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THEMA: vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10

vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 24 Jul 2018 04:59 #172452

Da endet der mit so nem Cliffhanger und schreibt jetzt einfach nicht weiter! ;) Gibts doch nicht!

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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 24 Jul 2018 09:57 #172468

Martin1710 schrieb: Da endet der mit so nem Cliffhanger und schreibt jetzt einfach nicht weiter! ;) Gibts doch nicht!


Nein, nein... das würde ich euch doch nie antun ;)

Ich bin in den letzten Tagen nur nicht dazu gekommen. Aber morgen geht's voraussichtlich weiter...

Danke für eure Geduld :)
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Letzte Änderung: von Bender84.

vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 25 Jul 2018 07:56 #172488

Tag 8 – Sonntag, 24.06.2018

Heute erwache ich bereits um 6.30 und fühle mich topfit. Kein Wunder, gestern sass ich ja auch den ganzen lieben langen Tag nur auf meinem Hintern. Also dann mal los und rein ins Vergnügen. Eine halbe Stunde später stehe vor dem Mexikaner beim PH, muss aber feststellen, dass die Pforten hier erst um acht geöffnet werden. Nun gut, dann bleibt ja noch ein wenig Zeit zum Zocken. :laugh:

Da ich letztes Mal beim Ultimate X Spin Poker gute Erfahrungen gemacht habe, zieh es mich wieder dorthin. Und siehe da, dieser Automat ist mir erneut gnädig gestimmt. Anderthalb Stunden und zwei Wodka-Ginger später verlasse ich das Planet mit einem netten Gewinn von 150$. :)

Nun ist es aber Zeit für feste Nahrung. Zu den Blueberry Pancakes gibt es eine Bahama Mama und wiederum einen schönen Ausblick über den Strip. Ich bin definitiv schon schlechter in einen Tag gestartet. Um 10.30 bin ich zurück im Caesars und finde unser Zimmer verwaist vor. Das Luigi um diese Zeit bereits unterwegs ist hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Wir treffen uns schliesslich unten im Casino und ich reinvestiere einen Huni meines frühmorgendlichen Gewinns in einem mir unbekannten Slot.

Gestern Abend ist noch ein Kumpel von uns eingetroffen, den wir von gemeinsamen Pokerrunden in unserem lokalen Card-Room kennen. Der Gute war in den letzten Monaten beim Online-Poker ziemlich erfolgreich, weshalb er sich spontan dazu entschloss, auch noch ein paar Tage mit uns in Vegas zu verbringen. Allerdings hat er sich der Konkurrenz angeschlossen und teilt seinen 8-tägigen Aufenthalt aufs Vdara und Aria auf.

Zu dritt machen wir uns auf ins Linq. Ich will mal wieder ein bisschen Texas Bonus spielen. Die Jungs begnügen sich mit der Zuschauerrolle und ein paar Drinks der wie immer sehr speditiven Cocktail-Damen. 185$ später ist mir der Spass dann auch verleidet und wir schlendern wieder auf die andere Strassenseite. In unserem Zimmer genehmigen wir uns noch einen Drink und beratschlagen was wir heute noch anstellen wollen.

Letztlich beschliessen Luigi und ich unsere Seelen noch etwas am Pool baumeln zu lassen, während Stefan das Cash-Game im Caesars testen möchte. Ich muss an dieser Stelle vielleicht noch anfügen, dass unser neuer Begleiter zum allersten Mal in Vegas ist. Daher ist für ihn noch alles neu und aufregend. Wie gerne erinnere ich mich an mein erstes Mal vor 13 Jahren. Da wird man gleich etwas sentimental. ;)

Am Pool müssen wir feststellen, dass es gar nicht so einfach ist zwei freie Liegen zu finden. Es hat zwar nicht übertrieben viel Volk, aber irgendwie hat sich in den vergangen Jahren die Unsitte eingebürgert, dass die Leute nicht mal mehr in der Lage sind, beim Verlassen der Poolanlage ihre Handtücher mitzunehmen, bzw. diese in die dafür vorgesehenen Körbe zu werfen. So ist immer ein Ratespiel ob die Liegestühle nun besetzt sind oder nicht. Letztlich lassen wir uns einfach auf zwei Liegen nieder. Wir werden dann schon noch früh genug sehen, ob jemand diese Plätze für sich beansprucht hat.

Endlich in der Horizontalen wird es Zeit für einen kräftigen Drink. Also immer her mit der guten alten Caesars Lemonade. Dieser Drink der fast ausschliesslich aus Wodka, Zitronensaft und Eis besteht, haut wie immer ganz schon rein. Genauso wie ich es mag. Luigi nippt währenddessen an einem Heineken und die Welt ist für uns in Ordnung. B)

Nach zwei Stunden intensivem Brutzeln haben wir es für den Moment gesehen. Eine Stimme im Hinterkopf möchte uns zum Spielen verführen. Dagegen wollen wir uns gar nicht lange zur Wehr setzen und nach einer erfrischenden Dusche in unserem Zimmer stehen wir kurze Zeit später bei den Pokertischen um ebenfalls noch etwas Cash-Game zu spielen.

Während Stefan bereits eine erste Pause einlegt setzen sich Luigi und ich an die Tische. Zu Anfang läuft bei mir nicht wirklich viel. Es geht mal 20, 30 rauf, dann wieder 50 runter, alles in allem ziemlich unspektakulär. Nach ca. einer Stunde fängt mein Magen an zu knurren. Offensichtlich geht es den beiden auch nicht anders und so beschliessen wir uns eine kurze Auszeit vom Pokern zu nehmen. Die Chips und unsere Hoodies lassen wir unterdessen an den Tischen zurück. Länger als eine Stunde sollten wir ja nicht weg sein.

Unser Weg führt uns rüber in die Forum Shops, wo wir uns im Restaurant Trevi verköstigen möchten. Wie immer bestelle ich mir Wodka-Raviolli und dazu ein Glas Chardonnay. Nach diesem nicht sehr üppigen, doch umso schmackhafterem Mahl, geht es zurück ins Casino. Wir wollen uns nochmals beim Cash-Game versuchen.

Als wir zurück im Pokerbereich sind, ist der Tisch an dem ich vorhin noch sass verwaist. Offensichtlich wurde er inzwischen aufgelöst. Meine Chips und den Pully finde ich beim Cashier. Mir wird ein Platz an einem der anderen Tische angeboten und wie es der Zufall will, setze ich mich doch gleich neben Luigi, der wird sich sicher freuen. :laugh:

Auch hier läuft zu Anfang nicht wahnsinnig viel, doch haben wir einen sehr unterhaltsam Tisch mit redseligen Spielern erwischt. Nach knapp einer Stunde kommt ein Spieler zurück an den Tisch, der unterdessen wohl auch eine Pause eingelegt hat. Luigi lässt mich sofort wissen, dass es sich dabei um einen sehr aggressiven (im Bezug zum Pokerspiel) und risikofreudigen Zeitgenossen handelt. Und siehe da, mein Kumpel sollte Recht behalten.

Kaum eröffne ich einen Pott auf 10$ mit einem Paar Jacks werde ich vom besagten Herrn auf 35$ geraist. Ich entscheide mich diese 3-Bet zu in Position zu callen und mir in aller Ruhe den Flop anzuschauen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch ca. 140$ in Chips. Das Board kommt mit 10 hoch relativ ungefährlich und mein Gegner geht in First Position mit deutlich mehr als 300$ sofort all-in. Auf Grund der Info von Luigi brauche ich nicht lange zu überlegen und bringe meine restlichen Chips ebenfalls in die Mitte. Da im Cash-Game im Gegensatz zum Turnierpoker die Hände bei einem Showdown erst nach der letzten Karte aufgedeckt werden, weiss ich noch nicht genau woran dass ich bin. Ich gehe aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass ich noch vorne bin. Der Turn bringt dann ein Ass, während der River eher unbedeutend ist. Noch bevor die Karten umgedreht werden, ahne ich böses. Und tatsächlich zeigt mir der andere Typ AQ. :dry:

So kann es beim Poker ab und zu auch mal gehen. Man macht alles richtig, während der Kontrahent einen völlig Schrott zusammenspielt und am Ende steht man trotzdem mit abgesägten Hosen da. Nun denn, meine Chips sind weg und der Pott in der Grösse von fast 400$ wandert zu diesem, entschuldigt meine Ausdrucksweise, Vollpfosten. Ich stehe auf und verlasse den Tisch. Nochmals nachzulegen kommt für mich nicht in Frage, ich bin nur noch restlos bedient. :S

Kurze Zeit später räumen auch meine beiden Kumpels das Feld und wir sind mal wieder an dem Punkt angelegt, wo wir uns für die nächste Aktivität entscheiden müssen. Eigentlich hätte wir alle Lust noch etwas auf den Putz zu hauen, doch fehlt uns die Muse uns in Schale zu werfen und weiss Gott wie lange vor einem Club anzustehen. Daher schlage ich vor, unsere Outfits unverändert zu lassen und rüber an die Fremont Street zu fahren. Für einen Vegas Newbie gehört ein Besuch in Downtown ja sowieso zum Pflichtprogramm. :)

Als wir beim Golden Nugget abgeladen werden geht es schon gegen Mitternacht zu. Also keine Zeit verlieren und rein ins Getümmel. Wir schlendern gemütlich auf der Fremont Street dahin, halten immer mal wieder bei einer der zahlreichen Bars und saugen die Stimmung in uns auf. Unser Weg führt uns immer weiter in südöstlicher Richtung bis wir schliesslich den überdachten Teil der Strasse verlassen. Hier draussen setzen wir zu einer kleinen Kneipentour an, damit unsere Pegel langsam aber sicher ein anständiges Level erreichen.

Nachdem wir uns erfolgreich bereits einen kleinen Rausch angetrunken haben, geht es zurück unters LED-Dach. Mittlerweile hat sich die Fremont schon ziemlich gelehrt und es sind nur noch vereinzelte Leute unterwegs. Gerade als wir die Strasse überquert haben, kommt ein Schwarzer in seinem Rollstuhl auf uns zu und quatscht uns an. Dieser Typ, der Snoop Dog gleicht wie ein Ei dem anderen, sorgt mit seinen Geschichten und Sprüchen für grossartige Unterhaltung. Und dann verrät er uns noch ein kleines Geheimnis.

Plötzlich steht er von seinem Gefährt aus. Ein Wunder ist geschehen, des Lahmen Beine tragen ihn wieder, preistet den Herrn... nein ernsthaft. Fremont-Snoop erklärt uns, dass dies so zusagen seine Masche sei. Die Touris seien einfach viel grosszügiger wenn sie jemand nach Change fragt, der in seiner Mobilität eingeschränkt ist. Diese entwaffnende Ehrlichkeit finden wir einfach nur klasse. :cheer:

Im Verlauf unserer Unterhaltung betreten plötzlich zwei als Polizistinnen verkleidete Damen die Szenerie und möchten ein paar Dollar für Fotos mit ihnen abgreifen. Ich bin ja sonst schon kein Freund solcher Fotos, aber mit diesen beiden Damen würde ich mich nicht für lau ablichten lassen. Die eine ist so dürr, dass ich ständig das Verlangen habe, ihr ein Sandwich zu kaufen, während die beste Zeit der anderen Lady bereits 20 Jahre und mindestens 5 Operationen zurück liegt. Zudem scheinen sie das Wort Nein einfach nicht zu kennen. :blink:

Letztlich lassen sich meine beiden Kumpels wortwörtlich breitschlagen. Denn nebst dem Foto gibt es mittels Peitsche auch noch den einen oder anderen Klaps auf den Po. Ich werde währenddessen mit bösen Blicken eingedeckt. Nachdem die Fotos im Kasten sind, es für uns an der Zeit weiterzuziehen. Luigi drückt Snoop noch einen Zwanziger in die Hand und wir verabschieden uns von ihm.

Weit kommen wir allerdings nicht. Vor dem Four Queens sehen wir eine Bar und wir bestellen uns die nächste Runde. Während wir an unseren Drinks nippen, komme ich mit zwei netten Mädels ins Gespräch. Leider wird mit die Tour von einem ziemlich vollen Typen so richtig schön vermasselt. Schade drum. Kurze Zeit später ziehen die beiden „Gesetzeshüterin“ an uns vorbei. Den Jungs wird charmant zugelächelt, während ich den nächsten Todesblick abbekomme. :laugh:

Einen Drink später beschliessen wir uns langsam auf den Rückweg zu machen. Dazu steuern wir das Golden Nugget an um uns beim dortigen Pick-Up Spot zurück ubern zu lassen. Aber wie könnten wir einfach durch ein Casino laufen ohne nicht noch ein wenig gespielt zu haben. In unserem Zustand sehen wir in jedem Automaten grosses Potenzial und da es zu dieser Stunde nur noch wenige Gäste hat, funktioniert auch der Getränkenachschub einwandfrei. Lediglich als uns allen die Zigaretten ausgehen, sinkt die Stimmung für kurze Zeit. Aber zum Glück findet sich schnell ein Kiosk bei dem ich zum Spotpreis von 16$ neue Kippen bekomme. :)

Als wir dann endlich zurück in unserem Zimmer sind zeigt die Uhr bereits halb fünf und wir sind so richtig schön voll. Da es morgen mit Tag2 des Monsterstacks weitergeht, hatte ich mir eigentlich vorgenommen zwischen sieben und halb acht aufzustehen. Aber auf Grund der Umstände entscheide ich mich meine beiden Wecker erst auf halb neun bzw. neun zu stellen. Ein wenig mehr Schlaf kann sicherlich nicht schaden. ;)

Tagesbilanz:
Video Poker +150$
Slots –100$
Texas Bonus -185$
Cash-Game -200$
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 25 Jul 2018 14:57 #172510

Tag 9 – Montag, 25.06.2018

In weiter Ferne höre ich ein Geräusch das immer lauter und penetranter wird. Das muss wohl der Wecker sein. Aber halt, mein Wecker klingt doch ganz anders, was zum Teufel ist das? Langsam werde ich wach und realisiere, dass dies wohl Luigis Handy sein muss, dass sich hier zu unchristlicher Stunde meldet. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es, ach du scheisse, bereits 10.20 Uhr ist. Ich habe total verpennt und um 11 geht’s im Rio mit dem Monsterstack weiter. Und mit meinem kleinen Stack kann ich es mir definitiv nicht erlauben, allzu viele Hände zu verpassen. :ohmy:

Jetzt ist Eile geboten. Zum guten Glück habe ich nur höchst selten einen Kater und komme auch nach einer durchzechten Nacht wie gestern wieder relativ schnell in die Gänge. Also ab unter die Dusche und los geht’s. Ich wecke noch rasch meinen Kumpel und packe schnell das Nötigste für den zweiten Turniertag ein. Da die Zeit nun wirklich drängt, nehmen wir für einmal ein Taxi, da die Line noch sehr überschaubar ist und wir so noch ein paar Minuten sparen können. Um genau 10.59 nehme ich meinen Platz im Amazon Room ein. Das ist ja gerade nochmals gut gegangen. :laugh:

Auch heute möchte ich euch eine kurze Übersicht über den Stand der Dinge durchgeben, bevor ich mit der detaillierten Schilderung des weiteren Turnierverlaufs beginne.

Kombiniert aus beiden Starttagen (SA, SO) ergab sich ein Teilnehmerfeld von total 6‘620 Spielern, was einem Preispool von 8‘451‘000$ entspricht. Insgesamt haben es 2‘085 Spieler an den zweiten Tag geschafft, darunter auch meine Wenigkeit. Mit 17‘700 Chips befinde ich mich aktuell lediglich an Position 1‘780. Der Turnier-Average liegt bei 47‘625 Chips. 939 Teilnehmer werden die Geldränge erreichen. Der Min-Cash liegt bei 2‘251$, während auf den Sieger nicht weniger als 1‘037‘451$ warten.

An meinem Tisch habe ich von den neuen Anwesenden den zweitkleinsten Stack. Lediglich ein Spieler hat mit gut 10K noch etwas weniger Munition als ich. Luigi hat sich die Mühe gemacht ein paar Informationen über meine Gegner zu sammeln. Diese werden mir per Whatsapp durchgegeben. So erfahre ich unter anderen, dass der Spieler zu meiner Linken Alexandru Papazian heisst und im vergangen Jahr das Crazy-888-Event für 888‘888$ gewonnen hat. Ich muss mich also warm anziehen. ;)

Bereits nach einer Viertelstunde stelle ich mit AQ auf ein Openraise zum ersten Mal All-in. Da ich darauf hin keinen Call bekomme, erhöht sich mein Stack auf 24.3K. Kurze Zeit später bekomme ich im Big Blind Pocket Sieben. Nachdem UTG geraist und diese Bet bereits gecalled wurde, entscheide ich mich hier ebenfalls nur zu callen. Zwar wäre ein All-in mit meinem Stack hier wohl nicht komplett falsch, doch habe ich einfach kein gutes Gefühl. Der Flop bringt mir keine Hilfe und so muss ich die Hand anschliessend aufgeben. Nachdem ich mit den Blinds durch bin, bleiben mir noch 18.7K.

In der Folge bewegt sich mein Stack mal knapp über und mal knapp unter 20K. Da die Blinds inzwischen auf 600/1200/200 angestiegen ist, nähere ich mich wieder einmal der sogenannten Dangerzone. Immerhin finde ich immer mal wieder eine Hand mit der ich die Blinds und Antes abstauben kann. Als der kleinste Stack am Tisch UTG auf 2.3 BBs eröffnet, finde ich im Button A10 suited. Dies ist zwar keine absolute Spitzenhand, doch entscheide ich mich das Risiko zu nehmen und meine Chips in die Mitte zu bringen. Der ursprüngliche Raiser überlegt fast zwei Minuten bis er schliesslich mit KQ called. Ich bin vorne, bleibe auf dem Flop im Lead und das Ass auf dem Turn beendet die Sache für meinen Gegner frühzeitig.

So verlasse ich den Tisch nach zwei Stunden zur ersten Pause mit 23.6K. Zu diesem Zeitpunkt sind noch 1‘475 Spieler aktiv. Alles in allem lief es bis jetzt gar nicht so schlecht. Ich fühle mich wohl am Tisch, treffe die richtigen Entscheidungen und bin guten Mutes. :)

Eine halbe Stunde nach der Pause kommt man ein erster wirklich grosser Spot. Der Spieler auf Position 1 eröffnet den Pott mit einem Raise und ich erwache mit ein paar Damen. Selbstredend gehe ich all-in und die Action geht zurück zum ursprünglichen Raiser. Es ist dies bereits das dritte Mal, dass ich auf ein Open-Raise dieses Spieler All-in gehe, allerdings ohne bisher einen Call bekommen zu haben. Dieses Mal überlegt er aber nicht lange und zeigt mir AQ. Wahrlich ein schöner Spot für mich. Und siehe da, keine der fünf Gemeinschaftskarten ist ein Ass und auch sonst kommt nichts das mir gefährlich wird und so sitze ich plötzlich vor 52K. B)

Nach weiteren 30min bekomme ich ein paar Achten. Ich eröffne standardmässig und anschliessend geht der Shortstack am Tisch mit rund 20K All-in. Alle anderen Spieler werfen ihre Karten weg und die Entscheidung liegt wieder bei mir. Sehr häufig habe ich in diesem Spot einen Coin-Flip und dementsprechend keine schlechte Chancen mein Stack weiter auszubauen. Daher entscheide ich mich für einen Call. Die Situation ist sogar noch besser als gedacht. Mein Gegner hat mit A7 lediglich eine Overcard auf mein Paar und statistisch gesehen habe über 70% Equity diese Hand zu gewinnen. Leider kommt gleich auf dem Flop ein Ass und so falle ich nach dieser Hand wieder auf 27K runter. Da muss ich mich heute zum ersten Mal ein wenig ärgern. :S

Das Highlight der nächsten Stunde ist das leckere Starbucks Müsli, welches mir Luigi an den Tisch bringt. Eine kleine Stärkung kommt mir gerade recht, denn am Tisch geht für mich gar nichts mehr. Ich habe keine spielbaren Hände und muss mehr oder weniger tatenlos zuschauen wie mein Chips-Türmchen immer kleiner wird. Als die zweite Pause des Tages ausgerufen wird, ist mein Stack auf lächerliche 11K zusammengeschrumpft. :blink:

Nach der Pause geht es mit Blinds 1200/2400/400 weiter. Das heisst ich spiele noch knapp 4.6 Big Blinds. Zum ersten Mal überhaupt während diesem Turnier fange ich etwas an zu zweifeln. Mir ist bewusst, dass ich so schnell wie möglich eine Hand zum Verdoppeln brauche, andernfalls werde ich die Geldränge nur von Weitem sehen. Nach zwei Zigaretten und einem Boxenstopp auf der Toilette geht es mit 996 Spieler weiter.

Wer selber Poker spielt weiss nur zu gut, dass man von Zeit zu Zeit auch etwas Glück in Anspruch nehmen muss, insbesondere bei einem so langen Turnier wie diesem. Und dieses besagte Glück scheint mir in dem Moment hold zu sein. In der ersten Hand nach der Pause eröffnet der sehr aktive Chipleader einen weiteren Pott und ich schaue runter auf AJ. Keine Frage, jetzt muss alles rein. Alle anderen Spieler folden bis auf den ursprünglichen Raiser und dieser macht den Call mit T9. Ich bin also auch in diesem Spot vorne und was noch besser ist, auch diese Hand hält. Ich treffe zwar weder Ass noch Jack, aber weil auch mein Kontrahent das Board komplett verfehlt gewinne ich den Pott mit High Card Ass und kann dank den Blinds und Antes mehr als verdoppeln. Neu nenne ich 27K mein Eigen. Ich habe endlich wieder Luft zum Atmen. :)

Innerhalb der nächsten 40 Minuten passiert dann nichts nennenswertes. Ich habe wiederum nichts spielbares und warte ab und hoffe es irgendwie in die Geldränge zu schaffen. Mittlerweile sind weitere 50 Spieler ausgeschieden und wir nähern uns der magischen Grenze von 939. Ich bin inzwischen mehr damit beschäftigt auf der Blinduhr zu prüfen wie viele Spieler noch dabei sind, als mich wirklich auf das Spiel am Tisch zu konzentrieren. Um 2.30pm Ortszeit ist es dann soweit. Es fehlt nur noch ein Seat-Open bis zum Geld, wir sind auf der Hard-Bubble.

Zu diesem Zeitpunkt spiele ich noch 19K, was beim aktuellen Blindlevel noch für 17 Händen reichen müsste. Es sieht also ziemlich gut aus. Wie in der Phase üblich, wird ab sofort Hand für Hand gespielt. Das bedeutet, dass erst eine neue Hand ausgeteilt wird, wenn alle Hände an allen 105 aktiven Tischen beendet sind. Die Dealer werden vom Floorman aufgefordert, nach Beendigung der aktuellen Hand jeweils aufzustehen, damit klar ersichtlich ist, an welchen Tischen noch gespielt wird und wo die Action bereits beendet ist.

Die Hand an unseren Tisch dauert keine zwei Minuten. Die grossen Stacks erhöhen und die kleinen Stacks, so wie ich einer bin, werfen ihre Karten weg und hoffen, dass an einem anderen Tisch ein Spieler ausscheiden möge. Aus mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannten Gründen dauert es fast eine halbe Stunde bis es endlich weitergeht. Erneut hören wir den Turnierdirektor übers Mikrofon: „Dealers take your seats. Players, congratulations, you are all in the money!“. :woohoo:

Ich habe es also tatsächlich geschafft. Ich weiss zwar nicht genau wie, aber irgendwie habe ich mich durchgemogelt und werde schlussendlich dafür belohnt. Die Erleichterung ist natürlich riesig, insbesondere, da ich in der letzten Pause meine Felle schon davonschwimmen sah. Besonders freut es mich, dass mir die anderen Spieler am Tisch ihren Respekt aussprechen und sich mit mir freuen. Die haben ja auch gesehen, dass ich ständig kurz vor dem Ausscheiden stand. Die Jungs sind inzwischen auch im Amazon Room und ich will es mir natürlich nicht nehmen lassen, noch kurz mit ihnen abzuklatschen. B)

Bevor es mit der nächsten Hand weitergeht, lässt unser Dealer am Tisch verlauten: „Let the madness begins“. Und damit sollte er aber mal so etwas von Recht haben. Bei grösseren Pokerturnieren (egal ob live oder online) es ist üblich, dass die kleinen Stacks vor dem Money-Bubble kaum mehr Action machen. Sobald dieser aber gefallen ist, beginnt das grosse All-In-Festival der Shorties. So auch an unserem Tisch. Bereits in der ersten Hand nach der Bubble fliegen zwei Spieler raus, darunter der Bracelet Gewinner aus Rumänien.

Ich für meinen Teil komme gerade so richtig in Fahrt. Zuerst gewinne ich ein All-In mit AK vs. AQ (neu 33.5K) und anschliessend ein weiteres mit AQ gegen 66. Wiederum ist es der Spieler auf Position 1 der eröffnet und nachdem alle anderen folden, mein All-in bezahlt. Dieses Mal muss ich aber wirklich viel Glück in Anspruch nehmen, dauert es doch bis zum River ehe ein Ass aufgedeckt wird (Special Thanks to Barry Greenstein). Der andere ist etwas angesäuert, schafft er es doch einfach nicht, diesen Schweizer Fisch vom Tisch zu nehmen. Danke Fortunas göttlichen Beistand sitze ich plötzlich vor einem 74K-Chips-Stack (24.6 Big Blinds). ;)

Da die dritte Pause des Tages näher rückt und diese wie bereits am Samstag, die Dinner-Break ist, hat sich Luigi zur Verfügung gestellt, schon mal rüber ins Rio Casino zu gehen, um zu prüfen was man denn essen könnte. Er teilt mir via Whatsapp die Möglichkeiten mit und schickt mir sogar die entsprechenden Speisekarten. Er ist eben ein wahrer Bro. Ich entscheide mich letztlich für ein Philly-Cheese-Steak mit Fries bei American Grill.

10 Minuten später ist die Pause erreicht und ich lasse 62.5K am Tisch zurück. Zu diesem Zeitpunkt sind noch 725 Spieler im Turnier. Als ich zum American Grill komme, ist das Essen bereits bestellt und wird fünf Minuten später auch schon serviert. Was für ein Service, also von Luigi meine ich. Wir geniessen zusammen unser leckeres Mahl und freuen uns über meinen kleinen Erfolg. 10% des Gewinns gehören meinem Kumpel, da wir wie immer einen entsprechenden Swap vereinbart haben.

Eine Stunde später bin ich zurück am Tisch und bin bereit es mit weiteren vier Stunden aufzunehmen. Ich bin zuversichtlich, dass der zweite Turniertag nicht der letzte für mich bleiben wird. Die Spieler fallen weiterhin wie reife Früchte und so erreiche ich einen Money-Step nach dem anderen. Gut eine Stunde nach der Pause habe ich mein Stack auf die bisherige Rekordhöhe von 92K hochgeschraubt und verwickle mich dann in meinen bis dato grössten Pott.

Wir sind im Level 17 bei Blinds 2000/4000/500. Alle Spieler vor mir folden und ich bekomme im HJ King-Jack off. Ich mache einen Raise auf 9.5K und alle folden bis auf den Spieler im Big Blind. Dieser hat bereits einen imposanten Stack aufgebaut und kann es sich daher gut leisten weitere 5.5K zu investieren. Der Flop kommt mit K-J-2 (zwei Kreuz) ziemlich gut für mich. Mein Gegner checked und ich spiele weitere 16K an, die sofort bezahlt werden. Bereits bevor die Turn-Karte aufgedeckt wird, weiss ich, dass ich auf jeden Fall All-in gehen werde, es sei denn, es wird ein drittes Kreuz aufgedeckt.

Der Turn ist eine rote 3 und der andere Spieler checked erneut. Wie bereits angekündigt schiebe ich all meine Chips in die Mitte und werde umgehend gecalled. Als mein Gegner meine Hand sieht, ist von ihm ziemlich laut das böse F-Wort zu hören. Er selber zeigt mir 2-3 in Kreuz. Er hat also ein tieferes Two-Pair und wie ich fast angenommen habe, einen Flush-Draw. Der Dealer deckt die letzte Karte auf und es ist die Acht... in Kreuz... mein Gegner komplettiert seinen Flush und für mich endet das Turnier so plötzlich, dass ich kaum weiss wie mir geschieht. :pinch:

Aus einem Turnier auszuscheiden ist logischerweise nie erfreulich, aber dieses Mal tut es besonders weh. Gerade als ich das Gefühl hatte, endlich wieder richtig spielen zu können, ist auf einmal alles vorbei. Ich war nicht mal primär enttäuscht, sondern ich fühlte in diesem Moment einfach eine unglaubliche Leere in mir.

Ich muss noch kurz am Tisch warten, bis eine der zahlreichen Mitarbeiterinnen mir einen Zettel mit meinem Rang vorbeibringt. Nun hatte ich es schriftlich, 515. Platz von insgesamt 6‘620 Spielern. Ganz nett, aber in diesem Moment fühlte es sich einfach scheisse an. Um an mein Preisgeld zu kommen, musste ich zuerst im Amazon Room an einen Schalter wo ich mittels dieser Platzkarte und meiner TW-Playerscard und der ID registriert wurde. Anschliessend ging es raus zur Payout-Cage wo ich das ganze Prozedere noch zweimal durchmachen musste. Nach ca. 45min hatte ich dann mein Preisgeld von 3‘259$ in den Händen.

Meine Kumpels warteten bereits auf mich. Stefan hat unterdessen eines dieser witzigen 250$ Daily Deep Stacks gespielt, leider ohne zu cashen. Aber immerhin scheint er viel Spass gehabt zu haben. Mir war das Lachen vergangen und es sollte noch weitere zwei Tage dauern, bis ich mich immerhin etwas über dieses Turnierresultat freuen konnte.

Bevor wir weiterzogen musste natürlich noch sauber abgerechnet werden. Luigi erhielt wie erwähnt 10% (326$) meines Gewinns. Weitere 10% gehen noch an meinen Kumpel Oli in der Heimat, welcher mir im Vorfeld 10% des Turniertickets abgekauft hatte. So investierte ich letztlich 1‘350$, was einem Nettogewinn für mich von 1‘257$ entspricht.

Nachdem ich mir im Casino zuerst einmal einen heftigen Wodka hinter die Binde gekippt habe und zwar einen den für teures Geld an der Bar erstanden habe, war ich soweit wieder ansprechbar, dass wir uns entschlossen zurück ins Caesars zu fahren. Nach einem kurzen Boxenstopp in unserem Zimmer ging es weiter zum Foodcourt wo wir noch ein paar Pizza-Slices verdrückten.

Nun fühlten wir uns bereit, noch ein wenig in die Tasten zu hauen. Zuerst verlor ich 100$ bei einem Fischchen-Automaten, bevor ich dann Stefan in die Geheimnisse des Double-Double-Bonus einführte. Für mich sprangen dabei nebst den üblichen Cocktails noch 130$ raus. Auf dem Weg ins Bett musste ich noch einen Zwani beim Grosen Tripple-Seven-Automaten versenken. Eine Tradition die ab sofort täglich wiederholt werden musste. Dieses Mal wurde der Einsatz sogar doppelt zurück bezahlt.

Tagesbilanz:
Pokerturner: +1‘257$
Slots: -80$
Video Poker +130$
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 25 Jul 2018 19:34 #172516

Oh Mann Bender.... ich habe auch diesen Tag natürlich dem Hasen vorgelesen und wir hatten eine Gänsehaut nach der anderen... erst tierisch gefreut, daß Du ITM warst und dann fette Hühnerhaut bei Deiner Beschreibung des Ausscheidens :angry: 2 - 3 suited?? Auch im BB ein eher fragwürdiger Call..
Aber dennoch Glückwunsch zum Gewinn! Auch wenn ich Dir natürlich "mehr" gegönnt hätte.
Beim Lesen hab ich wieder mal richtig Lust bekommen, auch wieder zu spielen.. ob ich es überhaupt noch kann.. :unsure:

LG Romy
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.. nach Vegas ist vor Vegas

vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 25 Jul 2018 20:24 #172518

Gratulation Bender. Hab ich es doch gewusst, dass du ins Geld kommst. Ärgere dich nicht, da ist nächstes Jahr noch Luft nach oben. Danke für die spannende Erzählung.
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 26 Jul 2018 06:07 #172522

Dein Pokerbericht ist wirklich super spannend geschrieben, und eine tolle Geschichte. Gratuliere das Du es als einer der Smallstacks ins Geld geschafft hast, gegen 2-3 clubs auszuscheiden ist natürlich käse... als dicker Stack am Tisch, mit Flush Out und zwei Treffern... kann ich den Call schon verstehen.

Ärgere Dich nicht, und nächstes Jahr wieder angreifen :-)
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 26 Jul 2018 08:28 #172526

Danke für den tollen Bericht und ich gratuliere Dir zu Deinem Gewinn.

Immerhin hast Du es besser gemacht als ich meine erste WSOP Ladies Turnier gespielt habe ging es gerade mal 2 Stunden und ich war draussen mit JJ geflopptes Set aber meine Gegnerin hatte AA und leider auch Set gefloppt.

Im Oktober geht es wieder nach LAS für 2 Wochen freue mich schon riesig und Du verkürzt mir die Wartezeit mit Deinem tollen Reisebericht unglaublich.

Gruss aus unserem Heimatland
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Letzte Änderung: von skyward.

vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 26 Jul 2018 08:58 #172528

Hallo zusammen

Vielen Dank für eure netten Worte und die Glückwünsche :)

Klar war ich zu Anfang ziemlich enttäuscht, aber nach ein paar Tagen konnte mich dann doch über das Ergebnis freuen, vor allem wenn ich daran denke, dass ab Level 5 (allerdings aus eigenem Verschulden) fast ausschliesslich Small-Stack-Poker gespielt habe.

Denn Preflop Call im BB mit 2-3 suited kann ich übrigens absolut nachvollziehen. Ich hätte wohl mit der Stacksize meines Gegners in diesem Spot den Big Blind gegen einen Gegner auch verteidigt. Dass er mein All-in mit Two-Pair und Flush-Draw auf dem Turn called ist auch klar, alles anderen würde kein Sinn ergeben.

Um die Geschichte noch abzurunden:
Zwei Tage später habe ich erfahren, dass genau dieser Spieler, der mich mit dem geriverten Flush ausgeknockt hat, das Turnier gewonnen hat. So kann ich immerhin sagen, dass ich gegen den späteren Turniersieger ausgeschieden bin. ;)

@skyward:
Das ist natürlich ein besonders übles Setup. Da gibt es jetzt wirklich überhaupt nichts was du hättest machen können. Ziemlich Kacke, dass dies genau an einem WSOP Event passieren muss. Ich hoffe du hast beim nächsten Mal mehr Glück!

Cheers
Bender

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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 26 Jul 2018 19:36 #172550

Lieber Bender,

auch von meiner Seite Glückwunsch zur geschlagenen Schlacht!

Eines kann ich mir aber nicht verkneifen: Wie du vielleicht von meinen früheren Reiseberichten weißt, sitzt meine Mutter seit ein paar Jahren im Rollstuhl. Wenn ich dann hier von einem Typen wie dem in der Fremont Street lese, der den Rolli als Einnahmequelle benutzt, obwohl er ihn gar nicht nötig hat, also, naja, darüber kann ich dann nicht wirklich lachen. :unsure:
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 27 Jul 2018 04:22 #172554

Natürlich ist das nicht die feine englische Art. Allerdings find ich das noch die humanste Art und Weise des Betruges. Er zwingt ja niemanden ihm da was für zu geben. Nach Vegas zu fliegen und sich wundern, das es da den ein oder anderen skrupellosen Mitmenschen gibt, find ich jetzt auch ein bisschen seltsam.

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg. ca. Platz 500 (sehe es gerade nicht) von 6000 Startpätzen ist doch schon ein beachtlicher Erfolg.

VG
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Letzte Änderung: von Martin1710.

vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 27 Jul 2018 11:37 #172560

Gratulation zu Deinem Poker Ergebnis und auch zu Deiner herrlichen Erzählung. Wirklich sehr schön zum Miterleben. Hoffentlich kommen noch paar spannende Tage...
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 31 Jul 2018 11:15 #172596

Tag 10 – Dienstag, 26.06.2018

Nach dem intensiven und nervenaufreibenden gestrigen Tag lasse ich es heute gemütlich angehen und stehe erst um 9.30 Uhr auf. Luigi erwacht etwa zur selben Zeit und so machen wir uns gemeinsam auf, um bei Starbucks ein Heissgetränk zu erstehen.

Während ich meine heisse Schokolade schlürfe, versuche ich mich ausnahmsweise mal beim Video Black Jack. Nach 20$ ist mir der Spass aber bereits wieder verleidet und wir ziehen etwas durchs Casino. Irgendwie haben wir gerade Lust mal den einen oder anderen uns unbekannten Automaten zu testen. In der Nähe des Cashiers stossen wir auf den Big-5-Slot, bei dem die Gewinnsymbole durch die grossen fünf Säugetiere Afrikas (Löwe, Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard) dargestellt werden. In der Folge nennen wir diesen Automaten nur noch liebevoll den Zoo. ;)

Und tatsächlich, die Savannen-Bewohner sind äusserst spendabel und bescheren mir einen schönen Gewinn von 150$. Anschliessend muss noch mein täglicher Zwani beim grossen Lucky-Seven-Slot versenkt werden. Aber alles in allem war das doch ein ganz netter Start in den Tag. B)

Bevor wir uns weiteren Spieleaktivitäten hingeben, wollen wir uns aber zuerst so richtig die Bäuche vollschlagen. Daher machen wir uns auf zum Bacchanal Buffet. Der Andrang ist bereits ziemlich beachtlich, doch geht es in der Line ziemlich speditiv voran, so dass wir 20 Minuten später an unseren Tisch sitzen und mit dem grossen Fressen beginnen können.

Gut zwei Stunden und vier Essensrunden später müssen wir kleinbeigeben. Da geht beim besten Willen nichts mehr rein, egal wie lecker und vielfältig das Buffet auch sein mag. Unterdessen hat sich auch Stefan bei uns gemeldet und verkündet, dass er bereits im Caesars ist und schon mal angefangen hat unsere Video Poker Automaten warm zu spielen. Da haben wir wohl wieder mal jemanden angefixt. :laugh:

Selbstredend machen wir uns auf gleich auf den Weg um unserem Kumpel etwas Gesellschaft zu leisten. Bei dieser Gelegenheit lassen wir es uns nicht nehmen, selber ein paar Dollars zu investieren. Dazu gibt es wie üblich die eine oder andere Runde unseres Lieblingsgetränks. Nach ca. einer Stunde wird Luigi etwas von der Müdigkeit übermannt und er entschliesst sich eine Siesta einzulegen.

Stefan und ich spielen noch ein paar Stunden weiter und ohne es wirklich zu merken, ist es plötzlich sechs Uhr abends. Eigentlich hatten wir vor, dem Pool noch einen Besuch abzustatten, aber dafür ist nun definitiv zu spät. Letztlich verlasse ich den Automaten mit 100$ plus, unter anderen dank einem Straigh Flush auf fünf Linien. :P

Da sich Stefan etwas unwohl fühlt, beschliesst er ebenfalls einen Boxenstopp in seinem Zimmer einzulegen und verschwindet in Richtung Vdara. Leider sollte es bei ihm in den nächsten Stunden nicht wirklich besser werden, so dass wir ihn an diesem Abend nicht mehr zu Gesicht bekommen sollten. Ich für meinen Teil möchte mal schauen, ob Luigi wieder auf den Beinen ist, also ab ins Zimmer.

Und tatsächlich, die Siesta scheint beendet zu sein und es ist an der Zeit neue Pläne für den Rest des Abends zu schmieden. Luigi möchte eine weitere Session 1-2 Cash-Game im Caesars spielen. Darauf habe ich nun aber keine grosse Lust. Aber ganz die Finger davon lassen möchte ich dann doch nicht. Ich frage meinen Buddy ob ich ihn mit 50$ stacken kann. Da er jeweils mit 200$ an die Tisch geht, würden 20% eines allfälligen Gewinns mir gehören. Er ist einverstanden und so arbeitet mein Geld auch ohne mein Zutun.

Wir machen uns gemeinsam auf den Weg zum Pokerbereich des Caesars. Ich wünsche Luigi noch viel Glück und mache mich dann rüber zum Linq. Es ist an der Zeit für eine ausgedehnte Runde Texas Bonus.

Als ich im Linq ankomme ist der Tisch noch völlig verwaist. Trotzdem setzte ich mich und beginne ein angeregte Unterhaltung mit der Dealerin. Und die Dame ist mir wirklich sehr wohlgesonnen. Meine 325$ die ich an den Tisch bringe erhalten schnell Zuwachs. Da ich das Bonus-Feld von Anfang an immer mit 10$ bespiele und die Kartengeberin ihren Job ausgezeichnet macht, wird es eine richtig freudige Runde. Ich erhalte unter anderem AA (300$), AKoff (150$), QQ (100$) und weitere schöne Hände. Natürlich verliere ich zwischendurch auch mal ein paar Chips, aber im Grossen und Ganzen geht es stetig aufwärts. :)

Mit der Zeit kommen weitere Spieler dazu, die ebenfalls nicht die schlechtesten Karten bekommen. Zum Leidwesen der sympathischen Dealerin muss ich feststellen, dass ich mal wieder der einzige Spieler am Tisch bin, der schöne Hände auch mit einem kleinen Tipp würdigt. Als die Dame ihre Schicht beendet hat, steht vor ihr ein Stapel mit Tipps über 45$ die allesamt von mir stammen. Ich höre noch wie sie ihrer Nachfolgerin mitteilt, dass sie mir ja gute Hände geben soll, da ich mich dafür stets erkenntlich zeige. Selbst dem Pott-Boss wird dies mit geteilt und er zwinkert mir zu, während er mir ganz offensichtlich noch ein paar zusätzliche Reward Credits auf meine Playerscard lädt. So lässt es sich doch leben. B)

Die neue Dealerin ist zwar ebenfalls sehr freundlich und aufgestellt, aber leider wird sie von der Mischmaschine etwas im Stich gelassen. Die guten Hände sind nun doch ziemlich rar geworden und mein Turm wird langsam etwas kleiner. Ich entschuldige mich schon fast bei ihr, dass ich sie nicht tippen kann, aber sie nimmt es mit Humor.

Nachdem mein Kassensturz genau 905$ ergibt, es ist für mich an der Zeit das Spiel zu beenden. Die 900$ werden mir in 9 schwarzen Chips ausgehändigt und der Fünfer geht an die Dealerin, sie soll ja nicht ganz leer ausgehen. Ich denke diese Session darf durchaus als Erfolg gewertet werden. Allerdings sind gerade mal zwei Stunden vergangen und ich weiss nicht so Recht was ich nun mit mir anfangen soll. :dry:

Als erstes werden die 9 Blackies in Cash umgewandelt und noch ein Zwani in einem Automaten versenkt. Anschliessend schlendere ich etwas ziellos durchs Casino bis ich aus des Ecke des O'sheas ziemlichen Betrieb vernehme. Junge und Junggebliebene frönen hier dem ausgiebigen Alkohol-Konsum oder duellieren sich beim Beer Pong. Die ausgelassene Stimmung gefällt mir und so setze ich mich an die Bar um mir einen Drink zu genehmigen. Und siehe da, das erste Mal in diesem Urlaub will ein Barkeeper meinen Ausweis sehen. Da fühlt man sich doch gleich wieder jung. ;)

Dieses Mal gibt es den Wodka-Ginger in leicht abgewandelter Form, nämlich als Moscow Mule. Man muss ja zwischendurch auch mal seinen Horizont erweitern. Mit der Zeit wird es mir allerdings doch ein wenig langweilig und so möchte ich mal hören wie es Luigi so geht. Auch er hat gute Neuigkeiten zu verkünden, hat er doch die CG-Session mit 616$ beendet. Davon streiche ich 120 ein, was einem netten Gewinn von 70$ entspricht. Heute scheint ganz offensichtlich mein Tag zu sein. :P

Zu meiner Freunde entschliesst sich Luigi auch noch ein, zwei Drink mit mir zu nehmen. Eine Viertelstunde später treffen wir uns beim Eingang und stürmen zusammen die Bar. Die Drinks machen schnell wieder Lust aufs Spielen und so lasse ich noch einen Huni am Roulette Tisch liegen. Um kurz nach drei ist es an der Zeit ins Caesars zurück zu kehren. Auf dem Weg ins Zimmer gewinne ich beim grossen Lucky-Seven-Slot noch einen Zwanziger, meine letzte Tat für diesen Tag.

Tagesbilanz:
Video Black Jack -20$
Slots: +130$
Video Poker +100$
Texas Bonus +575$
Cash-Game (Stacking) +70$
Roulette -100$
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 31 Jul 2018 14:21 #172600

Tag 11 – Mittwoch, 27.06.2018

Um 9 Uhr klingeln unsere Wecker. Heute steht das 1‘000$ WSOP Tag Team Turnier auf dem Programm. Wie der Name schon sagt, wird hier im Team und nicht wie üblich als Einzelkämpfer gespielt. Man kann selbst wählen, ob man als 2er, 3er oder 4er Team antritt. Die Regeln sind ziemlich einfach. Es ist immer nur ein Spieler pro Mannschaft aktiv. Jedes Teammitglied muss im Verlaufe des Turniers mindestens einmal beide Blinds gespielt haben. Wechseln kann man nach jeder Hand. Die Struktur ist die gleiche wie beim Monsterstack, ausser dass bei diesem Event der Startstack „nur“ 10K beträgt.

Da unsere Vorräte in den letzten Tagen zur Neige gegangen sind, muss ich zuerst Walgreens einen Besuch abstatten. Gekauft werden Wasser, Engergy Drinks und Powerriegel. Unser übliche Verpflegung für einen hoffentlich langen Poker-Tag. Währenddessen hat sich Luigi bei Starbucks einen Kaffee geholt. Leider kam mein Aufruf mir noch eine heisse Schokolade zu bringen zu spät. :ohmy:

Stefan scheint es wieder besser zu gehen und er lässt verlauten, dass er am frühen Nachmittag auch ins Rio kommen wird um das Daily 250$ Deep Stack zu spielen. Luigi und ich werden als Zweier-Team antreten und da ich wie schon beim Monsterstack noch 10% an einen daheimgebliebenen Kumpel verkauft habe, beträgt mein Investment für diesen Event 450$.

Auf dem Weg zum Uber Pick-Up gewinne ich noch sagenhafte 12$ beim grossen Sevens-Slot bevor wir kurz vor Elf den Brasilia Room betreten. Da gleichzeitig zum Turnierstart auch das Spiel Schweiz gegen Costa Rica beginnt, bei dem es für unsere Mannschaft um den Einzug ins Achtelfinale geht, beschliessen wir, dass Luigi die ersten zwei Stunden spielen wird, so dass ich mir das Spiel anschauen kann. Glücklicherweise wird sowohl dieses Spiel als auch das parallel laufende zwischen Brasilien und Serbien im Pokerraum gezeigt. So verpasse ich nichts aus Russland, bin aber trotzdem nahe am Pokergeschehen. B)

Während Costa Rica von Anfang an gehörig Druck erzeugt und die Schweizer nur mit Glück um einen Gegentreffer herumkommen, unterhalte mich angeregt mit einem Landsmann. Die Freude über die überraschende und alles andere als verdiente Führung unserer Mannschaft ist natürlich gross. Letztlich geht es mit den Spielständen SUI-CRC 1-0 und BRA-SRB 1-0 in die Pause. Es läuft also soweit alles nach Plan. Ich nutze die Halbzeit um bei Starbucks das bereits zur Tradition gewordene Müsli zu holen. Selbstverständlich wird auch mein Teampartner entsprechend versorgt.

Das Spiel nimmt in der zweiten Hälfte nochmals ziemlich Fahrt aus. Zuerst können die Mittelamerikaner ausgleichen, bevor Josip Drmic die Nati wieder in Führung bringt. Kurz vor Schluss ahndet der Schiedsrichter ein Foul im Strafraum und der fällige Elfmeter wird von Costa Rica souverän zum Schlussresultat von 2-2 verwandelt. Da Brasilien gleichzeitig einen ungefährdeten 2-0 Sieg gegen Serbien einfährt, qualifizieren sich unsere Jungs (im Gegensatz zu, ach wie hiess dieses grosse, für seine Automobilindustrie und das leckere Bier bekannte Land zwischen der Schweiz und Dänemark doch gleich...?) für die KO-Runde. Dort warten dann die robusten Schweden. Ich bin ja gespannt wie man das den Amis erklären will. Aus deren Sicht, ist das ja das gleiche Land. Wie können die also gegeneinander antreten? :S

Nun aber genug vom runden Leder und ran an die Pokertische. Während den ersten 1.5 Stunden hat sich bei Luigi noch nicht viel getan und unser Stack bewegt sich immer noch bei 10K. Leider geht es in der nächsten halben Stunde etwas abwärts, so dass die Aufforderung zum Wechseln kurz nach dem Schlusspfiff der WM-Spiele erfolgt.

Ich übernehme einen Stack von 6.4K und werde via Whatsapp noch mit nützlichen Informationen zu unseren Gegner gefüttert. Nach ca. 50min habe ich den Stack wieder auf seine ursprüngliche Grösse gebracht und somit kann alles wieder von vorne beginnen. Während ich weiterhin versuche unser Stacks auszubauen, muss Luigi feststellen, dass es halt doch Leute gibt, denen Erfolg und Ruhm zu Kopf steigen. Als er Joe McKeehen (WSOP-Event-Champion 2015) freundliche nach einem Foto fragt, wird er mit den Worten, "No, no way, get out of here" abgekanzelt. Schade, wenn solche Leute, die auch als Hobby-Spieler begonnen haben, vergessen woher sie kommen und wer letztlich die Preisepools der Turniere füllt, damit die Pros gut davon leben können. :blink:

Nach zwei Stunden und ohne grössere Action steht der nächste Wechsel an. Unser Stack beträgt zu diesem Zeitpunkt 11.2K. In der Folge verliert Luigi ein paar Chips mit QQ weil eine Gegnerin auf dem River einen Flush komplettiert. Allerdings haben wir mit 8.6K immer noch 44 Big Blinds, also noch alles im grünen Bereich. Als ich wieder übernehme, hat sich unser Stack wieder auf 11.4K erhöht. Es ist also im Prinzip seit meinem letzten Besuch am Tisch gar nichts passiert. Unterdessen ist auch Stefan im Rio eingetroffen und versucht sich beim 250-Turnier. Auch von ihm bekommen wir regelmässige Updates in unserem Gruppenchat.

Kurz nachdem ich zurück am Tisch bin, ereignet sich meine erste interessante Hand an diesem Turnier. Ein Spieler in früher Position eröffnet auf 800. Die Spielerin zu meiner Rechten erhöht auf 1‘600 und ich erwache mit AK suited. Einen kurzen Blick auf den Stack meiner Gegnerin verrät mir, dass sie gesamthaft weniger als 4K spielt. Ich entscheide mich auf 4‘200 zu 4-beten. Der ursprüngliche Raiser foldet und die Dame bringt ihre restlichen Chips in die Mitte und zeigt TT. Wir sind also in einer klassischen Coin-Flip Situation. Ein Ass im Flop erledigt die Sache für mich und wir spielen neu 16K. ;)

Anschliessend verliere ich zwei kleinere Potts, gewinne mal wieder den einen oder anderen und lande so bei ca. 18K. Luigi meint währenddessen, dass ich weiterspielen solle, solang ich mich gut fühle. Diesen Rat nehme ich natürlich gerne an. Da ich aber nur kurze Zeit später einen Pott von fast 5K mit AQ gegen 88 verliere, ist es mit dem guten Gefühl erst einmal vorbei. Zeit für einen Wechsel.

Während Luigi versucht unser Stack wieder aufzubauen geht es für mich ins Casino um mich zu verpflegen. Beim American Grill gibt es für unter 10$ einen Cheeseburger to go inkl. Fries und einem Cookie. Genau das Richtige für mich. Gerade als ich meine Fresstüte ausgehändigt bekomme, lässt mich Luigi wissen, dass er verdoppeln konnte. Auf eine Preflop-Bet und ein Call packt er mit QQ eine Dreibet aus. Einer der beiden Kontrahenten called und der Flop kommt T52 (two Spades). Luigi’s Genger checked und mein Kumpel bringt seine restlichen 8K in die Mitte. Er wird von A5s (Herz) gecalled. Turn und River bricken und so spielen wir neu 25.2K. Jetzt kann ich meinen Burger so richtig geniessen. B)

Nachdem ich mich mit gesundem Essen und ebenso gesunden Zigaretten gestärkt habe, geht es wieder rüber in den Brasilia Room. Nun braucht Luigi eine Pause und ich darf mich mit 24.5K austoben. In der nächsten Stunde sollte ich genau eine spielbare Hand (KQ off) bekommen, die ich immerhin gewinne. Aber trotzdem gehen mit Blinds und Antes ein paar Tausend Chips flöten. Dann endlich ein guter Spot. Ein Shortie geht mit 8K all-in und alle folden. Ich sitze im Big Blind und schaue runter auf AK suited. Da muss nicht eine Sekunde überlegen um zu callen. Der Spieler at-Risk zeigt K9, könnte ja kaum besser sein. Ausser das im Flop eine 9 kommt und ich plötzlich nur noch 15K vor mir habe. :pinch:

Einer der Vorteile beim Tag Team ist, dass man nach einem solchen Bad Beat gleich wieder wechseln kann. Und das machen wir auch, da ich momentan ziemlich tilt bin und dieser Zustand ein ganz schlechter Begleiter beim Pokern ist. Nun folgt die erste und einzige Pause des Tages die genutzt wird um die 25er-Chips aus dem Spiel zu nehmen. Anschliessend dauert der erste Tag noch zwei weitere Levels à 60min. Mal schauen ob wir es bis zum Eintüten schaffen.

So nimmt also Luigi den Schlussspurt des Tages in Angriff. Leider wird er nicht gerade mit guten Händen verwöhnt und ist mehr damit beschäftig zu folden als sich aktiv am Spiel zu beteiligen. Als er KK bekommt und damit gegen ein Open-Raise all-in stellt, bekommt er leider keinen Call. Aber immerhin kann er unseren Stack auf 16.1K erhöhen.

Gut 40min vor Schluss des ersten Tages tauschen wir die Plätze nochmals, da Luigi weiterhin keine spielbaren Hände bekommt. Vielleicht zeigt sich der Dealer bei mir etwas gnädiger. Unterdessen müssen wir erfahren, dass Stefan beim Daily Deep Stack das zeitliche gesegnet hat und sich bereits im Rio Casino am DDB-Automaten befindet. Immerhin bekommt er einen Royal Flush (pays 4000 credits) und kann so noch ein paar Dollars einstreichen.

Als ich übernehme haben wir noch einen Mini-Stack von 12.6K was knapp 16 Big Blinds entspricht. Zwar noch spielbar, aber ein Double-Up würde uns für einen allfälligen Tag2 doch etwas Luft verschaffen. Kurze Zeit später sitze ich im Big Blind. Der Chip-Leader am Tisch, der fast jede Hand eröffnet, gibt auch dieses Mal den Ton an. Alle anderen Spieler werfen ihre Karten weg und ich bekomme KJ. Ich überlege kurz und denke mir, dass der Chip-Leader hier eine sehr grosse Opening-Range haben kann. Daher entschliesse ich mich für ein All-In. Der Call kommt relativ schnell und gegen das KQ meines Gegners stehen meine Chance ziemlich schlecht. Tatsächlich kommt keine Hilfe und so scheiden wir gut 25min vor Ende des ersten Turniertages aus. :S

Während ich draussen an einer Zigarette ziehe und mich über das Ausscheiden ärgere, stösst Luigi dazu. Wir diskutieren über die letzten paar Hände und ich muss ihm hier zu Gute halten, dass er mir überhaupt keinen Vorwurf macht, sondern sagt, dass er diese Hand wohl gleich gespielt hätte. Auf jeden Fall ist KJ in diesem Spot in der unteren Shoving-Range. Ich muss aber sagen, dass ich nach der Erfahrung vom Monsterstack nicht wieder stundenlang Short-Stack-Poker spielen wollte. Mein Ziel war es vor Ablauf des ersten Tages nochmals zu verdoppeln, oder zumindest ein paar Blinds und Antes einzusacken. Daher war ich bereit etwas mehr Risiko zu nehmen, was sich in diesem Falle nicht ausbezahlt hat. Man könnte jetzt wie bei fast jedem Pokerturnier das Hätte-Wäre-Wenn-Szenario durchspielen. Natürlich bringt das herzlich wenig, aber trotzdem frage ich mich, wie es wohl gelaufen wäre, wenn ich diese Hand mit AK vs. K9 nicht verloren hätte. :huh:

Nun denn, vorbei ist vorbei, daran lässt sich jetzt auch nichts mehr ändern. Das einzige was wir jetzt tun können, ist ins Casino zu gehen, Stefan zu suchen, Wodka-Ginger zu bestellen und Video Poker zu spielen. Gesagt getan. ;)

Allerdings ist der Spassfaktor äusserst gering. Erstens ärgere ich mich immer noch über das Ausscheiden, zweitens läuft es auch beim DDB nicht wirklich gut (-100$) und drittens und das ist das Schlimmste von allem, ist der Cocktail-Service geradezu unterirdisch. Obwohl wir bei der ersten Runde extra ein grosszügiges Trinkgeld springen lassen, werden wir in der Folge permanent ignoriert. Also nichts wie raus aus diesem Saftladen. :pinch:

Auf dem in unser Zimmer mache ich noch einen 20$-Stopp bei den grossen Sevens. Um halb Elf sind wir dann schliesslich zurück. Wir legen eine kleine Pause ein, nehmen eine Dusche und wollen dann nochmals etwas Casino-Atmosphäre schnuppern.

Nachdem ich beim Video Poker weitere 400$ versenkt habe, aber dafür immerhin mit reichlich Wodka-Ginger versorgt wurde. Habe ich genug vom Spielen. Während Stefan sein Tagewerk bereits beendet hat, zieht es Luigi und mich ins O’Sheas. Wir wollen noch ein paar richtige Drinks kippen und schauen ob allenfalls ein kleiner Flirt dabei herausschaut. ;)

Leider bin ich auch in dieser Beziehung nur mässig erfolgreich. Mehr als ein Bisschen Rumgeknutschte mit einer kleinen Kanadierin (und das meine ich nicht despektierlich, die war wirklich nicht sonderlich hochgeschossen) liegt heute Abend anscheinend nicht drin.

Immerhin haben wir es letztlich noch geschafft uns ordentlich einen hinter die Binde zu kippen. So war der Tag wenigstens kein kompletter Reinfall. Zu guter Letzt werden die Big-Sevens mit einem weiteren Zwani gefüttert, bevor es dann um 3.30am ins Bett geht. Tja, gestern schien alles für mich zu laufen und heute das pure Gegenteil. Wie sagt man doch so schön: Der Herr gibt es, der Herr nimmt es. :laugh:

Tagesbilanz:
Pokerturnier: -450$
Slots: -28$
Video Poker -500$
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 02 Aug 2018 09:15 #172620

Herrlich zu lesen! Hoffentlich kommen noch ein paar Tage hinzu! Danke schon mal für die Kurzweiligkeit!
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2008 Orleans, Excalibur
2011 Aria, Mirage
2013 MGM, Elara, Treasure Island
2015 Westgate, Cosmopolitan
2016 Aria, Ballys
2017 MGM, Westin, Venetian, Mirage
2018 Park MGM
2019 Luxor, Mandalay Bay, Aria
2022 Mirage
2023 Luxor, Cromwell

vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 06 Aug 2018 09:34 #172640

Tag 12 – Donnerstag, 28.06.2018

Um 10 Uhr wache ich auf und sehe Luigi noch tief und fest schlafen. Also starte ich, wie fast schon üblich, alleine in den Tag. Nach der obligaten Dusche teilt mir meine Total-Rewards App mit, dass wir mittlerweile genügend Punkte für den Platin-Status gesammelt haben. Also geht es gleich runter zum TR-Schalter um mir meine neue Karte aushändigen zu lassen. Im Zuge dessen wird mir mitgeteilt, dass sich auf der Platinum Players Card noch 70$ Guthaben für Essen und Getränke befinden, welche in allen TR-Locations eingelöst werden können. :)

Essen ist sowieso ein gutes Stichwort, denn ich habe Hunger und möchte mir ein leckeres Frühstück gönnen. Zu diesem Zweck gehe ich mal wieder rüber zur Linq Promenade und zum dortigen Mexikaner. Da es bereits nach Elf ist, wird mir die reguläre Speisekarte ausgehändigt. Aber auf Nachfrage kriege ich auch noch die Frühstückskarte und bestelle mir mal wieder die Karamell French Toasts und dazu eine Margherita.

Um dieses vorzügliche Mahl optimal zu verdauen, braucht es ein wenig Betätigung an den Spielautomaten. Also wieder zurück ins Caesars und bei einem Wodka-Ginger 100$ beim Video Poker investiert. Mittlerweile ist auch Luigi aus seinen Träumen erwacht und wir können zusammen die Planung für den heutigen Tag in Angriff nehmen.

Nachdem eher mässigen Abschneiden beim Tag-Team-Turnier wollen wir es heute mit einem 250$ Daily Deep Stack im Rio versuchen. Wie der Name schon sagt, finden dieses Turnier während der ganzen WSOP jeden Tag statt und lockt dabei jeweils gut 1‘000 Spieler an die Tische. Stefan lässt uns wissen, dass er noch etwas Zeit braucht um in die Gänge zu kommen und man sich später im Rio sehen werde.

Um 1.15pm sind wir soweit und lassen uns an den Ort des Geschehens ubern. Das Turnier hat zwar bereits um Eins begonnen, aber da die Struktur unten raus sehr gemächlich ist, kann man hier mit guten Gewissen auch erst etwas später einsteigen. Für die 250$ die man investieren muss, bekommt man ein 20‘000er Stack und durchgehend 30min Blind Levels.

Der Zufall, oder wohl eher die Tatsache, dass nach und nach neue Tische im Turnier eröffnet werden, will es, dass Luigi und ich am gleichen Tisch und dann erst noch nebeneinander sitzen. Während ich diese Tatsache ziemlich amüsant finde, regt sich mein Kumpel mal wieder darüber auf. Aber da kann er jammern so lange er will, er muss sich mit der Tatsache abfinden, mich als Gegenspieler zu haben. Immerhin hat er Position auf mich. Wie üblich vereinbaren wir noch einen Swap, dieses Mal gehen wir allerdings in die Vollen und einigen uns auf 11%. :laugh:

Wir haben einen ziemlich wilden Tisch und das durchschnittliche Niveau der Spieler ist gelinde gesagt erbärmlich. So gewinne ich beispielsweise meinen ersten grossen Pott mit einem Set 3er, bei dem ich auf allen drei Streets ausbezahlt werde, ohne das mein Gegner auch nur eine Sekunde darüber nachdenken würde, was ich wohl für eine Hand haben könnte. Auch sonst sind immer wieder merkwürdige Handverläufe und schwer nachvollziehbare Entscheidungen zu beobachten. Aber der Spassfaktor ist gross und Luigi hat sich mittlerweile auch damit abgefunden, den Tisch mit mir zu teilen. Und da ich ja ein netter Zeitgenosse bin, lasse ich ihn grösstenteils in Ruhe. Ich hole mir die Chips lieber bei den anderen Fischen. B)

Normalerweise verfolge ich an grösseren Deep Stack Turnieren einen tighten Ansatz, aber an diesem Tisch ist mir irgendwie nicht danach. So eröffne ich alle möglichen Hände wie z.B. 9-2, A-3, K-6 und komme fast jedes Mal damit durch. Mein wildes Herumgeballere wird aber abrupt gestoppt als ich mit 10-8 gegen zwei Gegner das Mittlere Paar treffe und auf dem Turn mit einer weiteren 10 meinen Drilling komplettiere. Ich spiele erneut an und werde von einer Spielerin nach mir geraist und stelle darauf hin gleich All-in. Ihr Call kommt postwendend und sie zeigt mir A-10. Auf dem River kommt keine Hilfe und schon bin ich raus. Hätte ich einigermassen normal gespielt und mir etwas Zeit genommen mir den Handverlauf nochmals durch den Kopf gehen zu lassen, dann hätte mir klar sein müssen, dass mein Drilling in diesem Spot nicht gut sein kann. :whistle:

Das tut meiner guten Laune jedoch keinen Abbruch. Ich muss mir jetzt nur überlegen, wie es für mich heute weitergehen soll, schliesslich ist es erst halb Vier. Der erste Gedanke der mir durch den Kopf schiesst, ist zurück ins Caesars zu fahren und dort meinem liebsten Automatenspiel zu frönen. Allerdings gäbe es auch noch die Option eines Rebuys bei diesem Turnier. Bis Ende Level 6 kann man sich beliebig oft wieder ins Turnier einkaufen. Zu diesem Zeitpunkt ist das 20K-Startstack noch 50 Big Blinds wert. Also noch sehr gut spielbar. Während sich Luigi über Whatapp nach meinen Plänen erkundigt, stehe ich schon wieder in der Schlange bei der Turnierregistrierung. Ich habe heute einfach Lust noch etwas zu Pokern und 250$ würde ich beim Video Poker wohl noch schneller verzocken. Leider kommt in diesem Moment eine Nachricht von Stefan, dass er sich wieder etwas gerädert fühlt und das Turnier deshalb auslassen wird. Er werde sich dann allenfalls gegen Abend wieder melden.

Kurze Zeit später sitze ich wieder an den Turniertischen, dieses Mal allerdings in weiter Ferne von Luigi. Allerdings habe ich nicht vor etwas an meiner loosen Spielweise zu ändern. Ganz im Gegenteil. Entgegen meiner üblichen Gewohnheiten bei Pokerturnieren will ich heute so viele Drinks wie möglich kippen. Und da ich für einmal keine grosse Lust auf Wodka-Ginger habe, wird mich der gute alte Captain für den Rest des Turnieres begleiten. ;)

Während der ersten Stunde nach dem Wiedereinstieg läuft abgesehen vom Captain-Coke in meiner Kehle nicht sehr viel. Ich habe einen Tisch erwischt an dem sehr viel gelimpt wird und wo nur wenige Hände erhöht werden. Als dann mal wieder fünf(!) Spieler vor dem Flop nur bezahlen und ich mit 6-5 suited im Big Blind sitze, gehen alle meine 14‘000 Chips in die Mitte. In diesem Spott an einem solchen Tisch spielt meine Hand überhaupt keine Rolle. Hier hätte ich jede x-beliebige Hand All-In gestellt, da die Chance dass einer called doch sehr gering ist. Und wie erwartet werfen alle fünf ihre Hände weg und so komme ich zu einem Double-Up ohne auch nur den Flop gesehen zu haben. Und da ich dank dem Getränkenachschub sowieso in guter Stimmung bin, zeige ich meine Hand gleich noch. Etwas was ich sonst ebenfalls so gut wie nie mache. :laugh:

Dies Hand sollte der Startschuss zu einem veritablen Lauf sein. Eine halbe Stunde später habe ich meinen Stack bereits auf 56K hochgeschraubt und habe das Gefühl an diesem Tisch alles im Griff zu haben. Weitere 45min später wird mein Tisch allerdings aufgelöst und ich muss weiterziehen. So ein Tischwechsel ist immer ein kleiner Nachteil, da man sich wieder auf neue Gegner einstellen und sein Image wieder neu aufbauen muss.

Allerdings sollte sich dieser Tischwechsel für mich als wahrer Glücksfall herausstellen. Als erste Hand am neuen Tisch bekomme ich ein paar Sechsen. Ein grösserer Stack vor mir eröffnet, ich calle und die Spielerin im Big Blind geht ebenfalls mit. Der Flop kommt mit K-Q-6 ausgezeichnet für mich. Meine beiden Gegner checken und ich spiele mein Set an und beide bezahlen. Auf dem Turn kommt, ja was denn, die letzte Sechs im Deck und ich sitze plötzlich vor Quads. Wieder checken beide, wieder spiele ich an und wieder werde ich von beiden gesponsert. Auf dem River nochmals das gleiche Spiel. Beide checken ihre Action und ich denke mir, dass eine Overbet hier wohl am ehesten nach einem Bluff aussehen würde. Also gehe ich All-In. Die Spielerin am Big Blind überlegt nur kurz und called anschliessend. Der ursprüngliche Raiser überlegt auch noch kurz wirft dann aber wiederwillig und zu seinem Glück seine Hand weg. Nachdem ich meinen Vierling präsentiere sitze ich nun plötzlich vor 135K bei einem Turnier-Avg. Von 60K. Läuft bei mir. B)

Bevor ich allerdings meinen Big Stack so richtig nutzen kann um Druck auf meine Gegner auszuüben, wird auch dieser Tisch aufgelöst. Das war dann halt nur ein kurzes, wenn auch sehr erfolgreiches Gastspiel. Richtig übel ergeht es derweil Luigi, muss er doch innerhalb von gut zwei Stunden nicht weniger als 5 Mal den Tisch wechseln. Und zu allem Überfluss spielt er auch nur noch ca. 10 Big Blinds, wahrlich nicht die besten Voraussetzungen. :S

Am neuen Tisch ist es zu Anfang mal wieder etwas ruhiger. Ich spiele ein paar kleinere, eher unbedeutende Potts, gewinne mal, verliere mal, so dass sich mein Stack nicht allzu gross bewegt. Nach gut einer Stunde bin ich dann plötzlich wieder in einem schönen Spott. Ich bekomme pre-Flop AA und erhöhe entsprechend. Alle Spieler bis zum Big Blind folden und dieser verteidigt seine Hand. Das Board kommt mit J-hoch relativ trocken runter und nach einem Check von meinem Gegner kommt meine obligate C-Bet, welche von ihm sehr schnell bezahlt wird. Der König auf dem Turn wird wiederum gechecked was meine nächste Bet zur Folge hat. Darauf geht mein Kontrahent plötzlich All-In. Ohne gross zu überlegen, mache ich den Call und er zeigt mir AK. Der River bringt ihm keine Hilfe und so muss er den Tisch verlassen, währen ich mich über einen Stack von 227K freuen kann. Was soll ich sagen? Da hat man schon einen schönen Stack, bekommt die bestmögliche Starthand im Poker und hat dann auch noch das Glück, dass der Gegner seine ebenfalls sehr gute Hand so richtig schlecht spielt. Easy Game. ;)

Leider kommt fast zur gleichen Zeit die Nachricht, dass es Luigi erwischt hat. Er brachte seine letzten Chips mit 33 in die Mitte, wurde von AQ gecalled und die Dame auf dem Turn zwang ihn zum Aufstehen. Sehr schade, da er sich trotz seines kleinen Stacks und den zahlreichen Tischwechseln noch lange im Turnier halten konnte. Nur eine halbe Stunde später fällt dann auch schon der Money-Bubble und die Geldränge sind erreicht.

Kurz darauf steht eine 15-minütige Pause an und während ich draussen am Rauchen bin, verkündige ich auf Whatsapp, dass ich mein Ziel erreicht habe und nun offiziell voll bin. Unabhängig von meinem exzessiven Captain-Konsum bin ich eine halbe Stunde später auch schon draussen. Ich spiele zu diesem Zeitpunkt ziemlich genau einen Avg-Stack und bekomme JJ. Meine Eröffnung wird mit einem All-In von einem Engländer nach mir beantwortet, der nur knapp weniger Chips hat als ich. Nachdem alle anderen Spieler folden, stehe ich vor der Entscheidung. Ich überlege gut eine Minute bevor ich mich entschliesse den Call zu machen. Gemäss meinen Erfahrungen habe ich hier sehr oft einen Coin-Flip und daher sehe ich eine Chance einen wirklich grossen Stack aufzubauen. Und so ist es dann tatsächlich auch. Mein Gegner zeigt AQ und wir schauen uns zusammen den Münzwurf an. Der Flop kommt ungefährlich, allerdings ergeht es mir auf dem Turn genau wie Luigi. Ein Ass wird aufgedeckt und da der River keinen der zwei verbleibenden Jacks bringt, verliere ich 90% meines Stacks. :blink:

Tja, so ist Poker. Aber es war eine bewusste Entscheidung von mir hier das Risiko zu nehmen und die Chance zu packen einen grossen Stack für den weiteren Turnierverlauf aufzubauen. Geht halt nicht immer gut. Das ich dann kurze Zeit später meine restlichen Chips noch mit einem kleineren gegen ein grösseres Ass verliere, spielt dann auch keine Rolle mehr. Letztlich beende ich das Turnier als 142. von insgesamt 1.187 Spielern und kassiere dafür 393$. Da allerdings noch 11% an Luigi gehen und ich auf Grund des Rebuys insgesamt 500$ investiert habe, verlasse ich da Turnier mit einem Verlust von 150$. Nichtsdestotrotz hat es sehr viel Spass gemacht. Es dürfte nicht der letzte Event dieser Art in dieser Woche gewesen sein.

Inzwischen ist es Viertel nach Neuen und Luigi lässt verlauten, dass er sich im Amazon Room rumtreibt. Dort läuft gerade das 5‘000$ Six-Max Holdem WSOP Turnier. Wir schauen den grossen Jungs etwas zu und entdecken zahlreiche Pros die wir sonst nur vom TV kennen. Kurze Zeit später müssen wir miterleben, wie einer unserer absoluten Lieblingsspieler, Daniel Negreanu (seines Zeichens Leader in der Poker All-Times Money List mit 39.6Mio $ Live-Earnings) und seit Jahren einer der besten Turnierspieler der Welt aus dem Turnier ausscheidet.

Als wir sehen wie sich Daniel trotz dem Ausscheiden sofort Zeit für seine Fans nimmt, müssen wir nicht lange überlegen. Wir gehen rüber und fragen nach einem Foto. Sympathisch und gut gelaunt wie er auch jeweils im TV rüberkommt, stellt er sich zwischen uns und die Mitte und wir bekommen eine tolle Erinnerung an diese World Series of Poker. An dieser Stelle nochmals vielen Dank Daniel, du hast uns eine grosse Freude bereitet. Da müssen wir uns nicht zweimal fragen, wieso du einer der beliebtesten Pokerspieler weltweit bist. Dann kann ich sich ein arroganter Schnösel wie Joe F***ing McKeehen mehr als nur eine Scheibe davon abschneiden. :P

Da ich seit dem Frühstück abgesehen von einem Powerriegel keine feste Nahrung mehr zu mir genommen habe, wollen wir uns vor dem Verlassen des Rios noch etwas stärken. Wir entscheiden uns wiederum für den American Grill. Davor muss ich allerdings noch einen Zwani in den grossen Lucky-Sevens stecken und siehe da, 20 Sekunden später kommen 65$ wieder raus. Nachdem ich mir wie schon vor drei Tagen ein leckeres Philly Cheese Steak einverleibt habe, machen wir uns gesättigt zurück ins Caesars.

Um halb 12 betreten wird unser Zimmer. Nach einer erfrischenden Dusche und einer kleinen Siesta wollen wir uns nochmals unters Volk mischen. Zu diesem Zweck geht es rüber ins O’Sheas um ein paar Drinks zu schlürfen und zu schauen ob allenfalls ein paar nette Damen zugegen sind.

Irgendwie ist mir aber schon wieder nach Spielen zu Mute und so lasse ich mir am Roulette-Tisch 100$ in Chips geben. Zu Anfang setzte ich nur klein. Ich gewinne mal ein paar Chips, verliere mal wieder etwas, aber so richtig viel passiert noch nicht. Da mir Oli noch 60$ mit der Bitte diese beim Roulette allesamt auf die Acht zu setzten, anvertraut hat, wird es Zeit seinem Wunsch zu entsprechen. Ich wechsle also nochmals 60$, platziere alles auf der besagten Zahl und lege noch 20$ von meinen Chips drauf. Die Kugel tanz im Kessel und landet schliesslich auf der 12. Verdammt, die liegt doch tatsächlich genau neben der Acht. Wäre auch zu schön gewesen. :blink:

Da mich das klein-klein Spiel langsam etwas anödet, entscheide ich mich mit meinen verbliebenen 80$ auf Tutti zu gehen. So verteile ich alle Chips und vergesse dabei natürlich nicht meine Lieblingszahlen 4, 7, 14, 17 und 23 zu spielen. Das sind die fünf Zahlen die ich so gut wie immer spiele. Während auf den ersten vier Zahlen jeweils 10$ liegen, habe ich die 23 mit dem doppelten Betrag ausgestattet. Wieder nimmt die Kugel Fahrt auf und landet auf der 23. Jawohl, das sind nicht weniger als 720$ für mich. Ich reisse die Arme in die Höhe und Luigi schaut mich nur verwundert an und fragt mich, worüber ich mich den so freue. Als ich einen Blick aufs Roulette-Feld werfe, geht mir ein Licht auf. In meinem Zustand des wohligen und überschwänglichen Besoffenseins habe die 20$ aus Versehen auf die 20 gelegt, die gleich unterhalb der 23 liegt. Tja, die Dummen bestraft das Leben. :laugh:

Da ich aber dank der Unterstützung des Captains immer noch in guter Stimmung bin, ist der Ärger schnell verflogen und ich muss über mich und meine Schusseligkeit lachen. Bevor es aber endgültig zu Bett geht, lasse ich heimischen Casino noch einen Huni beim Video Poker liegen.

Tagesbilanz:
Video Poker -200$
Pokerturner: -150$
Slots: +45$
Roulette -100$

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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 06 Aug 2018 13:00 #172644

Tag 13 – Freitag, 29.06.2018

Heute verlasse ich mein Bett um 10.30 und siehe da, auch Luigi ist bereit es sogleich mit dem Tag aufzunehmen. Unser erster Stopp führt uns zum Pool wo wir ca. 1.5 Stunden verweilen, bis uns die Mittagshitze dann doch etwas zu viel wird. Immerhin reichte die Zeit für eine schmackhafte Caesars Lemonade. B)

Anschliessend verabreden wir uns mit Stefan, denn wir den ganzen gestrigen Tag nicht zu Gesicht bekommen haben. Als er in unserem Zimmer eintrifft geht es ihm nach eigener Aussage wieder etwas besser, allerdings fühlt er sich noch nicht so gut, dass er mit uns die Nacht durchfeiern möchte. Da es Luigi und ich nach zahlreichen gescheiterten Versuchen endlich an einen Night Swim schaffen wollen, werden online schon mal zwei Tickets mit beschleunigten Eintritt für den Encore Beach Club gekauft.

Danach trennen sich unserer Wege. Während Luigi sein Glück einmal mehr beim Cash Game versuchen will, steuern Stefan und ich das Planet Hollywood an. Ich möchte ihm nun auch noch den Ultimate X Spin Poker zeigen, der mir bis anhin sehr wohlgesonnen war. Auf dem Weg dorthin verdiene ich mir noch 15$ beim Big-Seven-Slot.

Zu unserem Glück sind beide Spin Poker Automaten frei und wir können sogleich loslegen. Während ich mich heute wieder meinem Standardgetränk zuwende, lässt sich Stefan lediglich die ein oder andere Pepsi servieren. Noch scheint sein Magen nicht vollständig genesen zu sein. Leider verläuft diese Session im Gegensatz zu den beiden vorherigen an diesem Automaten nicht sehr erfolgreich. Ich verliere dieses Mal einen Huni und mein Begleiter muss gar das Doppelte an Verlusten bilanzieren.

Nun meldet sich aber bei uns beiden der Hunger. Und da bietet sich doch ein Besuch bei Gordon Ramsay Burger gerade zu an. Die Schlange vor dem Restaurant ist zwar bereits beachtlich, aber dank TR-Platinum können wir uns gleich ganz nach vorne begeben. Die Dame am Empfang entschuldigt sich schon fast dafür, dass wir zwei Minuten warten müssen, da gerade noch ein anderer Priority Gast platziert wird. :laugh:

Wenig überraschend sind die Burger und die Sweet Potato Fries auch dieses Mal äussert schmackhaft und Portionengrösse absolut ausreichend. So verlassen wir eine Stunde später das Lokal zufrieden und wohl gestärkt. Stefan entscheidet sich dann eine kleine Pause in seinem Zimmer im Aria einzulegen um anschliessend auch noch etwas Cash Game zu spielen. Ich für meinen Teil bleibe im PH um mich nochmals beim Video Poker zu versuchen.

Während ich so durchs Casino schlendere bleibe ich bei diversen Slots stehen um ein paar Dollar zu verspielen und zu schauen welche mir dann allenfalls für ein grösseres Investment gefallen könnten. 50$ später muss ich mir eingestehen, dass es mich doch wieder zum Video Poker zieht. Nachdem ich dort mit tatkräftiger Unterstützung von diversen Wodka-Ginger weitere 150$ verliere, ist es an der Zeit die Zelte hier abzubrechen.

Bevor ich mich wieder in diesen Glutofen namens Las Vegas Blvd. begebe, möchte ich noch einen Blick in die Miracle Mile Shopes werfen. Einer guten Freundin habe ich noch ein kleines Mitbringsel versprochen und so mache ich mich nun auf die Suche nach einen Vegas Hoddie. Auf meine Frage was ihr denn gefallen würde, meinte sie nur, je greller desto besser. In den ersten paar Läden die ich betrete finde ich nichts dergleichen. Als ich meine Hoffnung schon fast begraben will, entdecke ich im Schaufenster eines weiteren Stores eine Mischung aus Türkis und Pink. Nun gut, viel greller geht es wirklich nicht. Somit kann ich auch hinter diesen Task einen Hacken auf meiner imaginären To-Do-Liste setzen. :)

Nun muss ich aber wohl oder übel wieder nach draussen. Und in der Tat brennt die Sonne wieder mal so richtig schön auf die Häupter von uns Touris. Zielstrebig geht es in Richtung Norden. Bevor ich aber ins Caesars zurück gehe, mache ich noch einen Stopp bei Walgreens um die Vorräte an Wasser und Powerriegel wieder aufstocken. Danach geht es in die Forum Shops zu Nike. Auch dieses Jahr möchte mein Patenkind wieder ein paar neue Basketballschuhe. Sein Wunschmodel aus dem Internet ist hier leider nicht verfügbar, doch habe ihm vor ein paar Tagen Fotos der kompletten Auslage geschickt, so dass er mir mitteilen konnte, welch es den alternativ sein dürfen. Blöderweise muss ich nach dem Gespräch mit dem Verkaufspersonal feststellen, dass es den besagten Schuh nicht in seiner Grösse gibt. Um sie in die Filiale zu bestellen, so wie ich dies letztes Jahr bei Under Armour gemacht habe, es ist nun auch schon zu spät, da die Lieferung bis zu fünf Werktagen dauern kann. :S

So mache ich unverrichteter Dinge zurück in unser Zimmer. Die Uhr zeigt mittlerweile 8 Uhr Abends und es ist Zeit für eine kühle Dusche und ein bequemes Bett. 45 Minuten später kommt auch Luigi zurück und lässt ebenfalls etwas die Seele baumeln. Dazu gönnen wir uns einen Wodka-Ginger aus unseren Plastikbechern und stimmen uns so langsam auf die bevorstehende Party ein.

Nachdem wir uns dem Anlass entsprechend angekleidet haben, geht es kurz nach Zehn mit Uber rüber ins Encore. Mit den von Luigi am Vormittag bestellen Tickets klappt alles reibungslos und wir können vorbei an den warteten Gästen direkt in den Club. Diese 10$ extra für den beschleunigten Eintritt haben sich alleweil gelohnt. Das einzige was unsere diesjährige Clubprämiere kurz verzögert ist die Unwissenheit einer Mitarbeitern, die beim obligaten Security Check mein Kondom, dass ich in einer der Taschen meiner Badehosen mitführe, nicht als solches erkennt. Ich muss ihr etwa dreimal erklären um was es sich dabei handelt. :laugh:

Im Club angekommen schnappen wir uns Handtücher und sind erst einmal ziemlich beeindruckt. Für uns beide ist es der erste Besuch hier und die Location lässt wirklich keine Wünsche offen. Hier hat Steve mal wieder mit der grossen Kelle angerührt. Zwar hat es um diese, für Club-Verhältnisse frühe Zeit noch nicht sehr viele Gäste im Club, dies hat jedoch den Vorteil, dass man schnell und speditiv zu seinen Getränken kommt. ;)

Also wird erstmals ordentlich Wodka-Ginger getankt. Dabei stellt sich schnell heraus, dass sich Luigis und mein Drink-Rhythmus ziemlich genau im Verhältnis 1-2 bewegen. Oder anders ausgedrückt, mein Kumpel lässt im Schnitt jede zweite Runde aus.

Der Club hat sich mittlerweile sehr gut gefüllt, der Pool ist voll mit feierfreudigem Volk und die Stimmung wird mit jeder Stunde besser. Ich habe mich inzwischen etwas von Luigi gelöst, um mir in aller Ruhe die heutige Auslage an der Fleischtheke anschauen zu können. Dabei fällt mir auf, dass insbesondere beim weiblichen Geschlecht der Anteil an Asiatisch-Stämmigen Gästen überdurchschnittlich hoch ist. Woran das aber liegt, kann ich beim besten Willen nicht sagen.

Zu etwas vorgerückter Stunde komme ich mit einer netten Dame ins Gespräch, die mit ein paar Freundinnen unterwegs ist. Dabei fällt mir ein, dass ich es bis anhin noch gar nicht in den Pool geschafft habe und so lasse ich mich von ihr überreden, immerhin bis zu den Knien ins Wasser zu kommen. Während wir so dastehen, uns unterhalten und an unseren Drinks nippen, haben wir plötzlich beide Lust die Konversation ins non-verbale zu verlagern. Allerdings lässt sie mich gleich von Anfang an wissen, dass sie heute alleine heim gehen würde und bei ihr nichts weiter zu holen sei. Schade, da hätte man mir das Kondom ja auch bei der Eingangskontrolle abnehmen können. ;)

Bevor unsere Lippen noch taub werden, ist es Zeit Lebewohl zu sagen. Die Mädels machen sich von dannen und auch für Luigi und mich ist es langsam an der Zeit das Weite zu suchen. Wir haben beide inzwischen einen sehr ausgeprägten Suff zusammen, genauso wie es nach einer solchen Pool Party auch sein soll. B)

Als uns der Uber Fahrer vor dem Caesars ablädt ist es bereits kurz vor vier. Genau die richtige Zeit wie ich finde. Denn um Punkt Vier schliesst das Omnia seine Tore und wer diesen Club kennt, der weiss, dass es hier viel zu sehen gibt, wenn das junge Party-Volk sich durch das Casino auf den Heimweg macht. Also setzen wir uns an die Bar beim Sportsbook und schauen uns diese eindrückliche Parade an. Plötzlich entdecke ich eine süsse Blondine im kleinen Schwarzen, die etwas verloren wirkt. Charmant wie ich in meinem Vollrausch bin, spreche ich sie an und sie verrät mir ihren Namen und dass ihre Freundinnen wohl alle verschwunden sind. Meine Einladung zu einem Drink nimmt sie gerne an und so schlendern wir Hand in Hand durch die Leute zurück zur Bar.

Da kommt mir auch schon Luigi entgegen und meint es sei Zeit für uns ins Bett zu gehen. Mit einem Blick in Richtung meiner Begleitung mache ich verständlich, dass ich die Nacht noch etwas auszudehnen gedenke. An der Bar angekommen bestelle ich Drinks für uns und kaum habe ich den ersten Schluck getrunken spüre ich auch schon ihre Lippen auf den meinen. Das ging ja mal ziemlich fix. Auf meine Frage hin, wie sie denn die weitere Nacht verbringen möchte, sagt sie nur, dass es ihr keine Rolle spiele in welchem Hotelzimmer wir letztlich landen. Das nenne ich mal erfreuliche Perspektiven. :laugh:

Leider weiss man aus Erfahrung, dass es erstens anders kommt und zweitens als man denkt. Gerade als wir so richtig schön miteinander beschäftig sind und ich anfange die Aussenwelt (abgesehen vom Wodka natürlich) um mich herum zu vergessen, wird die Stimmung durch einen Anruf jäh gestoppt. Offensichtlich ist eine ihrer Freundinnen so betrunken, dass sie ihr Hotelzimmer nicht mehr aus eigener Kraft findet. Die süsse blonde entschuldigt sich bei mir, lässt mich wissen, dass ihre Freundinnen immer vor irgendwelchen Flirts kommen, gibt mir einen letzten Kuss und ist auch schon in der Menge verschwunden. :S

Tja, im Poker würde man hier wohl eindeutig von einem Bad Beat sprechen. Im ersten Moment bin ich natürlich ziemlich bedient, da ich mir den Ausgang dieser Begegnung doch etwas anders vorgestellt habe. Andererseits muss ich aber auch sagen, dass ich ihre Einstellung absolut nachvollziehen kann und es ja grundsätzlich löblich ist, dass man als Freunde versucht aufeinander aufzupassen. Der Anruf hätte aber trotzdem auch eine oder zwei Stunden später kommen können. :laugh:

Nun bin ich also mit meinem Wodka-Ginger alleine und merke dann doch, dass ich während dem ganzen Tag gut getankt habe. So entschliesse ich mich, mir den Rest des Drinks draussen einzuverleiben. In der Nähe des Taxistands werde ich plötzlich von einer Gruppe Mädels angesprochen, die einen ähnlichen Pegel zu haben scheinen wie ich. Der einen der feucht-fröhlichen Damen gefallen meine Badehosen so gut, dass sie gleich mitnehmen möchte. Allerdings bietet sie mir als Gegenleistung nicht mehr als einen kleinen Kuss an. Ich lasse sie aber wissen, dass ich meine Neuerwerbung, die ich an diesem Abend endlich mal in einen Club ausführen konnte, für nicht weniger als eine, nennen wir es mal mündliche Übereinkunft, herzugeben gedenke. Auf dieses Gegenangebot möchte sie nun wiederum nicht eingehen und so kommt es letztlich zu keinem Geschäftsabschluss. :laugh:

Dieses Mal war ich aber ganz froh darum, dass wir uns nicht einig wurden, da ich eigentlich überhaupt keine Lust hatte mich von meinen neuen Badehosen, die ja schliesslich sogar über Hosentaschen verfügen, zu trennen. Da mein Glas mittlerweile auch leer geworden ist und eine weitere Runde wohl nicht die allerbeste Idee wäre, mache ich mich zurück auf mein Zimmer, wo ich kurz vor Fünf ins Bett plumpse.

Tagesbilanz:
Slot: -35$
Video Poker -250$
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 06 Aug 2018 18:22 #172650

Hihi, wie heißt es doch immer so schön: Glück im Spiel, Pech in der Liebe... :whistle:

Ich bin ja nun eine von den ganz Braven, aber beim Dritten Versuch hast du mir echt langsam leid getan! ;)
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 07 Aug 2018 20:09 #172666

immer noch mit Spannung verfolge ich deinen Bericht - und leide vor allem pokermässig mit. Bis jetzt bist Du ja mit Photo's eher sparsam - das ist ok bei dem blumigen Schreibstil - aber das Bild mit Daniel Negreanu ist schon fast ein Muss, nicht?
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vier minus zwei bzw. zehn plus fünf - Vegas v10 08 Aug 2018 13:46 #172674

Tag 14 – Samstag, 30.06.2018

Heute lass ich es sehr langsam und ruhig angehen und erwache erst kurz nach zwölf. Da machen sich die knapp zwei Wochen, die wir nun bereits hier sind, doch etwas bemerkbar. Da ich nicht so recht weiss was ich mit dem heutigen Samstag anfange soll, bleibe ich vorerst einfach mal im Zimmer und schaue etwas Fussball am TV.

Um Viertel nach zwei macht sich Luigi auf zu den Cash-Game Tischen. Das ist auch mein Zeichen langsam in die Gänge zu kommen. Ich gönne mir eine Dusche und eine halbe Stunde später verlasse ich dann endlich unser Zimmer. Bevor ich mich allerdings ins Spielvergnügen stürze, möchte ich noch letzte Besorgungen machen. So führt mich mein Weg zu Fuss zur Fashion Show Mall.

Allerdings muss das Shopping noch ein wenig warten, da sich mein Magen lautstark zu Wort meldet. Da kommt mir mein pelziger schwarz-weisser Freund im Food Court der Mall gerade recht. Heute gibt es Fried Rice, Beijing Beef und dazu eine Frühlingsrolle. Mit der Rolltreppe geht es wieder runter und rein in ein grosses Schuhgeschäft. Und hier werde ich dann tatsächlich fündig. Das Wunschmodel meines Neffen ist in der richtigen Grösse verfügbar und somit ist auch dieser Programmpunkt erledigt. Für mich finde ich noch ein paar Badelatschen, ein Accessoire, dass man im Sommer immer brauchen kann. ;)

Da die Hitze über dem Strip nun ihren Höhepunkt erreicht hat und ich ja auch nicht jünger werde, lasse ich mich per Taxi zurück zum Caesars chauffieren. Mit samt meinen Einkaufstüten steure ich zielstrebig die Ultimate X Automaten an, nur um festzustellen, dass alle besetzt sind. Nun ja, es ist halt Wochenende und die Casinos entsprechend gut besucht. Also setzte ich mich an einen freien Automaten in Sichtweite und warte bis einer der Spieler des Video Pokers überdrüssig geworden ist.

Ca. eine halbe Stunde später ist es soweit und ich kann endlich ein bisschen Kohle und Wodka vernichten. Die Jungs sind währenddessen beim Cash-Game im Pokerraum gleich um die Ecke beschäftig. Mein erster Huni verschwindet ziemlich schnell im Automaten und auf Gesellschaft in Form eines zweiten Scheines braucht er auch nicht lange zu warten. Also beschliesse ich eine kurze Pause einzulegen und meine Einkäufe im Zimmer zu deponieren.

Um sechs Uhr treffe ich mich mit Stefan um noch mal ein paar Hände Video Poker zu spielen. Eine Stunde später und mit einem kleinen Verlust von lediglich 20$ gesellt sich auch Luigi zu uns. Wir wollen den Burger-Laden im Cosmo (Holsteins) testen, der Stefan von einem Bekannten empfohlen wurde.

Wie üblich lässt die Grösse der aufgetragenen Portionen keinen Zweifel über das Sattwerden offen und auch unsere Sonderwünsche werden ohne mit der Wimper zu zucken erfüllt. Über mein Fazit bin ich mir allerdings nicht 100% im Klaren. Das Fleisch in den Burgern war auf jeden Fall ausgesprochen lecker, saftig und auf den Punkt gebraten. Auch die anderen Zutaten schmecken frisch, doch war mir das Brötchen zu pampig, was den Gesamteindruck dann doch etwas trübte. Alles in allem aber sehr leckere Burger, auch wenn sie meines Erachtens nicht ganz mit Gordon mithalten können. Sein Restaurant im PH bleibt vorerst meine Lieblings-Burger-Brutzel-Bude in Las Vegas. :)

Auf dem Rückweg versuchen die Jungs erfolglos ihr Glück beim Megabucks und ich lasse noch einen Zwani bei den Lucky-Sevens verschwinden. Während wir in unser Zimmer zurückkehren, hat sich Stefan ins Aria verabschiedet. Er wird später wieder zu uns stossen, denn es ist geplant, dass wir zu dritt der Voodoo Lounge einen Besuch abstatten. Luigi und ich waren letzte Woche schon mal dort, nun wollen wir noch herausfinden, wie die Stimmung an einem Wochenende ist.

Bis um Zehn bietet die Bar allen Gästen freien Eintritt an. Aber da bei uns etwas der Schlendrian Einzug hält, schaffen wir diese Deadline bei weitem nicht. Doch kaum haben wir das Rio betreten quatscht uns eine imposante Afroamerikanische Erscheinung im Anzug an und will wissen ob wir auf dem Weg in die Voodoo Lounge sind. Als wir dies bejahen drückt er uns alle einen Voucher für ermässigten Eintritt in die Hand und wünscht einen schönen Abend.

Die Rabattmarken werden ganz selbstverständlich akzeptiert und schon sind wir im Lift hinauf zur Lounge. Heute ist schon deutlich mehr Betrieb als bei unserem ersten Besuch und die Tanzfläche ist bereits gut gefüllt. Bevor wir uns aber unter das Partyvolk mischen, widmen wir uns unserer Kernkompetenz, also ab an die Bar. B)

Die Stimmung ist ausgelassen und die Kadenz beim Getränkenachschub lässt sich ebenfalls sehen. Da es selbst zu später Stunde immer noch ziemlich warm ist, gönnen wir uns zwischendurch auch immer mal wieder ein Wasser. Wie so üblich werden die Leute mit zunehmendem Promille-Gehalt offener und auch offensiver.

Als Stefan gerade wieder eine Runde Getränke für uns bestellen will, wird er von einer Dame angesprochen, die vom Alter her locker als seine, nicht mehr ganz so junge, Mutter hätte durchgehen können. Als höflicher Mensch mit guten Manieren lässt es sich auf das Gespräch ein, ohne sich gross etwas dabei zu denken. Als ihm dann unsere Drinks ausgehändigt werden und er zu uns zurück kommt, ist die Sache für ihn damit erledigt. Da hat er aber die Rechnung ohne Mutti gemacht. :laugh:

Kaum hat auch sie wieder ein Glas in der Hand, steht sie auch schon wieder bei unserem Kumpel. Luigi und ich können uns ein Lachen nicht verkneifen, scheint es Stefan doch je länger je schwerer zu fallen, die gute Dame abzuwimmeln. Zudem scheint sie mindestens so viele Arme wie ein Oktopus zu haben, muss er sich doch dauernd irgendwelchen Grabschfingern erwehren. :P

Für uns Aussenstehende ist dieses Schauspiel höchst amüsant und wir können es natürlich nicht lassen, den einen anderen Spruch fallen zu lassen. Als Luigi dann auf die Toilette muss und ich mich auch gerade anschicke, mich etwas unter die Leute zu mischen, bittet mich Stefan inständig, ich möge ihn jetzt nicht allein lassen. Er bietet mir sogar 100$ an, wenn ich jetzt hier bleibe, damit er seiner neuen Verehrerin nicht völlig schutzlos ausgeliefert ist. Ich weise sein Angebot mit einem Grinsen zurück und mache mich von dannen. ;)

Nach ca. zwei Stunden hat sich die Dame dann allerdings zurückgezogen. Ob sie nun ein neues, bereitwilligeres Opfer gefunden hat, oder einfach die Flinte ins Korn geworfen hat, wissen wir allerdings nicht. Auf jeden Fall geniessen wir den Rest der Nacht ungestört und als wir uns kurz vor vier wieder nach unten begeben, haben wir alle ziemlich einen sitzen. :woohoo:

Durch unsere gelöste Stimmung wird die Uber-Fahrt zurück ins Caesars ziemlich unterhaltsam. Ob das der Fahrer allerdings auch so sah, sei mal dahingestellt. Wir werden vor unserem Hotel abgeladen, während Stefan noch ein paar Blocks weiterfährt. Als wir das Casino betreten, bietet sich ein ähnlicher Anblick wie am Abend zuvor. Im Omnia werden die Schotten dicht gemacht und die Partygänger die bis zum Schluss durchgehalten haben, verlassen den Club.

Wiederum setzten wir uns an die Bar, wenn auch kaum noch in der Lage einen zusammenhängenden Satz zu artikulieren. Als wir da so sitzen, nähern sich uns zwei Damen, die unschwer als geschäftstüchtig zu erkennen sind. Nicht das ich auch nur im Entferntesten die Absicht hätte mich darauf einzulassen, nichtsdestotrotz bin ich neugierig geworden und möchte wissen, was das Verwöhnprogramm den kosten würde.

Eine der Angehörigen des zweitältesten Gewerbes der Welt (gemäss Marshall aus HIMYM ist die Fischerei das älteste Gewerbe, da man ja etwas handfestes haben musste, um für die Dienstleistung zu bezahlen) versucht alle Register zu ziehen und verspricht mir den besten oralen Service meines Lebens. Das finde ich dann doch etwas dick aufgetragen, wie will die Gute auch wissen, wie sich ihre Vorgängerinnen in dieser Hinsicht angestellt haben? Als sie mir ihren all inklusive Preis von 500$ nennt, kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Ich lasse sie wissen, dass unsere Preisvorstellungen für eine gemäss ihren Worten, unvergesslichen Nacht, weit auseinanderliegen. Um sie abzuwimmeln sage ich ihr, dass ich auf keinen Fall mehr als 200$ investieren würde und mache mich mit Luigi von dannen.

Kaum haben wir uns ein paar Meter von der Bar entfernt, kommt die selbsternannte Studentin uns nach und lässt verlauten, dass sie mit 200$ einverstanden sei. Wiederum muss ich lachen und teile ihr mit, dass sie bei mir nur ihre kostbare Zeit verschwendet. Luigi macht sich anschliessend zurück ins Zimmer während ich noch etwas im Casino herumschlendere. Ich weiss nicht mal mehr so genau ob und was ich noch gespielt habe. Gemäss meinen verblassten Erinnerungen und der Tatsache, dass sich am anderen Tag noch Bargeld in meinen Taschen befand, kann es nicht allzu viel gewesen sein. Als ich dann endlich zu Bett komme, ist es kurz vor Sieben und der neue Tag bereits längst angebrochen. :laugh:

Tagesbilanz:
Video Poker -220$
Slots: -20$
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