Danke fürs Lob! Und weiter gehts...!

22.9.2006
Für heute war Abschiednehmen von Las Vegas angesagt. Mit einem weinenden Auge - es war sehr schön, angenehmes Wetter (mit Grausen denken wir zurück an vor zwei Jahren, wo es tagsüber bis 43°C hatte und auch nachts noch über 35°), viele Eindrücke aber auch mit Vorfreude auf unser nächstes Ziel Bryce Canyon und das Motel dort, das Ruby´s Inn. Aber der Reihe nach.

Heute sind wir schon relativ bald aufgestanden, um zu packen und dann früh loszukommen, wir hatten ja noch Pläne für Las Vegas und eine ganz schöne Strecke zu fahren. Nach dem Packen gönnten wir uns für unsere ganzen Koffer, Kühltaschen wieder den Gepäckmenschen (Bellboy) der die Koffer bis an den vom Valetservice gebrachten Wagen beförderte. Sehr angenehm und bequem ;-)

Dann fuhren wir wieder ins Bellagio um uns in der dortigen Gallery of Fine Art eine Fotoausstellung anzusehen, von Ansel Adams, wohl dem bekanntesten USA-schwarzweiß-Naturfotografen. Sehr beeindruckend. Fotos waren natürlich hier nicht erlaubt, auch musste das Handy ausgeschaltet werden. Unter http://www.bellagio.com/pages/attrac_gallery.asp könnt ihr mal in den entsprechenden Link vom Bellagio reinschauen, wen es interessiert.

Als nächstes füllten wir noch unsere Vorräte ein wenig auf und fuhren dann los auf der I-15 Richtung Norden, nach etwa der Hälfte in St.George ein kurzer Walmartbesuch und Mittagessen bei Subway und weiter gings. Ein erster Abstecher dann galt dem Cedar Breaks National Monument, einem Vorgeschmack auf den Bryce Canyon. Beim Aussteigen aus dem Auto dann der Klimaschock des Tages. In St.George hatten wir noch gut 30°C, blies uns hier ein eisiger Wind bei geschätzten 2°C entgegen. Mag daran gelegen haben, dass wir uns hier auf über 3100m Meereshöhe befanden. Das National Monument ist schön, klein und wir hatten relativ Glück mit der Sonne! Eine schöne Einstimmung auf den Bryce Canyon!


Wir fuhren dann gemütlich weiter zum Bryce Canyon, den wir in erst der Dämmerung erreichten, was aber nicht weiter schlimm war, da wir eh den morgigen Tag für den Bryce Canyon geplant hatten. Kurz vor dem Bryce Canyon liegt der Red Canynon, so eine Art Vorgeschmack, den wir bei einem Mix austiefstehender Sonne und dichter Bewölkung erreichten. Das Ruby´s Inn hatten wir ja schon vor zwei Jahren gehabt, und so stellte sich beim Betreten unseres Kingsize-Bed-Zimmers mit eingebautem Whirlpool (!) ein gewisses Daheim-Gefühl ein, weil wir uns schon damals sehr wohl gefühlt hatten.


Zuerst gingen wir aber noch in den großen Pool, der strategisch gut gelegen war, direkt gegenüber unseres Zimmers, aber auch durch eine Tür, Art Glaskasten getrennt, also kein Lärm rüberkam. Das schnelle und stabile WLAN im Zimmer (scheinbar nur hier in der Main Lodge) komplettierten das gute Bild. Danach ging es kurz in den General Store hier und dann zum Abendbuffet, aber hier nach Las Vegas doch wieder kleiner und bodenständiger. Aber auch sehr gut.

Danach gönnten wir uns ein heißes Bad im Whirlpool, das ich mir zuerst etwas heiß eingelassen hatte, war fein warm aber kaum auszuhalten ;-) nach Hinzufügen von kaltem Wasser war es dann aber auch Manu-kompatibel! So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen, e-mails gecheckt, nachdem wir wieder gescheites WLAN hatten und gelesen. So lässt sichs aushalten!

23.9.2006

Der Tag begann früh, um 6.45 wollten wir los zum Bryce Point, den Sonnenaufgang dort erleben und ich natürlich auch fotografieren... und wie bei einer solchen Gelegenheit üblich, benötigte ich keinen Wecker sondern war bereits um 5.30 hellwach...!

Dann sah ich aus dem Fenster, dass das Auto zugefroren war, also ging ich raus und kratze erst einmal die Scheiben frei. Pünktlich starteten wir dann und erreichten den Bryce Point - und vor uns hielt gerade ein Bus. Ich bekam schon die Panik in Gedanken an das Gedrängel - also rasch aus dem Auto und sich den besten Platz gesichert. Im Nachhinein eine unbegründete Sorge, die Busgruppe drängelte sich auf der der Sonne zugewandten Seite, nicht etwa der Seite, an der man das Canyonglühen sehen würde. Während also auf der einen Seite die Busgruppe der Sonne entgegenblitzte, konnte ich so in Ruhe fotografieren. Bei den entstandenen Fotos merkt man gar nicht, dass es etwa -6°C waren bei kräftigen Wind.


Nach einer halben Stunde hatte ich kaum noch Gefühl in den Fingern, die Einstellungen an der Kamera nahm ich meist mit dem Fingernagel vor - aber mit den Ergebnissen bin ich ganz zufrieden! Der Spuk mit der Busgruppe war schnell vorbei, nach wenigen Minuten hetzten alle zum startenden Bus. Was blieb war Ruhe und Muße, den Blick für sich alleine zu haben. Grandios!

Dann fuhren wir gemütlich zum Ruby´s Inn zurück, wobei gerade am Vormittag schnell das Licht nicht mehr so optimal ist, was wir an den zwei Aussichtpunkten feststellten, die wir dabei noch anfuhren. Im Ruby´s Inn erst einmal in die heiße Wanne im Zimmer die durchgefrorenen Glieder aufwärmen und dann.... habe ich mich bezüglich eines Helikopterfluges informiert. Und siehe da - Schicksal? - zwei Stunden später wäre genau noch ein Platz in der für meine Ansprüche besten Tour frei! Nach kurzer Rücksprache mit Manu, schließlich war es ja ihr Weihnachtsgeschenk - buchte ich und wartete gespannt auf den Abflug!

Der Flug dann - ja was soll ich sagen - er war sehr beeindruckend! Das Gefühl über die Landschaft zu schweben, viel zu sehen, persönliche Erklärungen über Kopfhörer vom Piloten. Ein wahrhaft erhebendes Gefühl! Hier noch einmal Vielen Dank und Kuss an Manu :-)) Fotografiert habe ich viel auch, aber natürlich recht schwierig - geplant zu fotografieren war hier schwierig. Ich habe für hier mal einfach ein Foto ausgewählt, das die Perspektive zeigt. Der Horizont war in dem Moment übrigens wirklich so schief ;-) Nach gut zwanzig Minuten waren wir wieder unten und Manu war dann sehr erfreut mich zu sehen, wo ich ihr dann berichtete.


Am späten Nachmittag machten wir wieder eine Tour in den Nationalpark, fuhren bis zum Ende der Straße und sahen uns dann beim Zurückfahren einige Aussichtspunkt an. An einem Punkt bekamen wir Gesellschaft von zwei vorwitzigen Raben, der eine pickte an unser Auto, wohl um zu Testen ob der Kühlergrill schmecken könnte.

Sehr schön dann auch das Abendlicht am Sunset-Point, das wir noch lange genossen und dabei nebenbei auch noch viel Spaß hatten mit dem Beobachten eines italienischen Pärchens, etwa Mitte zwanzig: er sehr gestylt, braun gebrannt, sie musste immer wieder ihn fotografieren, wie er entschlossen oder verträumt oder wie auch immer in die Landschaft guckte, dann rannte er voraus zum nächsten Punkt, sie hetzte ihm nach und fotografierte ihn erneut. Am Anfang hatte er sie auch geschimpft, weil sie bei einem Gruppenfoto IN die Kamera geschaut hatte und nicht wie er in die Ferne. Marcella und Luigi, wie wir sie tauften, boten eine gute Nebenshow ;-) Die Sonne sank tiefer, das Licht wurde sehr warm und angenehm, die Lufttemperatur wieder empfindlich kühl. Dann packten wir es langsam zum Ruby´s Inn und wärmten uns erst einmal auf bevor wir ins Restaurant gingen und es uns dieses Mal á la carte gut gingen ließen.
Um 22.30 fielen wir dann nach einer Runde Whirlpool im Raum früher als geplant müde ins Bett - der morgige Tag sollte ja früh beginnen!

24.9.2006
Und auch heute früh ging der Wecker früh los - und bei dem Gedanken an die Kälte von gestern, waren wir wohl beide versucht, im warmen Bett zu bleiben. Aber wie oft hat man die Gelegenheit im Bryce Canyon einen Sonnenaufgang bei wolkenfreien Himmel zu sehen? Also auf, dick eingepackt (Manu sogar mit Decke aus dem Motelzimmer) zum Sunset Point, der trotz seines Namens ein guter Punkt für den Sonnenaufgang ist.

Wir kommen an.... und ein Reisebus steht da... wir gehen zum Punkt - eine weitere Busreisegruppe ist da und bevölkert die Aussichtsplattform. Aber mit überzeugten Auftreten und ausgeklappten Stativ geht das schon. Und irgendwie verteilten sich die Leute dann doch. Der Sonnenaufgang wurde wie erhofft wieder sehr schön, leuchtende Rottöne, herrlicher Ausblick. Der Großteil der Reisegruppe fotografierte aber wieder in die aufgehende Sonne, nicht das wunderschöne Felsglühen. What shalls, hatte ich mehr Platz! ;-)

Danach fuhren wir wieder zurück ins Motel, relaxen, aufwärmen (herrlich die große Whirlpoolwanne im Zimmer), bisschen e-mails checken, Blog schreiben, und so langsam aber sicher zusammenpacken, denn heute war ja unsere Zeit im Ruby´s Inn dann auch vorbei. Kurz vor 11 fuhren wir dann los, um aber nach einer Viertelstunde am Red Canyon zu halten. Der Red Canyon ist so eine Art Vorposten vom Bryce, sehr intensive rote Farben. Dort spazierten wir ein wenig herum, schossen Fotos, drehten Videos und genossen es. Ein würdiger Abschluß der Bryce-Gegend, fand ich.


Danach ging es fast auf direktem Weg nach Page, Arizona, das wir dann um 14.40 Utah-Zeit erreichten, aber hier ist es ja erst 13.40, weil Arizona keine Sommerzeit hat. Morgen in der Gouldings-Lodge, sind wir zwar in Arizona, aber trotzdem wieder eine Stunde voraus, weil im Navajo-Reservat doch Sommerzeit ist. Alles klar? Bei mir nicht ;-)

Nach Relaxen am Whirlpool (der Pool war leider eisig kalt, sogar Manu verzichtete darauf und das will was heißen!) ging es nach oben, wo wir etwas relaxten, e-mails checkten und dergleichen. Dann etwa gegen 18.30 Uhr fuhren wir los zu einem Viewpoint nördlich von Page, von dem man einen guten Überblick über den Lake Powell hat und wollten uns dort den Sonnenuntergang ansehen. Der Punkt scheint bekannt zu sein, es standen schon mehrere Fotografen mit Stativ da. Zwei von ihnen, die mit den dicksten Objektiven packten dann als erste ein, obwohl die Felsen noch im feinsten Glühen waren. Das soll verstehen wer will. Wir beide genossen es jedenfalls noch bis die Sonne ganz weg war, ich fotografierte viel (dieses Mal kam das Tele zum Einsatz, optimal hier!), Manu filmte viel und machte teils heimlich Fotos von mir. Sehr schöne, wie sich zeigte. Kaum zu glauben irgendwie, dass Manu, die sonst sehr viel mit ihrer Digi-Spiegelreflex fotografiert so viel Spaß mit der winzigen IXUS hat! Nur leider beginnen die Akkus langsam ein wenig zu schwächeln. Die Kamera ist halt doch nicht mehr die neueste für heutige Verhältnisse.


Danach ging es dann zum Walmart - der übrigens direkt gegenüber unseres Motels lag und von unserem Zimmerbalkon auch gut zu sehen war - welch eine Aussicht! ;-) Dort stockten wir ein wenig unsere Vorräte auf und Manu besorgte noch ein paar Dinge für Matti. Am Rückweg dann eine kurze Schrecksekunde. Wo ist unser Auto??? Nirgendwo unser roter Chrysler. Dann irgendwann - sehen wir einen wie unseren, aber nur so seltsam andere Farbe. Wir stellten fest, dass die gelbe Parkplatzbeleuchtung beim Walmart nachts scheinbar alle roten Farben schluckt. Auch unsere Lippen sahen aus, als ob wir an akutem Sauerstoffmangel litten.

Am Abend sahen wir uns dann noch einen Film auf DVD (The perfect Man) an und dann gings bald ins Bett...

25.9.2006
Heute war mal wieder länger ausschlafen angesagt. Der erste Gang war dann nach der Dusche der in die Lobby zum kostenlosen Full Breakfast. Dieses stellte sich dann als ein paar Toastscheiben, Donuts und Muffins mit künstlich wirkenden kandierten Fruchtstückchen heraus. Naja, für den ersten Hunger vielleicht, aber auch nicht mehr.

Am späteren Vormittag ging es dann los, zuerst fuhren wir noch zum Glen Canyon Dam, der Hoover Dam von Page, der den Lake Powell aufstaut. Auch durchaus beeindruckend, geht sehr tief runter. Als wir auf der Brücke die parallel zum Damm den Colorado River überquert (beim Hoover Dam geht die Straße ja direkt über den Damm) - kam ein dicker Laster, da wackelte die Brücke gleich gescheit. Für ein Foto reichte mein Objektiv nicht annähernd aus, den ganzen Damm halbwegs draufzubringen. Vielleicht komm ich ja irgendwann mit einer Brennweite von effektiv 16mm wieder. Dann aber!

Nun fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel, dem Monument Valley. Wir hatten ja ein sündteures Zimmer in der Gouldings Lodge direkt beim Valley gebucht, eine Wetteinlösung von Manu. Worum es da ging, eher Insider ;-) Zuerst checkten wir ein, kleines, aber sauberes und gemütliches Zimmer. Der Blick auf das Monument Valley ist leider nicht hundertprozentig, ein Baum stört etwas. Aber ein paar Meter weiter auf eine Terrasse dann. Mal sehen wie der Sonnenaufgang wird.

Danach fuhren wir dann los. Zuerst gönnten wir uns im Restaurant dort wieder zwei Sandwiches Tom Hanks - wie vor zwei Jahren und begannen dann, den Rundkurs abzufahren. Mit einem normalen PKW eine durchaus heikle Angelegenheit teilweise, die Straße ist in teilweise grottenschlechten Zustand, Schlaglöcher, Steinkanten, weicher Sand. Naja, auch eine Aufgabe. Und Spaß hat es ja schon gemacht... Das Monument Valley ist schon schön, auch wenn beim dritten Durchfahren ein wenig der ganz große Aha!-Effekt fehlte. Nach gut anderthalb Stunden kamen wir dann wieder oben am Parkplatz an und warteten auf den Sonnenuntergang und das Felsglühen. Es stellte sich dann auch ein, war aber nicht so intensiv und lang andauernd wie vor zwei Jahren - der Grund war die große Wolke, die einzige weit und breit, die sich im entscheidenden Moment vor die Sonne schob. Schade, kann man nichts machen, aber trotzdem schön. Hier mal das Klassiker-Fotomotiv, in meiner Fotogalerie auf meiner Homepage kommen in Abständen noch mehrere Fotos von hier!


Wir fuhren dann die zwei Meilen zurück in die Lodge, waren kurz am Pool, ich nur mit den Füßen, mir war das Wasser zu kalt und dann noch kurz im Internetraum, weil es hier im Zimmer kein WLAN gibt. Und dann den Abend gemütlich ausklingen lassen

Uhi uhi uhi,
ich sitz hier vor dem PC und komm aus dem staunen nicht raus! Die Bilder sind wunder schön, und Dein Bericht liesst sich super!

Ich brauch nicht zu sagen das ich fernweh bekomme oder?

LG
Moni