicht so treffend: nach etlichen Stunden Poker kommt es dann meist auf einen Flip an der der gewonnen werden muss. War dort leider nicht vergönnt.

Mögen euch die Flips wohlgesonnen sein. GL
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Malta Poker Festival 10 Nov 2022 14:45 #180174

Tag 1 – Donnerstag, 27.10.2022

Zuerst möchte ich mich entschuldigen, dass es solange gedauert hat, bis ich endlich dazu komme, meine Erlebnisse auf Malta zu Papier zu bringen. Aber um der Warheit die Ehre zu geben, ich war in den letzten Tagen schlichtweg zu faul um in die Tasten zu hauen. Immerhin konnte ich die Zeit nutzten, um mich durch die neusten Forumseinträge zu navigieren. Die Tatsache, dass der Pädagoge die Lust daran verloren zu haben scheint, seine Erlebnisse mit der Community zu teilen, bedauere ich sehr. Seine bisherigen Erzählungen waren stets spannend zu lesen und strotzen nur so von schelmischen Wortwitz, was das Mitlesen jeweils zu einem grossen Vergnügen machte.

Nun aber genug der einleitenden Worte. Lasst uns beginnen:

Pünktlich um 15.00 Uhr schalte ich meinen Laptop aus und sorge für etwas Ordnung in meinem heimischen Büro / Gästezimmer, da dieses ab heute Abend bereits wieder in Gebrauch genommen wird. Einer meiner beiden Kumpels (nennen wir ihn M.) konnte am Freitag leider nicht frei nehmen, weshalb er sich entschied, erst morgen Abend nachzufliegen. Da er seit einigen Jahren mit seiner Frau die französische Schweiz bewohnt, würde sich die Zugfahrt von seinem Domizil zum Flughafen auf über drei Stunden hinziehen. Daher wird er heute Abend in meiner Wohnung aufschlagen, um morgen von hier aus ein paar Stunden zu arbeiten und anschliessend in 45min am Flughafen zu sein.

Eine halbe Stunde später sitze ich bereits im Zug und bin gegen 16.15 Uhr am ZRH. Vor dem Check-In 2 werde ich bereits von meinem anderen Kumpel (diesen nennen wir R.) bei einer Zigarette erwartet. Der Check-In Schalter bei Air Malta ist komplett leer und nach 5 Minunten ist bereits alles erledigt. Allerdings wird uns mitgeteilt, dass der Flieger bis auf den letzten Platz gefüllt ist und wir daher nicht nebeneinander sitzen können. Kein Problem, R. muss mich schliesslich noch geschlagene fünf Tage ertragen. :laugh:

Bevor wir uns zur Sicherheitskontrolle begeben, gibt es noch eine kleine Stärkung bei McDonald’s. Nach gut 30-minütigem Schlangestehen sind wir abgefertigt und holen uns anschliessend noch je eine Stange Kippen am Duty Free.
Der Flug verläuft unspektakulär. Ich verbringe die ganzen zwei Stunden mit einem Hörbuch und einem Handyspiel. Auf Malta angekommen geht es mit dem Bus zum Terminal. Am Gepäckband treffen wir uns wieder, nehmen unsere Koffer in Empfang und machen uns auf den Weg zum Rideshare. Kaum haben wir uns unsere erste Kippe in den Mund gesteckt, kommt der Uberfahrer auch schon auf uns zu.

Die Fahrt zum Hotel Victoria in Saint Julian’s dauert gute 20 Minuten. Beim Check-In werden wir freundlich begrüsst und sehr zu unserer Freude wird uns ein Welcome Drink offeriert. Als ich aber einen Amaretto Sour oder alternativ einen Wodka-Ginger bestellen will, wird mir mitgeteilt, dass wir lediglich die Wahl zwischen Softdrinks und Sekt hätten. Na dann halt ne olle Cola. :pinch:

Das Zimmer ist nicht riesig, wird aber für uns drei Jungs für die nächsten Tage allemal ausreichen. Alles ist sauber, macht einen gepflegten Eindruck und vor allem die Lage ist absolut top. Zu Fuss sind es vier Minuten zum Portomaso Casino und nicht viel weiter zum bekannten Ausgehviertel Paceville.

Da ein Mc-Burger das Hungergefühlt bekanntlich nicht alllzulange zu unterdrücken vermag, ist es an der Zeit für ein kleines Nachtessen zu vergerückter Stunde. R., der erst gerade vor ein paar Wochen mit seiner Frau auf eben dieser Insel war, kennt da ein kleines aber feines italienisches Restaurant, in welchem unsere Bedürfnisse sicherlich gestillt werden können.

Kaum haben wir uns auf der gemütlichen Terrasse hingesetzt, erblicken wir einen jungen Mann, der uns im Vorbeigehen interessiert anschaut. Und siehe da, es handelt sich um einen mir wohlbekannten Pokerspieler, den ich schon seit vielen Jahren durch unser gemeinsames Hobby kenne. Wir haben uns im Vorfeld tatsächlich gefragt, wie lange es wohl dauert, bis wir ein bekanntes Gesicht erblicken. Die Antwort: Keine Viertelstunde nach dem wir unser Hotel zum ersten Mal verlassen haben. :laugh:

Wir nutzen die Zeit bis unser Essen aufgetragen wird für einen Kurzen Schwatz und lassen uns über seine bisherigen Resultate und Erfahrungen updaten. Heute lief es für ihn nicht nach Wunsch, seine Kumpels seien aber noch im Rennen. Er verabschiedet sich für den Moment und macht sich auf den Weg.

Das Essen ist äusserst lecker und auch mein Chardonney lässt keine Wünsche offen. R. gönnt sich zur Mahlzeit ein einheimisches Bier (Cisk), von welchem ich auch einen kleinen Schluck probiere. Ich bin wirklich kein grosser Biertrinker, doch dieses schmeckt mir vorzüglich und wird meine Wege in den nächsten Tagen noch das eine oder andere mal kreuzen.

Nachdem unsere Teller geleert sind geht es in kleine Bar, in welche R. und seine Frau in den Genuss eines äusserst leckeren Amaretto Sour gekommen sind. Und tatsächlich wurde mir nicht zu viel versprochen. Während wir unseren Drink geniessen, sehen wir den gleichen Typen wieder vorbeigehen, dieses Mal in Begleitung eines Kumpels. Wir rufen die beiden zu unserem Tisch und setzen unser Gespräche von vorhin fort.

Nun ist es aber Zeit sich ins Epizentrum der Spielfreunden zu begeben. Also auf ins Portomaso Caisno. Der Registrationsprozess ist etwas umständlich. Man muss zuerst vor Ort ein umfangreiches Formular ausfüllen, welches dann vom Casino-Personal wiederum in ihr System übetragen wird. Glücklicherweise hat uns R. im Vorfeld darauf aufmerksam gemacht, dass dieses Formular auch online ausgefüllt werden kann, was den ganzen Ablauf deutlich beschleunig. Als ich meine ID vorzeige, ist mein Fomular schnell gefunden und nach ein paar Minunten habe ich meine Players Card in der Hand. R. hatte seine bereits bei seinem letzten Besuch erhalten.

Sogleich gehen wir zum Check-In Schalter für die Pokerturnier und erwerben uns Ticket für den morgigen Starttag C des 550€ Main Events. Und da wir nun schon mal hier sind, wollen wir es uns nicht nehmen lassen, noch kurz den Spielfreunden zu fröhnen. B)

Wir legen zu einem Fufi zusammen und versuchen unser Glück bei der Mistress of Egpyt. Zwar lassen sich die Bonusspiele nicht blicken, aber die Wildsymbolde in Form von goldenen Pyramiden zeigen sich in erfreulicher Regelmässigkeit, so dass wir den Automaten mit einem kleinen Gewinn von 50€ verlassen. Anschliessend gehts weiter beim Roulette, wo wir uns farbige Chips im Wert von 100€ teilen. Da unter anderem die 23, welche zu unseren Must-Play-Zahlen gehört, gleich zweimal kommt, können wir unseren Einsatz in weniger als einer halben Stunde verdreifachen. Der erste Ausflug ins Casino darf also durchaus als Erfolg bezeichnet werden. ;)

Mittlerweile ist es nach Mitternacht und bevor wir ins Bett gehen, wollen wir uns noch einen kleinen Schlumi gönnen. Auch hier können wir wieder von der Erfahrung von Rs letztem Besuch profitieren. Er kennt eine ausgezeichnete kleine Bar, welche über 100 verschiedene Gins im Sortiment führt. R. lässt sich vom Fachkundigen italienischen Kellner beraten, während ich in From von einem Belvedere mit Ginger-Ale auf Altbewährtes zurückgreife.

Anschliessend will mir mein Kumpel noch kurz das pulsierende Nachtleben von Paceville zeigen. Wir setzen uns in eine Open-Air-Bar, sprechen etwas über unsere Taktik und Ziele beim Pokern, lassen uns einige Wodka-Ginger kredenzen und bestaunen wie kurz die Röckchen und Kleidchen der Mädels auch spät im Oktober noch sind. :P

Im Vorfeld unserer Reise hat R. mehrfach angekündigt, dass er bereits am ersten Abend in die Vollen gehen will, während ich mich diesbezüglich eher zurückhaltend geäussert habe. Mein Standpunkt war, dass ich am ersten Turniertag möglichst fit sein und daher nicht bis spät in der Nacht um die Häuser ziehen will. Naja, das mit den guten Vorsätzen und deren Umsetzung ist ja bekanntlich ein alter Hut. Je mehr Wodkas aufgetischt werden, desto motivierter werde ich. Bis schliesslich ich es bin, der noch keine Lust verspürt schlafen zu gehen, während für R. der Abend jetzt eigentlich auch enden könnte. Letzlich setzte ich mich durch und so landen wir zu später Stunde noch ein einem Club. Dort kosten uns zwei Wodka-Ginger ganze 3.90€. Wir sind uns nicht sicher, welchen Fusel wir hier serviert bekommen und spekulieren bereits ob wir davon wohl blind werden. Aber getrunken wird es trotzdem und die nächste Runde lässt auch nicht lange auf sich warten.

Letztlich ist es gegen vier Uhr morgens als wir, nicht rotzekanüllevoll, aber doch in feucht-fröhlicher Stimmung unser Hotelzimmer erreichen und den ersten Tag ad acta legen.

Tagesbilanz:
- Mistress of Egypt: +25€
- Roulette: +100€
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Malta Poker Festival 10 Nov 2022 16:35 #180175

Wir sind auch gerade mal wieder ein paar Tage auf Malta. Im Portomaso Casino übertreiben sie es mittlerweile mit dem Papierkram. Erstens dauert es ewig bis man an der Reihe ist und nach Auskunft über email und Telefonnummer möchten die allen ernstes noch das Einkommen erfahren. Haben echt einen Vogel, können doch nicht davon ausgehen, dass das jemand korrekt beantwortet . Die Mistress wurde auch zu meinem Liebling erkoren. Schön, wenn die rotierenden Pyramiden ins Spiel eingreifen. Ausspielungen dafür praktisch null. Nun, man kann nicht alles haben. Sehr beeindruckend was da in Punkto Online zocken so abläuft . Interessant, das mal zu sehen wie das abgeht. Wahnsinn.
Zum Pokerturnierverlauf hab ich keine Infos gesehen. Insofern bin ich gespannt auf die Resultate.
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Malta Poker Festival 10 Nov 2022 20:08 #180176

Hi Bender,

Vielen Dank für die Blumen! Aber auch gleichzeitig n bisschen viel der Ehre. Da habe n sich einige einfach mal n bisschen gegenseitig hochgeschaukelt, aber das kann man jetzt allseitig auch mal gut sein lassen. Bin sicher, wenn such die Wogen etwas geglättet haben, kann man den Bericht mal fortsetzen.


Bin aber schon gespannt, wie es diesmal bei Dir gelaufen ist!! :)
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Malta Poker Festival 18 Nov 2022 14:36 #180212

Tag 2 – Freitag, 28.10.2022

Wir wachen beide um 10.15 auf und stellen erfreut fest, dass unser Sehvermögen in keinster Weise beeinträchtigt ist. Allerdings haben wir eine etwas unruhige Nacht hinter uns. Vielleicht werden bestimmte Organe mit fortschreitendem Alter einfach etwas schwächer, so dass es sich erklären liesse, wieso die Toilette in den vergangen Stunden stark frequentiert wurde. Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass meine Blase nicht mein einziger Körperteil war, der diese Nacht nicht auf der Höhe war. Auch um meine intellektuellen Fähigkeiten war es nicht gut bestellt. So habe ich es tatsächlich geschafft, mich auf dem Klo einzuschliessen und war nicht mehr im Stande die Tür von ihnen zu öffen, obwohl es hier nur ein kurzes Ziehen in meine Richtung gebraucht hätte. Da ich in meiner Verwirrung angefangen habe an die Tür zu hämmern, wurde mein Zimmergenosse rasch wach und befreite mich aus meiner misslichen Lage. :laugh:

Trotzallem fühlen wir uns erstaunlich fit und sind bereit es mit dem Tag aufzunehmen. Zum Start gibt es ein kleines Frühstück im Hotel. Ich beschränke mich auf Yogurt, Müsli und einen Tee, um die Energiespeicher aufzufüllen, aber nicht unter einem zu erdrückenden Völlegfühl zu leiden. Kleine Details können bei solch langen Pokertagen einen grossen Unterschied ausmachen.

Um ein allfällig aufkommendes Hungergefühl während des Turniers erfolgreich bekämpfen zu können, machen wir uns auf in den nächsten Supermarkt, um uns mit Getränken, Snacks und Obst einzudecken.

Anschliessend begeben wir uns auf die Tachterasse des Hotels, auf welcher wir eine kleine Bar und einen schönen Pool vorfinden. Wir lassen noch etwas die Seele baumeln, telefonieren mit unserem Kumpel M., der nun bereits seit einigen Stunden bei mir zu Hause am Arbeiten ist und gönnen uns ein kleines Cisk. Einen Sprung ins kühle Nass lassen wir uns auch nicht entgehen. Obwohl kühl hier eine massive Untertreibung ist. Das Wasser ist a...kalt, aber hilft definitiv dabei, entgültig wach zu werden. ;)

Nun ist aber bereits Zeit um sich dem Höhepunkt des Tages zu widmen. Wir packen unsere sieben Sachen und nehmen den 4-minütigen Fussmarsch ins Casino in Angriff. Die Location ist für einen solchen Event wirklich ausgezeichnet. Die Turnierserie findet im Convention Center statt, welches direkt ans Automatencasino angrenzt. Es gibt zwei Turniersäle, verteilt auf zwei Etagen. In der unteren werden die meisten Sideevents ausgetragen, während oben Platz für das Main Event geschaffen wurde. Genügend Toiletten sind ebefalls vorhanden, ein Umstand der erfahrungsgemäss (siehe letzte Nacht) nicht ganz unwichtig ist. :laugh:

Das diesjährige Mainevent darf für ein Buy-In von 550€ bestritten werden. Am ersten Tag dauern die Blindlevels 40 Minuten und es sind bis zu zwei Re-Entrys pro Spieler erlaubt. Jeder Teilnehmer startet mit 50‘000 Turnierchips und einem ersten Blindlevel von 100/100/100. Deepstack at its best. Einziger Wehrmutstropfen ist die Tatsache, dass 10-handed gespielt wird. Ich weiss nicht ob dies von Anfang an so geplant war, oder dem Umstand geschuldet ist, dass die Organisatoren über grossen Personalmangel klagen. Platz und Tische wären genügend vorhanden, allerdings scheint es an Dealer und Floorpersonal zu fehlen. :huh:

Also wir den Mainfloor betreten, müssen wir feststellen, dass an unseren jeweiligen Tischen erst drei bzw. vier Spieler sitzen. Shorthanded zu starten kommt für uns nicht in Frage und so verlassen wir den Saal wieder und versuchen unser Glück im Casino. Die Mistress ist gerade frei und wie schon gestern legen für einen Fufi zusammen. Wiederum läuft es sehr ansprechend und 20min später können wir 200€ auscashen. Nach einer weiteren Kippe gehen wir zurück in den Pokersaal und wir sehen, dass unsere Tische in der Zwischenzeit ordentlich Zuwachs bekommen haben.

Also rein ins Vergnügen. Wie bei mir üblich, lasse ich es zu Beginn langsam angehen und versuche mich erst einmal an die neue Umgebung und an die Gegner zu gewöhnen. Dabei wird mir schnell klar, dass ich defintiv keinen einfachen Tisch zugelost bekommen habe. Zwei Plätze nach mir sitzt Katie Swift, eine professionelle Pokerspielerin aus England, welche extra für diese Series einen Ladies Event organisiert hat. Zudem sitzt auf Platz 10 ein Schwede, der über viel Live-Erfahrung verfügt und äusserst aggressiv und gut spielt.

Mein erster nennenswerter Spot ereignet sich gegen Ende des zweiten Levels. Die Blinds betragen 100/200/200 und Katie eröffnet UTG+1 auf 500. Der Schwede, welcher bereits in einigen vorherigen Händen einen Reraise ausgepackt hat und damit bisher sehr erfolgreich war, erhöht auf 2000. Ich sitze im Bigblind und blicke auf AK off. Nun bieten sich mir zwei realistische Möglichkeiten. Entweder den Reraise nur zu callen oder selber nochmals zu erhöhen. Auf Grund der eben erwähnten aggressiven Spielweise des Schweden entscheide ich micht für Letzteres. Auf meinen 5500er Raise wirft Katie ihre Karten weg, doch der Vikinger bleibt neugierig und bezahlt.

Der Flop kommt mit 9-high-Rainbow ziemlich unkoordiniert daher. Leider spiele ich die Hand out-of-Position gegen einen guten Spieler, was die Sache nicht einfacher macht. Trotzdem entscheide ich mich wiederum für die aggressivere Variante und platziere eine C-Bet von 7200, welche umgehend bezahlt wird. Auch der Turn bringt keine Hilfe. Nun wäre es an die Zeit den Fuss vom Gas zu nehmen und die Hand aufzugeben, bzw. zu hoffen, dass sie sich mit Hilfe eines gratis Rivers entscheidend verbessert. Allerdings spiele ich wider besserem Wissens nochmals 12000 von vorne an. Mein Gegner überlegt kurz und stellt mich anschliessend all-in. Na toll... wie konnte ich mich nur in so eine Situation hineinmonövrieren? AK zu überspielen ist in meinem Augen ein klassischer Anfängerfehler, der mir mit meiner Erfahrung definitiv nicht mehr passieren sollte. Logischerweise muss ich meine Karten wegwerfen und habe es tatsächlich geschafft in einer Hand meinen halben Stack zu verblödeln. :S

Nun muss ich mich erst einmal wieder sammeln. Natürlich habe ich in diesem Moment nicht das beste Gefühl und mein Selbstvertrauen war auch schon grösser, aber ich versuche mir zu sagen, dass ich schon öfter in solchen Situationen war und definitiv noch nichts verloren ist. Nicht zuletzt war ich beim zweiten Starttag des 1500$-Monsterstacks in einer ähnlichen Situation und habe es dann geschafft, mich wieder zurück zu kämpfen. Und schliesslich spiele ich mit 24K immer noch über 100 Bigblinds.

In der Folge gelingt es mir zwei, drei kleine Potts zu gewinnen, so dass ich mich wieder der 30K Marke nähere. Allerdings schaffe ich es noch immer nicht, eine gewisse Konstanz in meine Spiel zu bringen, so dass es bald wieder in die andere Richtung geht. Bei einem Stack von 22K finde mich in einer ähnlichen Situation wie zu zuvor. Auf einen Openingraise und einen Call folg vor mir eine 3-Bet. Ich sitze vor ein paar Damen und packe wiederum eine 4-Bet aus. Dieses Mal schaffe ich es aber den Pott preflop zu gewinnen, so dass wieder ein paar Chips in meine Richtung geschoben werden.

Bis zur ersten Pause passiert nichts mehr erwähnenswertes und ich bin froh den Tisch für 20 Minuten verlassen zu können. R. war in der Zwischenzeit auch schon etwas in den Miesen, konnte seinen Stack aber wieder in Richtung Ausgangslage hochschrauben. Alles in allen für uns beide nicht der erhoffte Start.

Die Rückkehr an den Tisch bringt leider vorerst nicht die erhoffte Wende. Ich bin ziemlich handtot und beschränke mich dabei meine Blinds und Antes zu bezahlen und zu verfolgen wie die ersten Spieler die Segel streichen und der Schwede seinen bereits imposanten Chipstack nach und nach auf über 220K ausbaut.

Eigentlich ist Geduld normalerweise eine meiner grössten Stärken am Pokertisch. Doch heute schaffe ich es irgendwie nicht, mich dessen zu besinnen. Ich merke, wie mich die Situation, verhältnismässig wenig Chips zu haben und kaum spielbare Karten zu bekommen, mehr und mehr frustriert. Ich bin mittlerweile näher bei 20K als bei 30K und denke im Hinterkopf bereits über ein mögliches Re-Entry nach.

Nachdem Katie UTG+1 einen Standard-Raise auf 2.3BBs macht und gleich von 4 Spielern gecalled wird, ist die Action an mir im Big Blind. Mit AJ suited sehe ich meine beste Hand seit langem und überlege mir, dass dies ein guter Squeeze-Spot sein dürfte. Also stelle ich meine restlichen knapp 20K in die Mitte. Als Katie aber sofort ein Reshove auspackt, ahne ich nichts Gutes. Alle anderen spielen werfen ihre Karten weg und meine Kontrahentin zeigt mir AK. Auf dem Board kommt keine Hilfe und so scheide ich bereits kurz vor der zweiten Pause aus. :blush:

Das Fazit nach diesen knapp 6 gespielten Levels fällt schnell und eindeutig. Ich habe einfach schlecht gespielt. Ich frage mich nur wieso? Da bereitet man sich wochenlang auf einen solchen Event vor und verhält sich dann wie ein Fisch auf dem Trockenen. Da es noch nicht mal Sieben Uhr ist, überlege ich mir ernsthaft nach der Dinner Break, welche soeben begonnen hat, nochmals ins Turnier einzusteigen. Ich wäge das Für und Wider ab und komme zum Schluss, dass heute nicht der richtige Tag wäre, um nochmals 550€ in die Hand zu nehmen. Glücklicherweise startet um 20 Uhr noch ein 150€-Sidevent, so dass ich doch noch ein wenig spielen kann. ;)

Dieses Turnier ist aber aus ganz anderem Holz geschnitzt. Zwar startet man mit 40‘000 Chips, doch betragen die Blinlevels lediglich 15 Minuten. Gepaart mit der Tatsache, dass es sich um ein No-Limit-Rebuy Turnier handelt, dürfte das ganze eine ziemliche Shitshow werden.

Gleich mit meiner ersten Hand bekomme ich KQ suited und mein Raise wird von zwei Spieler bezahlt. Nicht nur treffe ich auf dem Flop mit dem König das Toppair, dazu gesellt sich auch noch ein Flush Draw. Meine Flopbet wird von beiden Spielern bezahlt. Der Turn bringt vorerst keine Verbesserung, was mich aber nicht davon abhält nochmals abzufeuern. Wiederum bezahlen beide und auf dem River, bing, kommt der Flush. Ich spiele noch ein drittes Mal an, werde dieses Mal aber nur von einem Spieler bezahlt, während der Dritte im Bunde aussteigt. Mein Flush ist selbstvertändliche die beste Hand und nach 5min im Turnier sitze ich schon vor 70K. :cheer:

In der Zwischenzeit ist auch M. in Malta gelandet und befindet sich auf dem Weg ins Hotel. Ich ermutige ihn sich etwas zu beeilen, so dass er allenfalls auch noch in dieses Turbo-Turnier einsteigen könnte. Kurz vor halb 10 und damit pünktllich zu ersten Pause trifft er im Casino ein. Das Mainevent hat ebenfalls eine Pause, so dass wir uns zu dritt etwas austauschen können. Und tatsächlich hat M. das Pokerfieber auch sogleich gepackt und kaum ist die Pause vorbei, sitzt auch er an einem Tisch.

Das Turnier geht wirklich unglaublich schnell. Vor allem wenn man vor ein paar Stunden noch einen Event mit 40min Levels gespielt hat. Allerdings ist der Spassfaktor ziemlich hoch. Ich gewinne immer mal wieder ein paar Hände und kann meinen Stack langsam aber stetig erhöhen. Allerdings zu langsam, denn die Blinds gehen erbarmungslos in die Höhe, so dass ich trotz vieler gewonnen Potts stetig weniger Bigblinds mein Eigen nennen kann.

M. kommt leider in gar keinen Rythmus ist nach gut einer Stunde bereits ausgeschieden. Er trägt es allerdings mit Fassung, war doch das primäre Ziel ein paar Hände zu spielen und sich etwas an die Atmosphäre gewönen zu können. Dafür war dieses Turnier sicherlich geeignet.

Nach einer weiteren Turnierpause ist mein Stack mittlerweile auf deutlich unter 20 BBs zusammengeschrumpft. Allerdings befinde ich mich damit immer noch in der Nähe des Turnier-Avg. Bis zum Bubble wird es aber trotzdem noch etwas dauern. Daher ist die Devise jetzt volles Risiko und hoffen, für die entscheidene Phase einen guten Stack aufbauen zu können. Nachdem einige Spieler zu mir hin folden, bin ich bereit mit A4 suited etwas zu riskieren. Leider wird mein All-In gecalled und mein Gener zeigt nichts weniger als ein paar Könige.

Ich verlasse das Turnier als 93. von total 241 Spielern. Auch wenn am Schluss nichts zählbares herausgeprungen ist, hat es für mich trotzdem den Zweck erfüllt. Ich konnte noch ein paar Stunden in lockerer Atmosphäre pokern und hatte viel Spass dabei. Darauf lässt sich für morgen auf jeden Fall aufbauen.

Erfreulicherweise ist R. zu diesem Zeitpunkt immer noch im Maievent vertreten. Zwar hat er vergleichsweise einen eher kleinen Stack vor sich, aber noch lebt die Chance auf die Qualifikation für Tag 2. Somit ist es auch für mich und M. klar, dass ans Nachhausegehen noch nicht zu denken ist. Wir vertreiben uns die Zeit im Casino, was mich 100€ beim Video-Roulette kostet.

Als es dem Ende des Turniertages zu geht, gehen wir wieder in den Mainroom, um zu sehen ob R. sein Tagwerk erfolgreich beenden kann. Kurz vor Ende des Tages beträgt sein Stack ca. 80K, was zu diesem Zeitpunkt 20 Bigblinds entspricht. Da er in einer der letzten Hände nochmals All-In geht und keinen Call bekommt, kann er schlussendlich 88K eintüten. Zwar kein Riesenstack, aber das erste Ziel hat er schon mal mit Bravour gemeistert. Hut ab. B)

Auch wenn er nicht ganz zufrieden ist und gerne etwas mehr Chips an Tag 2 mitgenommen hätte, freuen wir uns sehr für unseren Kumpel. Wir überlegen uns kurz, ob wir schon zu Bett gehen wollen, entscheiden uns aber dafür, der Ginbar noch einen Besuch abzustatten. :P

Als wir um 1.15 Uhr dort ankommen, wird uns mitgeteilt, dass wir gerne noch etwas bestellen können, dies aber zugleich auch die letzte Runde sei. Gesagt, getan. Und da unser Durst nach diesem Drink noch nicht ganz gestillt ist, geht es noch ein Haus weiter. In der gleichen Openair Bar wie gestern wird uns vor unseren Augen der letzte freie Tisch weggeschnappt. Als wir genauer hinschauen, sind es aber ausgerechnet die Schweizer Jungs von gestern und wir setzten uns zu ihnen. Wir lassen uns ein paar Drinks bringen, verarbeiten noch ein wenig die Eindrücke des Tages und machen uns schliesslich um 3 Uhr zurück ins Hotel. M. und ich haben morgen ja wieder etwas Arbeit vor uns.

Tagesbilanz:
- Mistress of Egypt: +75€
- Video-Roulette: -100€
- Pokerturniere: -645€ (10% von 550€ wurden gestackt)
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Malta Poker Festival 20 Nov 2022 14:54 #180214

Spannend wie immer, Bender.Ist ja wirklich nicht selbstverständlich, dass man soviel Zeit für deine umfangreichen und unterhaltsamen Erzählungen investiert. Dankeschön.
Apropos Investitionen: dass du dich selbst mit unverständlichen Manövern ins Abseits schickst dürfte dich selbst am Meisten geärgert haben. Soll ich nicht heißen, dass ich es besser könnte, smile. Wie ein guter Pokerkumpel mal resümierte: spiel das was du hast und nicht das was du dir erhoffst und erzwingen lässt sich das Glück sowieso nicht. Stimmt das? Freue mich sehr bald nochmehr von dem Maltatrip zu erfahren. Cheers.
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Malta Poker Festival 21 Nov 2022 10:35 #180218

Klasse Bender - wie immer - ein toller Bericht. Lese sehr gerne mit :)
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Malta Poker Festival 23 Nov 2022 20:32 #180228

Hey Bender. Hätte mal eine Frage an Dich als erfahrenen Live Spieler:
Wir waren ja zu sechst in Vegas an den Tischen unterwegs und wurden bei einigen Turnieren auch an gleiche Tische gelost. Die Chiefs waren da komplett entspannt und haben eher uns gefragt ob das für uns ok sei... hast Du da ne klare Meinung zu aus Spieler Sicht: Sitzt Du gern mit Buddies zusammen?

Ich habe da eher vorteile gesehen, weil man sich zumindest nicht gegenseitig rausblufft... aber ich hatte auch situationen wo man zu dritt in ner Hand war und ich aus dem Dritten dann nix rausgeholt habe weil ich wegen dem Buddy anders gespielt habe als sonst.

Zum Ende des Tripps habe ich mich vom Manager dann meistens lieber an nen anderen Tisch setzen lassen.
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Malta Poker Festival 25 Nov 2022 11:56 #180233

Alles-auf-Horst schrieb: Hey Bender. Hätte mal eine Frage an Dich als erfahrenen Live Spieler:
Wir waren ja zu sechst in Vegas an den Tischen unterwegs und wurden bei einigen Turnieren auch an gleiche Tische gelost. Die Chiefs waren da komplett entspannt und haben eher uns gefragt ob das für uns ok sei... hast Du da ne klare Meinung zu aus Spieler Sicht: Sitzt Du gern mit Buddies zusammen?


Hi Horst

Das ist in der Tat eine sehr gute und interessante Frage, bei welcher die Meinungen ziemlich auseinandergehen.

Bei grossen Turnieren, die mehrere Tage dauern und bei dene es um sehr viel geht, ist es mir persönlich lieber, nicht mit einem meiner Kumpels am selben Tisch zu sein. Ob man es war haben oder nicht, es beeinflusst das eigene Spiel doch etwas und es besteht die Gefahr, dass man sich leichter ablenken lässt, da man mit seinem Buddy über alles mögliche spricht.

Bei kleineren Turnieren und Cash Games, bei dene für mich klar der Spass und weniger die Resultate im Vordergrund stehen, mag ich es allerdings sehr, etwas bekannte Gesellschaft zu haben. Da gönd man sich dann auch gerne mal zusammen einen Drink und geniesst einfach die Zeit ohne den grossen Erfolgsdruck zu haben.
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Malta Poker Festival 28 Nov 2022 07:27 #180248

wurde zwar nicht gefragt, aber hatte auch einige Situationen mit Kumpels am Tisch.

z.B. als Chipleader am Tisch, am Button, Kumpel mit sehr wenigen Chips im BigBlind. Auch der Small Blind hatte wenig Chips und ich folde, um dem Kumpel die Blinds zu überlassen, wo ich normalerweise all in gehe und sie nur mit starken Händen callen könnten.
Dann geht der Small Blind all in, Big Blind foldet und der Small Blind zeigt 10 2, somit hat er Blinds & Antes und "wir " nichts.....

Des Weiteren muss man das anfangs auch klar besprechen, wie man vorgeht, um keine Freundschaften zu riskieren. Was mach ich mit AA oder KK, sollte ein Kumpel all in pushen....?
Oder wenn ein Freund preflop raist, soll ich dann AK usw. folden? oder mit einem Pärchen gar nicht erst mitgehen um zu vermeiden, dass man ein Set trifft?

All das beeinflusst dermaßen das Spiel, dass es ohne Kumpel am Tisch angenehmer ist.

Sollte dann trotzdem einer am Tisch sein, sind bestimmte Moves dann auch unsportlich den anderen gegenüber und es wäre eigentlich besser, anfangs zu sagen, jeder ist ein Gegner und es gibt am Tisch keine Freunde. Dann kann jeder sein Spiel spielen, ohne Einschränkungen und ev. Nachteile

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Letzte Änderung: von Alan Garner.

Malta Poker Festival 08 Dez 2022 16:44 #180278

Bender, ich bin bestimmt nicht der einzige, der ungeduldig auf deine wie immer spannende Fortsetzung wartet.
Also kumm e Parisienne ins Gsicht, hock zu uns ane und erzähl di Gschicht. LG.
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Malta Poker Festival 09 Dez 2022 13:11 #180280

Tag 3 – Samstag, 29.10.2022

Um 10 Uhr kommt bei uns langsam etwas Leben in die Bude. Da wir alle drei keine ausgewiesenen Morgenmenschen sind, braucht es zuerst eine kleine Stärkung in Form eines Käffchens (bzw. in meinem Fall einen Tee) bevor wir uns über das weitere Tagesprogramm Gedanken machen können.

R.‘s fragt sich dabei, wie er den heutigen Tag verbringen soll. Da er sich bereits für den zweiten Tag des Main Events qualifiziert hat, gibt es für ihn keinen Grund nochmals 550€ in die Hand zu nehmen. Das einzige Turnier, welches zeitgleich noch stattfindet, ist ein 120€-Event, der aber ebenfalls zwei Tage dauert und dessen Day2 der Gleiche wie beim Main Event ist. Nicht gerade ideal, aber nichts spielen ist ja auch keine Lösung. ;)

Da wir heute keine Lust auf das Frühstücksbuffet im Hotel haben, suchen wir online nach Alternativen und werden bei den „Two Boeys“ fündig. Ein kleines australisches Frühstückskaffee, welches mit zahlreichen kaloriengeladenen Leckereien aufwartet und mittels 15-minütigem Fussmarsch zu erreichen ist. Wir lassen uns von Google Maps führen und bekommen einen netten Tisch auf der Terrasse mit Blick auf eine kleine Bucht.

Üppig essen ist uns allen dreien nicht fremd, aber die Portionen hier sind so gewaltig, dass man sich schon fast wie in Vegas fühlt. Die von mir bestellten Pancakes sind äusserst lecker, aber trotz grösstem Einsatz muss ich kurz vor Schluss kapitulieren. Die Toppings aus Schokosauce, Vanille-Eis, Beeren und Streusel habem mich letztlich in die Knie gezwungen. :blush:

Anschliessend drehen wir eine kleine Runde um die Bucht und machen uns dann mit schweren Bäuchen zurück ins Hotel. Während meine beiden Weggefährten sich eine Erfrischung im Pool gönnen, strecke ich nochmals alle Viere von mir und beginne mich mental auf das heutige Turnier vorzubereiten.

Nachdem die Jungs von ihrer Plantscherei zuürckkommen, sind wir uns einig, dass wir vor Turnierstart noch ein wenig Nervennahrung benötigen. Also geht es runter in die Hotelbar wo wir bei Whiskey-und Amaretto-Sour unsere Taktik und Ziele der nächsten Stunden besprechen. Für mich ist es eigentlich ganz simpel, ich muss einfach besser spielen als gestern, der Rest wird sich dann schon ergeben. :laugh:

Auch heute beginnt das Main-Event um 14 Uhr. Da das 120er Turnier erst drei Stunden später startet, nutzt R. die Zeit um sich ordentlich durchknetten zu lassen, bevor er sich dann auch mal im Casino zeigen wird.

Die ersten drei Levels verlaufen sowohl für M. als auch für mich sehr unspektakulär. Während mein Kumpel mit fast genau Startstack in die erste Pause geht, habe ich einen kleinen Verlust von 7K zu verzeichnen. Ich habe bis hierhin genau eine einzige Hand gwonnen und dies war erst noch ein Battle of the Blinds. Aber immerhin habe ich dieses Mal nicht schon meinen halben Stack in die Tonne getreten. B)

Leider komme ich auch in der Folge nicht wirklich ins Spiel. Einerseits fehlen mir spielbare Hände, andererseits haben wir ziemlich viel Action am Tisch, was es schwer macht, den einen oder anderen Move zu platzieren. So verliere ich stetig Chips und finde mich schon bald im Bereich von 30K wieder. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen möchte, aber es macht sich langsam eine gewisse Frustration breit. Kann es sein, dass dies einfach nicht mein Turnier ist?

Aber wie ging dieser Spruch doch gleich? Man soll den Tag nicht vor dem Abend verfluchen? Ein beliebstes Heilmittel gegen Frust am Pokertisch ist ein geflopptes Set mit ensprechender Auszahlung. Und mit einem paar Dreier komme ich genau in diese vorteilhafte Situation. Nachdem vor mir geraised wird und ein weiterer Spieler bezahlt hat, kann ich guten Gewissens die zusätzlichen Chips im Bigblind nachlegen und mich über einen äusserst vorteilhaften Flop freuen. Ich kann zweimal in erster Position checken und stelle dankbar fest, dass der usprüngliche Raiser bereit ist, weitere Chips in den Pott zu werfen. Auf dem River übernehme ich die Initiative, muss aber auf eine dritte Value-Street verzichten. Doch stehe nach dieser Hand wieder bei 44K und die Welt schaut schon viel fröhlicher aus. :woohoo:

Wer nun glaubt, dass dies der Anfang eines positiven Laufes ist, sieht sich allerding getäuscht. Sogleich geht es wieder in die andere Richtung und mein Stack pendelt sich nach einem Zwischenteif von 32K, bei ca. 38K ein. Irgendwie komme ich nach wie vor in keinen erfolgsversprechenden Spielrythums. Immerhin kann ich erfreut zur Kenntnis nehmen, dass M., der zwischenzeitlich auch auf 38K unten war, wieder über 50K vor sich stehen hat.

Diejenigen unter euch, welchen dieses Kartenspiel ebenfalls nicht fremd ist, werden wissen, dass es manchmal nur eine einzige Hand bzw. einen einzigen Spot braucht, um die Dinge wieder ins rechte Licht zu rücken.

Nachdem vor mir keine grosse Action auszumachen ist, schaue ich runter auf meine Karten und sehe, dass nicht nur ein, sondern gleich zwei Asse darauf warten, in den Ring zu steigen. Selbstverständlich raise ich und dann passiert etwas vom schönsten, was es im Poker überhaupt gibt. Der Spieler zu meiner unmittelbaren Rechten packt ein saftiges Reraise aus. Da der Rest des Tisches seiner jeweilgen Karten überdrüssig geworden ist, kommt die Action direkt zurück zu mir. Für mich stellt sich nun die Frage, wie ich am meisten Chips in die Mitte bekomme. Mit meinem Stack kann ich den Reraise meines Kontrahnten noch ziemlich genau verdreifachen. Macht es also Sinn, nochmals zu raisen ohne gleich all-in zu gehen? Ich überlege und komme zum Schluss, dass dieser Move fast zu stark aussehen würde und ein simples All-In weniger über die eigentliche Stärke meiner Hand preisgibt. Also gehen alle meine Chips in die Mitte und zu meiner grossen Freude lässt sein Call nicht lange auf sich warten. Er Zeigt AK und ich bin im bestmöglichen Spot den ich in dieser Situation haben kann. Das Board beschert zwar auf dem Turn noch ein paar wenige Chop-Outs, aber der River spielt nicht mit und so bekomme ich ein volles Double-Up und stehe nun bei 74K. :P

Kurz danach ist Dinner Break und sowohl M. wie ich auch können den Tisch mit einem guten Gefühl verlassen. Währenddessen hat R. im unteren Saal Platz genommen und versucht sich durch das Side Event zu grinden. Da wir vor haben zum gleichen Italiener wie vor zwei Tagen zu gehen, bieten wir R. an, ihm eine Portion seiner Lieblingspasta mitzubringen.

M. und ich nutzen die Zeit beim Essen und einem Glas Wein, um uns etwas über die vergangenen Stunden auszutauschen und kurz zu Hause bei unseren Mädels anzurufen. Nachdem wir unser schmackhaftes Essen verspeist haben, bringt uns der aufmerksame Kellner noch einen Doggybag mit einer weiteren Portion. Bevor es zurück zum Turnier geht, spielen wir noch kurz Lieferservice, so dass auch R. keinen Hunger leider muss, was für alle Spieler an seinem Tisch von Vorteil sein dürfte, ist er in ungesättigtem Zustand doch nur schwer zu ertragen. ;)

Nach meiner Rückkehr an den Pokertisch darf ich konstatieren, dass sich das Blatt nun endlich gewendet hat. Ich bekomme immer öfters spielbare Hände und da mein Stack nun über eine angenehmere Grösse verfügt, habe ich auch mehr Raum für Moves. Eine gute Stunde nach der Pause spiele ich zum ersten Mal bei diesem Turnier über 100K. Ich verliere dann zwar kurz darauf wieder etwas, da aus einem vielversprechenden Nutflush-Draw auf dem River lediglich ein kleines Pärchen wird, aber dennoch stimmt die allgmeine Richtung nun. Auch bei M. geht es stetig aufwärts und er kann zwei Spieler mit kleinern Stacks vom Tisch nehmen.

Nun folgt meine bisher beste Phase in diesem Turnier. Zuerst floppe ich mit einem paar Achtern gegen zwei Spieler aus dem Smallblind das Topset. Und wie schon mit den Dreiern ein paar Stunden zuvor bekomme ich auf zwei Streets Value. Lediglich meine Riverbet wird vom Preflop Raiser nach kurzem Überlegen nicht mehr bezahlt.

Ca. eine halbe Stunde später finde ich mich wieder mit dem gleichen Spieler in einer interesssant Hand. Nachdem besagter Gegner UTG den Pott mit einem Raise eröffnet und alle anderen Spieler zwischen ihm und mir ihre Karten wegwerfen, schaue ich erfreut auf eine paar Könige. Mein Reraise bewirkt, dass auch der Rest des Tisches sich aus der Affäre zieht und es nun wieder am Spieler zur Rechten des Bigblinds ist, zu entscheiden ob und wie er seine Hand weiterzuspielen gedenkt.

Zu meiner grossen Freunde kommen aus seinem Mund die beiden Worte, die ich nicht zu hoffen gewagt habe von ihm zu hören: All-In. Mein Call kommt schneller als ein jungfräuliches Bürschen bei seinem ersten koitalen Erlebnis und als er ein paar Zehner aufdeckt, höre ich mich leise und gebetsmühlenartig das Wort „hold“ wiederholen.
Und tatsächlich kommt das ganze Board komplett trocken runter, mein Gegner muss seinen Platz räumen und ich habe nun einen Stack von 165K. Mehr als das Dreifache des Startstacks und auch mehr als der aktuelle Turnierdurchschnitt. Die Weichen für Tag2 können also langsam aber sicher gestellt werden. :)

Von den beiden anderen Jungs kommen unterschiedlich erfreuchliche Neuigkeiten. Während sich M.‘s Stack in den letzten Stunden kaum bewegt hat und sich immer noch knapp über der 100K Marke befindet, endet für R. ein alles in allem ziemlich frustrierendes Turnier. Er war die grösste Zeit des Abends handtot und zu allem Überfluss verlor er auch noch sein entscheidendes All-In mit AK vs. AQ durch eine Dame im Flop. War definitiv nicht sein Tag.

Für M. und mich stehen nun die letzten beiden Levels dieses Tages auf dem Programm. Leider scheint mein Höhenflug vorbei zu sein. Gute Hände werden wieder deutlich rarer und wenn ich dennoch etwas versuche, muss ich spätestens auf dem Flop aufgeben. So kommt es, dass ich in der Folgezeit noch einiges an Chips verliere ohne mich gross dagegen wehren zu können. Zugegebenermassen gehe ich aber zum Ende des Tages auch nicht mehr ein allzugrosses Risiko ein und schaffe es dann immerhin noch 122K mit an den zweiten Tag zu nehmen.

M. hingegen hat noch eine ziemliche Achterbahnfahrt zu überstehen. Nachdem er eine halbe Stunde vor Tagesende auf 75K runterfällt, schafft er es in den letzten Minuten seinen Stack noch auf 126K hochzuschrauben. Dies ist gleichzeitig auch der höchste Chipcount den er während des ganzen Tages hatte. Einen besseren Zeitpunkt hätte er sich dafür nicht aussuchen können. Da das Turnier morgen Sonntag mit Blinds 3K/5K/5K weitergeführt wird, können wir 24.4 bzw. 25.2 Bigblinds unser Eigen nennen. Nicht extrem viel, aber auf jeden Fall noch gut spielbar.

Nachdem unsere Chips in den dafür vorgesehenen Tüten verpackt wurden, verrät uns ein Blick auf die Uhr, dass es kurz nach halb eins ist. Definitiv noch viel zu früh um schlafen zu gehen. R. der schon seit einiger Zeit um unsere Tische herumgschlichen ist, schliesslich sich uns an und zu dritt machen wir uns für einen kurzen Boxenstopp zurück ins Hotel, bevor wir uns ein weiteres Mal ins Maltesische Nachtleben stürzen.

Dieses ist geprägt von einigen Wodka-Ginger in unserer, nennen wir sie Stammkneipe, und der Tatsache, dass es am Samstag, bzw. mittlerweile Sonntagmorgen noch viel mehr Leute auf der Strasse hat und diese augenscheinlich noch viel völler sind, als an den Abenden zuvor.

Bevor wir uns auf den Heimweg machen, wollen wir noch kurz etwas essen. Fastfood Läden und Imbissbuden hat es wie Sand am Meer. Leider bereuen wir unsere Entscheidung ziemlich schnell. Die Hotdogs die M. und ich bestellen sind zwar ganz geniessbar, doch müssen wir mehr als eine halbe Stunde darauf warten. R. hat sich etwas bestellt, was aussieht wie Hundefutter im Brötchen und seinem Gesichsausdruck nach auch etwa so schmeckt.

Halbwegs satt und mit gut einem sitzen gehts zurück ins Hotel, wo um 4 Uhr morgens die Lichter erlöschen. :pinch:

Tagesbilanz:
n/a
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