Ich, heute Mitte 50 Jahre alt, war zwischen meinem 23. und 30. Lebensjahr süchtiger Zocker.
Pferderennen, Spielhallen, gelegentlich Roulette.
Ich hab' jedenfalls mehr gezockt als es mir, am Einkommen gemessen, gut getan hat.

Aufgehört habe ich aufgrund der Frage meiner damaligen Freundin, warum ich denn trotz eines relativ ordentlichen Einkommens so arg "bescheiden" wohnen würde. Genau genommen meinte sie ärmlich.
Diese Frage hat mich sozusagen wach gemacht und ab da habe ich nur noch kontrolliert gespielt und zwei, drei x jährlich bei Großereignissen gewettet.

Heute fliege ich, (in der Regel nicht alleine, in diesem Jahr ist es das erste Mal) 1 x im Jahr nach Vegas und habe mein Spielbudget (was auch schon mal um 20% überschritten wird), welches ich gerne und mit viel Spaß investiere.
Wenn weg, dann weg, und trotzdem ist alles in Ordnung so.
Auch für meine Lebensgefährtin!

In Deutschland sehe ich keine Rennbahn, kein Casino und keine Spielhalle mehr von innen.
Kein Lotto, keine Sportwetten - nichts!

Gott sei Dank ist auch der Reiz nicht mehr vorhanden.
Es ist, als wenn am McCarren Airport ein Schalter umgelegt wird.

Ich bin heile froh, dass ich diesen Zwang und Druck zu zocken nicht mehr empfinde,denn lustig war es seinerzeit nicht wirklich.

Wow, also hier muss ich sagen : RESPEKT!

Denn ich dachte nicht, dass man sich, wenn man wirklich süchtig war, danach nochmal so kontrollieren kann.

Ich bin davon ausgegangen, dass man dann gar nicht mehr zocken darf, weil man sonst wieder zu sehr dem Reiz verfällt (als Alkoholiker soll man dann doch auch nie wieder trinken?).

Aber dass Du es schaffst, dann in Vegas nur Dein Budget (oder auch mal geringfügig mehr - so wie wahrscheinlich viele hier) zu verbraten und ansonsten nicht mehr spielst, ist echt cool!

Itschie schrieb: Wow, also hier muss ich sagen : RESPEKT!

Denn ich dachte nicht, dass man sich, wenn man wirklich süchtig war, danach nochmal so kontrollieren kann.

Ich bin davon ausgegangen, dass man dann gar nicht mehr zocken darf, weil man sonst wieder zu sehr dem Reiz verfällt (als Alkoholiker soll man dann doch auch nie wieder trinken?).

Aber dass Du es schaffst, dann in Vegas nur Dein Budget (oder auch mal geringfügig mehr - so wie wahrscheinlich viele hier) zu verbraten und ansonsten nicht mehr spielst, ist echt cool!

Ich habe da eine ähnliche Einstellung: Vegas ja. Deutschland nein, deutsche Casinos No Go, alleine schon der Anzugzwang und die kostenpflichtigen Getränke

Zum Hochzeitstag gehen wir schon mal in s Casino, aber das wars dann auch.

Soviel "Stärke" und Respekt sollte jeder vor der Spielsucht haben, denn eines ist doch nun wirklich jedem bekannt, mit Glücksspiel kann man "langfrisitg" nur verlieren. Alle die das Gegenteil behaupten lügen sich selbst in die Tasche. Mit Ausnahme einiger durch Glück und Sponsoren reich gewordener handverlesener Pokerspieler natürlich.

Für mich ist halt jemand, der nur in Vegas zockt (egal für wieviel Kohle) nicht süchtig.

Aber wenn es soweit ist, dass man es fast täglich "muss" und der normale Lebensstandard leidet, dann muss es schon echt schwer sein, sich daraus zu befreien.

Und wenn man das schafft und trotzdem noch spielen kann, ohne wieder dem alten Muster zu verfallen, dann ist das schon bemerkenswert.

Ergänzend zu meinem Eingangsposting sollte ich noch erwähnen, dass der Weg von der Einsicht bis zur Umsetzung schon eine gewisse Zeit gedauert hat. 'ne Therapie oder Suchtberatung war aber tatsächlich nicht von Nöten.

Diese Frage hat mich sozusagen wach gemacht und ab da habe ich nur noch kontrolliert gespielt und zwei, drei x jährlich bei Großereignissen gewettet. war insofern also nur die Kurzbeschreibung des Prozesses.

Es fängt mal da an, das Poker kein Glücksspiel ist wie alle anderen Casino Spiele. Und gerade beim Poker ist es so, dass man langfristig als guter Spieler erfolgreich und profitabel sein kann.

Bj, Roulette usw. denke ich auch, dass man auf Dauer nicht der Gewinner sein kann.

Ich spiele auch nur in Vegas und das mit einem festen täglichen Budget. Falls das täglich vorgesehene Budget verzockt ist, dann ist auch Ende.

Und mein Budget ist tatsächlich so niedrig, dass ich nach meiner Rückkehr keine Probleme bekomme, ich spiel also nur mit Geld, dass ich tatsächlich übrig habe und meine Lebensführung in keinster Art und Weise beeinträchtigt.

In Deutschland sieht mich auch kein Casino und auch kein Wettbüro, ich spiele hier nicht einmal Lotto.

Das ist ja alles richtig, aber im Laufe der Jahre ist man immer wieder auf der Gratwanderung für einen neuen Kick zu haben.

Jeder der hier schon wie ich seit etlichen Jahren nach Vegas fährt, wird bestätigen, das er die ersten male sicherlich mit kleinen Einätzen an Cent-Automaten gespielt hat und das Budget sich im hunderter Bereich abgespielt hat.

Ich habe damals jeden Automaten der mehr als 25 Cent schluckte gemieden wie der Teufel das Weihwasser, heute suche ich nach 1 Dollar Automaten !

In 10 Jahren spiele ich wahrscheinlich nur noch an 2 oder 5 Dollar Automaten weil die Centdinger nur noch kurze Spiellaune machen, aber Gewinntechnisch überhaupt keinen Reiz mehr ausmachen was die Höhe des zu erwartenen Max. Gewinnes angeht.

Und da Frage ich mich dann, inwiefern dann das ganze als Sucht eingestuft wird .

@crabs, nach 2x fünfstelligen "Jackpot" an Slots im High Limit Bereich beim letzten Aufenthalt werde ich Dir da uneingeschränkt recht geben, die 1-10cent Kisten haben so ein klein wenig an Reiz verloren, mal sehen wie weit mein Budget beim nächsten Trip reichen wird......

Sind Leute, die gerne zocken, automatisch süchtig ? Ich meine da Personen, die ihre Spieleinsätze so tief halten, dass ihr Leben nicht tangiert wird von den Verlusten, die sie einfahren. Leute also, die zum Beispiel regelmässig Lotto spielen am Wochenende. Oder jeden Mittwoch Fussballwetten abschliessen am Internet. Oder einmal pro Woche mit Freunden ‚jassen’ gehen. Oder zweimal pro Jahr nach Las Vegas fliegen für Vollgas-Gambling. Leute wie du und ich, die allerdings der Versuchung zu masslosen Einsätzen widerstehen können.

Für solche Menschen ist ‚spielen’ eine Freizeitbeschäftigung, wie für andere Sport ausüben oder Clubbing. Ein Hobby eben, das auch etwas Geld kostet.

Genauso, wie man beim Sport ausüben verunfallen und sich verletzen kann, gibt es bei regelmässigen Bar- und Clubbesuchen ein gewisses Gesundheitsrisiko. Zum Beispiel in Kombination mit exzessivem Alkohol- und Drogenkonsum.

Das Risiko beim Gambling heisst: Risk of Ruin. Das Risiko, alles Geld zu verlieren. Das ist eine ernste Sache.

Aber es gibt Menschen, die mit diesem Risiko verantwortungsvoll umgehen können.
Und diese Spezies würde ich nicht als spielsüchtig bezeichnen.

Ohne nach wissenschaftlichen Definitionen gesucht zu haben, ist eine Sucht für mich ein zwanghaftes Handeln, dass mich oder mein Umfeld in Gefahr bringt.

Ob die Sucht nun Zocken, Saufen, Fressen oder Qualmen heißt, um nur ein paar zu nennen, ist dabei völlig unerheblich.

mpower schrieb: Leute wie du und ich, die allerdings der Versuchung zu masslosen Einsätzen widerstehen können.

Und genau da ist doch der Hund begraben ! Was sind masslose Einsätze ??

Sagen wir einmal so, ein x beliebiger Platinum Spieler der MGM Gruppe verbringt rund 10000,- Euro bei einer Woche Hardcore Zocken um dieses Level zu erreichen. Bei einem Jahreseinkommen von rund 100.000 Euro brutto = netto ca. 60.000 wären das rund 17 %, ist das masslos ???

bei 200.000 brutto = netto ca. 120.000 wären das rund 9 % ist das masslos ??

Ich hatte versucht dieses durchaus ernste Thema aus meiner Sicht zu erklären, wobei die Sucht oder Gefahr ja häufig erst durch die Suche nach immer neuen Kicks entsteht, mit masslos kann
man das aber nicht vergleichen.

Nicht süchtig ist meine Frau , alle 10 Jahre mit nach Vegas, nach 2 Std. spielen "ich hab keine Lust mehr und geh in die Sauna, zum Pool, aufs Zimmer lesen"
Ich dagegen spiele eigentlich 22 Std. am Tag die anderen 2 Std. esse oder dusche ich. Ob ich nun süchtig bin, kann und mag ich nicht beurteilen, solange ich es mir erlauben kann, tue ich es und verzichte lieber auf andere Dinge die mir nicht so wichtig sind.
Und wiegesagt: Für mich die Regel hier in D, kein Casino, keine Sportwetten, kein Lotto,
dieses Geld spare ich dann lieber für die 1 Woche

crabs1 schrieb: Ich dagegen spiele eigentlich 22 Std. am Tag die anderen 2 Std. esse oder dusche ich.

Schläfst Du in der Woche gar nicht oder spielst Du im Schlaf? Kannst Du Deine Träume steuern, bist Du ein Siegertyp in den Träumen oder kriegst Du da immer "in die Fresse"?!

Versteh deine Frage mit den Träumen nicht ?
In Vegas gibt es keine Träume für mich da ich nicht schlafe, dafür ist der Rückflug da

War auch keine Frage ... 22+2 macht 24 Stunden, somit hast Du das schlafen vergessen - dachte ich zumindest...

Zum schlafen ist der Rückflug da

Mal ehrlich jetzt, die ersten 3 Tage eigentlich 0 Schlaf, dann ca. 3 Std. / Nacht-Tag schlaf.
Schlafe echt die 15 Std. Flug komplett durch auf dem Rückflug, hat auch seine Vorteile auf das
Essen im Flieger zu verzichten

sick, hätte ich von Dir (glaub Du bist Mitte 40) nicht erwartet. Ich schlafe definitiv jede Nacht 6-10 Stunden da drüben....

chris2x schrieb: sick, hätte ich von Dir (glaub Du bist Mitte 40) nicht erwartet. Ich schlafe definitiv jede Nacht 6-10 Stunden da drüben....

?? Ach ?? Mit mitte 40 muss man schlafen ???

Du weisst doch, im hohen Alter von 45 Jahren kommt man mit weniger schlaf aus
Fliege doch nicht 15 Stunden und zu schlafen !

Zum Glück ist Vegas so weit weg.
Die Versuchung wäre sonst bestimmt zu gross,kurz mal rüberzujetten.

South Point schrieb: Zum Glück ist Vegas so weit weg.
Die Versuchung wäre sonst bestimmt zu gross,kurz mal rüberzujetten.