Danke für die Blumen.
Wir lesen auch gerne jeden Reisebericht und freuen uns auf alle Bilder, verkürzen sie doch die Wartezeit auf den nächsten Traumurlaub.

LG

Big_C

Der Morgen begann mit Koffer packen und Abschied von dem wirklich tollen Zimmer mit diesen Traumbetten.
Leider hat sich der Host, der Schatz am ersten Abend angequatscht hat, in Luft aufgelöst, so, dass ich meinen Spabesuch doch selber zahlen muß.
Zimmer, Resort Fee und Essen ging auf Spielerkarte von Schatz.

Und nun auf ins Gefecht. Wir fahren die halbe Stunde über den Berg nach Carson City und werfen unsere Koffer im City Center Hotel ab (2 Übernachtungen).
Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Denny’s suchen wir das Eastgate/Flintstreet der Eisenbahngesellschaft.
Die Karten für das Labor Day Weekend haben wir schon Monate vorher im Internet erstanden.

Web Site der V&T Railroad
www.vtrailway.com/

Dort erwartet uns schon die alte Dampflok mit den historischen Wagen und ein paar echt coolen Leuten in alten Kostümen.



Alle großen und kleinen Kinder schwärmen um die Lok rum und dem Lokführer macht es einen riesen Spaß mal die Pfeife tuten zu lassen oder unten Dampf abzulassen.
Interessant ist auch, als die Maschinisten einen Druckschlauch an der Lok befestigen und den Dampfdruck für ein Gerät benutzen, was wie ein Presslufthammer aussieht aber Schmierstoff in die Lager an den Rädern und den Rest der Mechanik drückt. Die Lok ist aus 1905, die Wagons aus den 20ern.



Pünktlich um 10h setzt sich der Zug – in gefühltem Schritttempo – in Bewegung.
Der Conductor kümmert sich nicht um die Tickets sonder betätigt sich die komplette Fahrzeit über Mikrofon als Fremdeführer. Wann wurde welches Loch in den Berg gegraben, wie viel Gold und/oder Silber wurde dort gefunden, wann wurde die Compstock Assoziation gegründet, wann war sie pleite etc.
Aufgelockert wird das Ganze durch einige wilde Mustangs an der Strecke und eine Herde Hirsche, die neben den Gleisen rumlaufen.



Auf der Hälfte der Strecke wird gehalten, um die Schmierung nachzusehen und Wasser aufzufüllen. In Goldhill ist das Schlachtfeld für das Bürgerkriegsspektakel vorbereitet. Damit wir auch etwas zu filmen haben, werden die Kanonen ein paarmal angefeuert. Aber so richtig los ist noch nix.



Nach 1 ¼ Stunden kommen wir in Virginia City an. Auf dem anderen Gleis marschieren gerade Hobby-Bürgerkriegssoldaten mit Musik in den Battletrain. Die fahren dann bis nach Goldhill und machen da Show für die mitfahrenden Touristen. Dieser Sonderzug fährt einige Runden an diesem Tag.



Wir haben nun drei Stunden Zeit, um die Einkaufstraße von Virginia rauf und runter zu schlendern in den verschiedensten Läden zu stöbern (vom Sattel über Edelsteine, Hippieklamotten bis zur Weihnachtskugel gibt es Alles) und einen hervorragenden Kaffe im Roasting House.











Beachtlich fanden wir das Behindertengerechte Trike ( siehe Nummernschild)





Danach zuckelt der Zug wieder den Berg runter.








Ein wirklich schöner Ausflug!
Dann checken wir im Hotel ein. Es ist alt.
Im Bad sind auf der Ablage noch Zahnpastaflecken von den Vorgängern, die Schubladen sind krümelig und werden erstmal mit einem feuchten Tuch ausgewischt. Ich bin ja nicht pingelig – aber das macht keinen Spaß. Und das Zimmer ist direkt neben dem Fahrstuhl.
Da das Hotel voll ist (Laborday Weekend), können wir nicht tauschen.
Wenigstens kann man das Fenster ein paar Zentimeter aufschieben und frische Luft reinlassen.
Die Wäsche und der Rest vom Bad sind sauber.
Dann gehen wir ins zugehörige Nugget Casino zum zocken. Schöne alte Maschinen!
Es gibt sogar noch welche, die echte Coins ausspucken.

Am Eingang steht das Batmobil aus dem ersten Film



Im Steakhaus gibt es ein schönes Abendessen. Danach noch ein paar Slots.
Big C hat Bettschwere und läuft zurück ins Hotel ( 100 Meter).
Schatz macht noch eine Runde länger.

2 Tag Carson

Laborday. Irgendwie ist der Tag heute schon gebraucht.
Wir nehmen ein Frühstück im IHOP und erbetteln uns einen Kaffeebecher für die heimatliche Sammlung.
Danach ziehen wir eine lange Runde durch den Walmart.
Die kommenden Tage sieht es etwas mau aus mit einkaufen. Also Getränkevorräte und Naschwerk auffüllen. Dann trödeln wir noch durch einen Dollar Tree und einen Target – ohne nennenswerte Ausbeute.
Eigentlich wollten wir heute ins Nevada State Museum gehen. Das ist seit unserem letzten Besuch erweitert worden. Aber irgendwie haben wir dazu gar keine Böcke.
Nur im Zimmer rumhängen ist auch nicht – also Waschsalon. Für Leute wie Schatz stehen dort ein paar echt alte Videopoker Automaten und einen Flipper.
So kann sich Big C ohne Stress um die Wäsche kümmern.

Gegenüber haben wir einen CAL Farmers Market entdeckt.
Den müssen wir uns ansehen. Schöne Mischung: von Silberschmuck, Arbeitsklamotten (inkl. BH im Camouflage Look) über Stiefel, Werkzeug, Waffen, Poolbedarf, Soleiern bis Hufeisen und Tierbedarf kann der Farmer sich mit den lebensnotwendigen Dingen versorgen.
Wir finden eine stabile Halterung für die heimatliche USA-Flagge.
Dann hängen wir uns wieder an die Automaten im Nugget. In der Eatery essen wir Dinner. Schatz hat wieder ein prima Steak und Big C versucht sich am Tagesangebot: BBQ Spareribs.
Ich komme mir vor wie Fred Feuerstein im Abspann: Brontosaurier-Rippchen, bis der Wagen umkippt.
Den Salat, den ¼ Maiskolben, die Hälfte der superleckeren kleinen Bohnen mit Speck, 1/3 der Fries und 1/3 der Rippchen schaffe ich. Die sind so lecker, dass ich den Rest in einem Doggybag mitnehme.



Das Fleisch gibt es dann als Brötchenbelag unterwegs.
Dank Gutscheinen aus dem Casino und Spielerpunkten kostet das Gelage stolze 1,56$.

Nach einem optisch schönen , aber kleinen Gewinn an den Penny Slots rollen wir ins Hotel rüber und packen schon wieder zusammen für unsere erste lange Tour Morgen nach Twin Falls Idaho.

Dienstag in Carson City und ein spannender Tag liegt vor uns. Wir starten früh mit einem Frühstück bei Denny’s. Vor der Tür parkt ein uralter Käfer mit Wimpern an den Scheinwerfern.
Wir hatten gesehen, dass die Bedienung damit fährt. Die erzählt uns auf Nachfrage, dass es sich um ein 1968er Modell handelt und sie schon viel Spaß mit diesem Auto hatte.
Dann starten wir die Tour nach Twin Falls Idaho
482 Meilen/ knapp 7 Stunden.
Das ist eine Strecke von Berlin nach München.
Wir fahren die ganze Zeit durch eine Folge von weiten Tälern.
Zu beiden Seiten und meist auch voraus runde Berge. Meist ist die Landschaft trocken. Dann kommt mal ein Flüsschen und sofort ist da ein grüner Streifen und ein paar Bäume.
Zu Anfang geht es durch den Great Basin National Park mit einem riesigen fast ausgetrockneten See. Das meiste Land ist eingezäunte Weide und jetzt im Herbst reichlich trocken. Es stehen mal mehr, mal weniger Kühe rum.
Am Wegrand liegen immer wieder tote Coyoten.
Mit weiten Abständen gibt es kleinere Orte oder Minenanlagen.
Insgesamt ist es die richtige Strecke um die Weite des Landes zu erfahren.
So dezente Hinweise auf dem Abzweigeschild:
No Service next 57 Miles sind wirklich ernst gemeint. Da ist einfach keine Ansiedlung oder nur zwei bis drei Mobile Homes.
Da kommt uns Deutschland richtig eng vor.
Im Örtchen Carlin (2.000 Einwohner) machen wir einen Tankstopp.
Dann kommt Jackpot. Die letzen/ersten Casinos an der Grenze zu Idaho.

Ab da haben die Häuser einen anderen Baustiel, das Weideland weicht Ackerfläche (alle bewässert) und großen abgeernteten Getreidefeldern und es gilt Mountain Time (1 Stunde vor).
Unser Hotel ist das Red Lion an der Hauptstraße von Twin Falls. Alt, ohne Fahrstuhl aber super sauber, gute Betten und gepflegt.





Mit Pool im Innenhof, ein paar Tischen und Stühlen. Da lüften später die Leute aus, die den ganzen Tag im Bus unterwegs waren. Und jedes Zimmer hat einen winzigen Balkon bzw. ein kleines Stück Terrasse mit einem Stuhl drauf. Den nutze ich doch gleich, um ein wenig abzuspannen und Sonne zu tanken.
Nach Pause und Dusche wollen wir in die Magic Mall (versorgt lt. Wikipedia 160 km Umkreis). Dort ist gar nichts los, aber wir lernen ein neues Kaufhaus kennen: Shopko.

Hat gerade Klamotten Sale. Reichhaltiges Angebot ähnlich JC Penny. Nach einem kleinen Rundgang machen wir uns in Richtung Outback Steakhaus auf. Da steht Senic View am Kreisverkehr. Den wollen wir uns nicht entgehen lassen. Und es gibt ein absolutes Wow-Erlebnis.




Bisher sind wir hier auf plattem Hochland gefahren und haben uns schon überlegt, wo es wohl zu den Shoshonen-Fällen runtergeht. Hier stehen wir an einem Canjon, der vom Snake River extrem tief in die Landschaft geschnitten wurde. Vom Aussichtspunkt sehen wir auf einen Golfplatz. Das sieht aus wie in einem Videospiel oder einer Playmobil Ausstellung.

Das Hirn verweigert die Erfassung der wirklichen Dimension. Ja- schön hier wo die Shoshonen so schön wohnen.
Nur die Kanus auf dem Fluss geben einen ungefähren Anhaltspunkt für die Größenordnung. Wir stehen da und gucken und sind wirklich bewegt.

Die große Brückenkonstruktion über Fluss und Tal ist ebenfalls bewundernswert.
Und dann fällt uns das Schild ins Auge, auf dem erläutert wird, dass Evil Knievel mit einem Raketengefährt über diese Schlucht gesprungen ist. ( Ist im nicht gelungen, hat er aber überlebt)
Hinter uns machen sich einige Gleitschirmflieger für einen Sprung übers Geländer fertig. Ok – nicht so unser Ding.
Wir reißen uns langsam los und genießen ein prima Essen im Outbacks.
So, nun haben wir uns die schönen Hotelbetten verdient.

Wir haben wirklich lange geschlafen und pellen uns gemächlich aus den Betten.
Nach packen, checkout, einem Auto-Check, tanken und Eis auffüllen gibt es endlich Frühstück bei Perkins schräg gegenüber.
Diese Diner-Kette kennen wir bisher nur aus Florida. Aber auch in Idaho ist der Kaffee gut und die Muffins sind lecker und riesig.
So gestärkt kehren wir noch einmal zum Magic Valley zurück und halten dieses wunderschöne Tal im Bild fest.



Dann kurven wir durch Twin Falls zu den eigentlichen Wasserfällen. Kostet 3$ Eintritt pro Auto. Dafür gibt es den geteerten Weg nach unten. Da möchte ich keinem Bus begegnen – ist etwas eng. Unten ein schön angelegter Park und dann wieder eine Wow-Ausblick.





Es ist Herbst und der Snake River hat nicht so viel Wasser wie im Frühjahr bzw. wird er hier für die Stromgewinnung gestaut und sicher nach System für die Bewässerung verteilt.
Jedenfalls ist der Wasserfall auch so beeindruckend. Lt. Prospekt ist er 212 FT tief und damit 30FT mehr als die Niagara Fälle (keine Ahnung, ob das stimmt).
Wir finden ihn toll.
Jetzt aber los Richtung West Yellowstone .



Wir fahren die ganze Zeit neben dem Snake River/ durch die Snake River Planes. Über die Highways 86 und 15 und dann rechts weg auf die kleineren Straßen sind wir mit Pausen 4 Stunden unterwegs.



Wir lernen, dass die Büsche, die hier die Landschaft prägen und die offizielle Pflanze von Nevada ist Sagebrush heißen (Steppen Beifuß oder Wüstensalbei). Ist wohl für viele Wildtiere eine Nahrungsgrundlage. Kühe gehen ein, wenn sie zu viel davon fressen, weil er Mikroorganismen im Pansen abtötet, die die Kühe zur Verdauung brauchen.
So gegen 14h sind wir in West Yellowstone.



Höhensonne auf 2.000m, glasklare Luft und angenehme Temperatur von 24 Grad Celsius.
Das Zimmer ist noch nicht fertig. Wie schlägt man hier eine Stunde tot? Ab in den National Park. Da wir einen Jahrespass (America the Beautiful) haben, ist es egal, wie oft wir da rein fahren (sonst pro Auto und Tag 30$).
An der ersten breiten Wiese stehen auch gleich ein paar kapitale umgangssprachlich ELK genannte Tiere rum. (ich als Stadtmensch hätte es auch als Hirsch bezeichnet )



In so einem Park muss man nur aufpassen, wo alle anhalten, sich dazustellen und gucken, welches Tier da zu sehen in. Ein Bison stellt sich auch noch zur Verfügung. An einem Picknickplatz halten wir an und machen Rast. Schließlich ist unsere Kühlbox gut gefüllt.
Dann geht es retour und das Zimmer wird eingerichtet.



Nach einer kurzen Pause ziehen wir los und durchstöbern einige der Souvenirläden. Mit einer kleineren Auswahl an T-Shirts und Klüngelkram machen wir uns auf den Rückweg.



Um etwas zwischen die Zähne zu bekommen, kehren wir im Old Town Cafe ein.
Fehler! (großer Fehler)
Die Salatbar bietet gemischten Salat, Gurken, Oliven, Rote Beete, Croutons und Saucen. Schatz hat ein Steak, was genießbar ist, mit Dosenbohnen, gebackener Kartoffel – Sourecream und Butter abgepackt dazu.
Big C hat Hähnchensticks bestellt und bekommt zwei schnitzelgroße Teile, die zu 70% aus harter, geschmacksneutraler Pannade bestehen.
Die Pommes haben die Konsistenz von Pappe.
Die honey-mustard-Sauce ist aus der Flasche und wir im Plastiktöpfchen serviert. Zuzügl. 2 Glas Bier und ein Eistee stehen dann stolze 52$ auf der Rechnung. Das macht keinen Spaß und erklärt die Ausstattung der Hotelzimmer mit Kühlschrank und Mikrowelle.
Na gut ist halt ein reiner Touristenort.
Zurück im Hotel gibt es einen Whiskey zur Verdauung und einige Folgen Dr. Who im TV bzw. ein paar Kapitel im Buch.

big_c schrieb: Um etwas zwischen die Zähne zu bekommen, kehren wir im Old Town Cafe ein.
Fehler! (großer Fehler)

Wir waren im Mai 2012 im Bullwinkles und haben es in sehr guter Erinnerung.
Leckere Bisonburger! Wir sind sogar am nächsten Abend wieder hin, und auch die Ribs waren SUPER!

cu, und viel Spaß noch, Jürgen

Danke, sieht gut aus, gemerkt fürs nächste mal.

LG
Big_C

Toller Bericht, mit wirklich super Bildern!

Beim Check-In gestern haben wir Gutscheine für das hoteleigene Frühstücksrestaurant erhalten (Days Inn).
Da wollen wir heute Morgen hin. Es ist 7h und es steht eine lange Schlange vor dem Eingang. Die Leute aus den drei Reisebussen müssen sich hier wohl auch um die Zeit versorgen.
Das ist Schatz zu viel.
Wir schwingen uns ins Auto und fahren einen Block weiter zur Bakery. Da steht zwar auch eine Schlange aber es duftet nach frisch Gebackenem und die Auslage lässt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Schatz entscheidet sich für ein Teilchen mit Huckberry-Füllung (amerikanische Heidelbeere), Big C nimmt ein Croissant mit Käse und Schinken. Dazu gibt es ein Heißgetränk - bei ganzen 3Grad Celsius Außentemperatur ist das sehr angenehm.
Nach einem Tankstopp beim Dino, geht es in den Park.



Wir wollen heute die Nordschleife fahren und zwar gegen den Uhrzeigersinn. Die etwas langweilige Strecke über den Berg kommt da zuerst.



Als wir vor Jahren im schon einmal Yellowstone waren, sind wir erst den Südloop gefahren. Dort befinden sich die meisten Attraktionen mit viel Dampf. Am Morgen ist es aber so kalt, das der Temperaturunterschied so groß ist, dass man die tollen Farben unter dem Dampf nicht sieht. Es dampft halt nur noch. Am Nachmittag hat man Temperaturen um 28°C und der Dampf hält sich in Grenzen.
1 Stopp an den Lower Falls (des Yellowstone River).



Nachdem wir die spektakulären Bilder im Internet gesehen haben, klettern wir den Trail am Brink Point runter. 3/8 Miles lang, 600 FT Höhenunterschied, 2.400 m über NN.
Für uns Nicht-Trainierte ein gutes Stück Arbeit. Aber es lohnt sich. Die Plattform ist direkt an der oberen Kante des Wasserfalls. Wir stehen da und können uns gar nicht wieder losreißen.






Die Twin Falls waren beeindruckend aber hier ist man quasi zum anfassen dran. Toll!
Dann der Weg nach oben.
Zum Glück gibt es reichlich Bänke und irgendwann kommen wir tatsächlich wieder am Auto an. Wasser, Zucker und weiter geht es. Über den Mt Washburn.
Die Tower Falls lassen wir aus. Erstmal genug Wasserfall.
Auf dem Blacktail Plateau steht eine ganze Bisonherde in bester Fotoposition.





Nächster Stopp Mammoth Hot Springs. Die Sintherterrassen sind toll. Schnneeweiß und rotbraun (das sind kleine Bakterien, kein Eisenoxid).









Auch hier trocken. Fast die ganze obere Fläche ist trocken. Beim letzten Besuch vor 3 Jahren war die komplett unter Wasser.
Am Beaver Lake gibt es einen Picknickplatz.
Dort genießen wir unter alten Bäumen ein Sandwich und die gute Luft und schauen uns die dortigen Vögel an. Bären sind heute aus.
Dann fahren wir nach Norris, um den Steamboat Geysir anzusehen. Der Parkplatz ist überfüllt uns es stehen weitere Autos an.
Das geht heute über unsere Kräfte und wir fahren zurück nach West Yellowstone. Unser Zimmer ist noch nicht fertig.
Also bummeln wir nach vorne zur Hauptstraße.
Schatz nimmt einen kleinen Hamburger für zwischen durch und wir bleiben in dem einen oder anderen Laden hängen. Big C bekommt einen Ring mit einem Whithe Buffalo Türkis.
Das ist ein weißer Türkis aus der Dry Creek Mine am Battle Mountain. Ein Stein, den man bei uns wenig sieht (und wir vorher nicht kannten).
Nun ist auch das Zimmer fertig und wir ziehen uns in die klimatisierte Zone zurück. Draußen sind inzwischen 27 Grad Celsius und die Höhensonne knallt ganz schön.
Die Lust auf Essen gehen, ist uns vergangen und wir plündern unsere Vorräte und machen uns einen gemütlichen Abend.

Eine wirklich tolle Rundreise mit traumhaften Orten.
Vielen Dank dass wir euch begleiten dürfen, ich hoffe es geht noch ewig weiter

Ps: super Bilder

Gruß Tilo

Nächster Versuch mit dem Frühstück.
Diesmal zur Öffnungszeit 6.30h. Die Tische sind fast alle (von Reisbusleuten) belegt und eine Schlange wartet auf Einlass.
Es dauert ca. 15 Minuten, bis wir rein dürfen. Für die vielen Leute, die hier auf einmal aufschlagen, sind die drei – wirklich bemühten und schnellen – Bedienungen zu wenig.
Da wir mit dem Bestellen schnell sind, bekommen wir nach 10 weiteren Minuten kalte Rühreier und verbrannte Hash Browns. Der Kaffee, Speck und Toast sind ok.
Getränke, Steuer und Trinkgeld sind in dem Coupon (der im Zimmerpreis enthalten ist) nicht enthalten.
Mit einer Zeche von 8$ machen wir uns aus dem Staub. Schnell noch bei der Bakery ein paar Teilchen für das Mittag und morgen früh eingesackt und auf in die Wildnis.
Heute soll es die Südschleife im Uhrzeigersinn sein.
Einzelne Bisons grasen direkt neben der Straße, eines läuft neben dem Auto her.



Anfassen traue ich mich aber nicht. Erster Stopp ist der Yellowstone Lake. Wir packen unsere Campingstühle aus und genießen die Sonne, Ruhe und den tollen Ausblick.





Wir fahren weiter am See entlang und über den Craig Pass. Hier steht dran, dass es die Wasserscheide ist. Kurz vor Old Faithful treffen wir auf einen gelben alten VW Bus mit Berliner H-Kennzeichen. Wie lustig. Wir verfolgen die Leute und quatschen sie auf dem Parkplatz an. Die beiden sind in den letzten 4 Wochen von New York hier runter gefahren.
Da wir alle zum WC wollen, ergibt sich kein längeres Gespräch.
Ein kurzer Zug durch den General Store. Wir vermissen dort die Anzeige, wann Old Faithful wieder loslegt. Also laufen wir rüber und suchen uns ein nettes Plätzchen auf den reichlich vorhandenen Wartebänken.



Kein Handyempfang, also können wir dort nicht nachsehen, wann der Geysir wieder spuckt. Das passiert alle 1 ½ Stunden mit einer Abweichung von maximal 10 Minuten. Irgendjemand wusste dann, dass es noch 26 Minuten sind.
In der Wartezeit haben wir uns mit einem Rentnerpärchen aus Minnesota unterhalten. Er hat bei Northwest Airlines gearbeitet, deshalb haben die schon sehr viel von der Welt gesehen. Ungewöhnlich, dass Amis schon in China, Australien, Afrika und Europa gewesen sind. Netter Plausch. Dann schreitet Old Faithful zur Tat und spuckt Dampf und Wasser.
Wir haben Pech und der Wind steht genau in unsere Richtung. Wir sehen nur Dampf und werden nass. OK wir können nicht immer Glück haben.
Besser wird es beim nächsten Stopp. Nach vier Runden bekommen wir einen Parkplatz am Midway Geyser Basin.



Der Ablauf der großen Quellen sprudelt den Hang runter in den Firehole River. Der Excelsior pumpt pro Minute 4000 Gallonen Wasser hoch. Auch hier die orange-braunen Bakterien und der leichte Schwefelgeruch. Wir laufen auf den schmalen Holzstegen nach oben und sehen uns erst den beeindruckenden Excelsior an.













Der ist wohl erst drei Mal ausgebrochen (zuletzt 1985), um die 100 Meter hoch. Da möchte ich nicht in der Nähe sein. Da es inzwischen 25 Grad warm ist und die Sonne brennt, gibt es weniger Dampf als morgens und wir können tatsächlich die verschiedenen Blautöne des unendlich tiefen Wassers sehen und fotografieren.



Dann laufen wir rüber zur Grand Prismatic Spring.
Ist nicht so einfach, da ein Bus Chinesen Selfies vor der Quelle macht und den Steg blockiert. Die ist wunderschön. Am Rand orange-braun und zur Mitte hin türkis bis dunkelblau. Ein spektakulärer Anblick. Nächster Halt: Fountain Paintpot.



Hinter dem Parkplatz ist ein große Fläche mit weißer Kaltablagerung. Darin stehen malerisch einige abgebrannte Bäume. Wieder geht es auf Holzstegen zu den eigentlichen Geysiren.
Der Celestine Pool köchelt in dukelblau vor sich hin. Die Silex Spring hat ein tolles Türkis. Und der Paint Pot ist nicht wie erwartet bunt sondern grauer Schlamm, der mit tollen Blubberblasen vor sich hinbrodelt. Ab und an fliegt mal ein Stückchen nach oben und klatscht auf den Boden neben dem Auslass. Unsere Kräfte sind erschöpft und den hinteren Teil des Trails lassen wir aus.
Am Madison River steuern wir den Rastplatz an und machen ein ausgiebiges Picknick am Fluß. Am Nachbartisch ist eine muntere Gruppe Amis, die uns verraten, dass oben auf einem abgestorbenen Baum ein junger Weißkopfadler sitzt.



Ein Eltervogel fliegt los, um Nahrung zu besorgen. Leider zu schnell für den Fotoapparat. Aber der Jungvogel sitzt da wie eine Statue. Ein schöner Abschluss für die vielen Eindrücke aus diesem tollen Stück Natur.
Am Ausgang gab es wieder Buffalo,







Wieder in West Yellowstone wird das Auto betankt (7 Liter/100 km) und durchgecheckt. Morgen steht wieder eine lange Tour an.
Den Abend machen wir es uns wieder mit Vorräten Buch und TV gemütlich.

Hach... bei Deinen Bildern kommt die Sehnsucht nach dem Yellowstone wieder hoch... echt ein toller Park mit so vielen unterschiedlichen Natur-Schönheiten. Wir hatten das Glück, dort Bären zu sehen.. einfach unvergesslich...
Danke für den schönen Bericht. Ach ja, hatte es eigentlich einen Grund, warum Ihr nicht IM Park übernachtet habt? War es dort zu teuer oder schon ausgebucht?

LG Romy

Hallo Romy
Es war komplett ausgebucht. Von Westyellowstone sind es aber nur 15 Minuten bis zur Kreuzung Nord/Südschleife. Vor 3 Jahren hatten wir 2 Braunbären mit Kind auf der Strasse.

Um 5h piept der Wecker – um 5.40h fahren wir los Richtung Mt Rushmore, mit Halt beim Devils Tower.



Erstmal ist es noch dunkel, wir fahren im Tal das Gaillant River und sind etwas besorgt, dass und Tiere auf dem Weg zur Tränke vors Auto laufen. Nach einer Stunde sind wir in Bozeman und suchen das Perkins auf.



Da ist mächtig was los um die Zeit und es dauert ewig, bis das Frühstück kommt. Wir trösten uns mit dem wirklich guten Kaffee und werden mit einem Double Schoko-Muffin belohnt. Inzwischen ist die Sonne über den Bergen aufgegangen. Weiter geht es im Tal des Yellowstone River über Billings.
Das ist die größte Stadt in Montana und lebt von Kohle und Erdöl.
Die Raffinerien sind nicht zu übersehen. Die Landschaft wechselt von Bergen auf Hügel und von Wald bzw. trockenem Sagebrush zu unendlichen Weideflächen mit Sweetgras und abgeernteten Getreidefeldern dazwischen.
Am Little Big Horn biegen wir von der I 94 auf die 212 ab und fahren durch die Custer Battlefield Area, was Crow Gebiet ist. Das geht über ins Cheyenne Territory mit bunt quer gestreiften Felsen und dem Buffalo Jump.
Eine Felskante, über die die Indianer früher die Bisons getrieben haben, um sie zu töten.
Es folgt der Custer Memorial Forest, der aber nur wenig Wald aufweist.
In Ashland (einem der wenigen Orte auf der 212) wollen wir eigentlich tanken. Aber die Tankstelle ist uns nicht geheuer und wir fahren weiter bis Boadus. Da scheint als Wochenendparty ein Rodeo stattzufinden.
Gegen 15h kommen wir am Devil’s Tower an.





Ist genau so beeindruckend, wie im Film „Unheimliche Begegnung der 3. Art“. Wir machen einen Stopp an der Trading Post und decken uns mit Souvenirs ein. Eine knappe Stunde später halten wir in Sundance an einem WalMart und füllen unsere Vorräte an Getränken und Süßigkeiten auf.



Noch eine Stunde weiter sind wir endlich am Tagesziel Keystone.
Der Ort besteht aus Hotels, Souvenirläden und Restaurants, ergänzt durch eine Goldmine und einige weitere Touriangebote.



Die Zebrastreifen werden vom Sheriff bewacht. Hält ein Auto nicht, gibt es eine lautstarke Abmahnung und ein paar Schüsse aus der Schreckschusspistole. Unser Hotelzimmer ist klasse und wir machen erstmal Pause.

Abends gibt es noch eine Runde durch die Läden mit T-Shirts als Beute. Essen gehen wir im Saloon. Schön gemacht und gutes Steak für einen erträglichen Preis.

Was war denn das Problem mit der Tankstelle?
Die Bilder aus dem Yellowstone waren toll!!

Das Problem waren mehr die dazugehörigen Klos.
Die sahen schlimmer aus, als das schlimmste Stehklo in Frankreich.
Es gab auch nur eine Säule, was auch immer für eine Spritsorte da herauskommen würde, war nicht ersichtlich.

Wir gehen nach der bewährten Methode vor, an den kritischen Stellen vor den Touristenbussen zu sein. D.h. wir sind um 7.30h am Mt Rushmore Memorial.
Die Schranke ist offen, nur noch keiner da, der den Eintritt kassiert. Ok.
Wir stellen das Auto ab und laufen zur Aussichtsplattform.
Da sind wir mit ca. 7 Leuten recht einsam unterwegs.









Gibt schöne Fotos und wir können in Ruhe Faxen machen. Auf dem Rückweg warten wir 10 Minuten, bis der Souvenirshop offen hat.
Auch hier werden wir fündig. Etwas Kitsch für’s Wohnzimmer darf es sein. Dann zurück ins Hotel und die 50m bis zur Station des Dampfzuges gelaufen.
Es ist Sonntag, da fährt nur ein Zug nach Deadwood und der ist ausverkauft. Mist! Na gut, dann fahren wir eben mit dem Auto durch die Black Mountains.
Eine wirklich tolle Gegend.
Es fahren auffallend viele Biker durch die Gegend – scheint noch der Rest des großen Jahrestreffens in Sturgis zu sein. Das ist hier quasi um die Ecke.
Wir cruisen erstmal nach Custer zum Crazy Horse Memorial.
Von dem Indianer, der hier seit 1948 aus dem Fels geschlagen wird, ist erst das Gesicht richtig fertig.





Die 28$ Eintritt pro Auto lohnen sich aber trotzdem. Es gibt ein großes Informations Center mit einer umfangreichen Ausstellung zu den Indianern Nordamerikas. Wirklich schöne alte und neue Stücke.
Die Statue von Crazy Horse im Maßstab 1/34 gibt einen Eindruck davon, was da mal in der Landschaft stehen wird. Der Arbeitsfortschritt ist in einer eigenen Ausstellung dargestellt. Den Auftrag hat ursprünglich der Häuptling Henry Standing Bear an den Bildhauer Korczak Ziolkowski gegeben. Heute wird das Projekt von der Memorial Foundation (überwiegend die Nachfahren Ziolkowski) betrieben.
Öffentliche Gelder wurden abgelehnt, um der Regierung keinen Gestaltungseinfluss zu geben.
Im Internet findet sich auch eine breite Diskussion darüber, ob die Skulptur mit einem einzelnen Finger zeigen darf, was bei den Indianern der Zeit von Crazy Horse als unästhetisch galt.



Vorbei an malerischen Farmhäusern, Hotels, RV Parks, einem Stausee, durch schroffe Felsen und grüne Täler fahren wir zurück nach Hill City. Dort erspäht Schatz eine Autowaschanlage mit Hochdruckstrahlern. Es ist Sonntag – da bekommt der Deutsche doch Lust auf Autowaschen. Nein, wir sammeln seit über zwei Wochen Flieger auf dem Kühler und der Motorhaube. Das ist inzwischen wirklich ekelig. 90% gehen tatsächlich bei der Behandlung mit Wasserdruck runter. Fein.
Damit können wir uns in Deadwood sehen lassen.
Ein verrückter Ort. Als in den Black Hills Gold gefunden wurde, hat sich hier das Versorgungszentrum entwickelt. Irgendwie haben die es hinbekommen eine Glücksspiellizenz zu bekommen und zu behalten.
Die Hauptstraße hat lauter alte Westernfassaden. Dahinter gibt es Oldstyle Casinos, jede Menge Hotels, Souvenirläden und Restaurants.
Man kann hier von der Wasserpfeife über Indianerschmuck, Goldschmuck aus der Region, T Shirts und Souvenirs alles kaufen.
Nur Parkplätze gibt es nicht wirklich. Zum stolzen Preis von 5$ stellen wir unser Auto ab und landen im ältesten Casino am Ort: Silverado.

Da wir leider kein Bild gemacht haben, hier der GO....Streetview:

www.google.de/maps/@44.3756796,-103.7315...g!2e0!7i13312!8i6656

Die Automaten sind gut zu uns. Hier bleiben wir einige Stunden hängen und laben uns auf Comps an dem einfachen aber leckeren Buffet. In der untergehenden Sonne fahren wir die wunderschöne Strecke zurück nach Keystone.

Alternativprogramm Kalter Krieg.

Schatz hat herausgefunden, dass es in den Badlands eine Minuteman Mittelstreckenrakete zu besichtigen gibt. Die Anzahl der möglichen Besucher ist sehr gering und man soll früh da sein, um noch eine Führung zu bekommen.
Zunächst gilt unsere Sorge dem Frühstück. Wir brechen so früh auf, dass in Keystone noch kein Restaurant offen hat.
Da wir auf der Umgehungsstraße um Rapid City rumfahren, klappt es dort auch nicht mit essen.
Danach kommt lange gar nichts, obwohl wir auf einem Highway fahren. Kurz vor dem Verhungern erreichen wir Wall.
Das ist Karl’s Erdbeerhof auf amerikanisch. Aber dazu später mehr. Wir bekommen beim Mexikaner ein amerikanisches Frühstück und starken Kaffee.
Dann fahren wir nach den Angaben der etwas konfusen Internetseite bis zur Ausfahrt 131 auf dem I90. Ein braunes Schild weist den Weg zum Visitors Center. Hier gibt es eine kleine Ausstellung, einen Infofilm, Souvenirs, Restrooms und die Tickets für die Besichtigung des Kontrollbunkers.
Wieder ins Auto bis zur Ausfahrt 127 (sind immer die Streckenmeilen auf dem I90). Auch hier ein dezentes braunes Schild und wir landen auf einem Feldparkplatz vor einem Stacheldrahtzaun.
Pro Führung dürfen immer nur 6 Personen + Ranger rein. Wir haben einen launigen Führer, der sehr viele interessante Details erzählt. Es beginnt damit, dass in den 60er Jahren das Netz der Highways so ausgebaut wurde, dass überall in den USA Truppentransporte schnell erfolgen können. Die Highways um die Raketenbasen sind so breit, dass eine B52 darauf landen kann.
Entlang der Highways wurde ein System von Mittelstreckenraketen, Militäranlagen und EMP-sicheren Kommunikationsstrecken aufgebaut. Die geplanten Bunker für die Bevölkerung wurden nicht mehr fertig gestellt.
Inzwischen ist auch das Kommunikationsnetz überholt und der Staat ärgert sich, dass die Kabel – auf Privatland – noch im Boden sind. Das darin verwendete Kupfer ist einige hundert Millionen Dollar wert.
Die Anlage, die wir ansehen dürfen, war zwischen 1963 und 1969 in Betrieb. In den Badlands gab es zu der Zeit rund 150 Raketensilos. Davon sind heute noch 65 in Betrieb.
Außen gibt es zunächst ein schwarzes Metallfass auf einem Ständer mit Kurbel an der Seite zu sehen ??? Ein Grill, Nein weit gefehlt



Aktenvernichter Marke 60er.

Bei Alarm wurden die Unterlagen verbrannt und die Asche mit ein paar Steinen in der Tonne gedreht, damit nichts Lesbares übrig bleibt. Dann gibt es die Sockel verschiedener Funkanlagen und ein Fahrzeug für die Geländeerkundung.



Damals gab es noch keine Videoüberwachung sondern nur Bewegungsmelder. Wenn irgendwo ein Vogel falsch gelandet ist gab es Alarm und zwei Leute der Wachmannschaft mussten mit dem Panzerwagen losfahren und nachsehen.
Ein niedriges Gefährt ohne Klimaanlage, mit schmalen Fenstern (beschränkte Sicht) und Vollgummireifen. Die Soldaten mochten dieses Fahrzeug nicht wirklich.
Heute steht überall Vieh neben den Highways, Ich weiß nicht, ob das alles noch überwacht wird.
Dann geht die Führung in die Baracke der Wachmannschaft.



Das waren immer sechs Leute + Chef + Koch.
Zwei Wachleute haben pro Schicht geschlafen, zwei hatten Dienst in der Überwachungszentrale, zwei Bereitschaft für die Erkundungen.
Drei Tage Dienst, drei Tage frei. Da die Leute ihre gesamte Zeit in der Baracke zubrachten, durften sie den Aufenthaltsraum selbst gestalten, was sonst bei Militärs ja nicht üblich ist.
Die Wachmannschaft war nur für die Sicherheit und Instandhaltung des Standortes zuständig und hat nichts mit den Missiles zu tun. Dafür gab es eine extra Besetzung,
Dann geht es mit dem Fahrstuhl – in den gerade 7 Leute passen – 30 FT tief in den an riesigen Stossdämpfern aufgehängten Bunker.
Die Bunkertür:



Auch hier selbst gestaltete Deko.
Hier hatten je zwei Leute Dienst. Die kamen jeweils vom 9 Meilen entfernten Army Stützpunkt zur Schicht und fuhren danach wieder dorthin zurück. Jeder Soldat im Bunker hatte ein eigenes Vorhängeschloss, dessen Kombination nur er kannte.
Bei Dienstbeginn wurde das an dem Aufbewahrungskasten für die Startschlüssel angebracht.
Dann wurden die Siegel an den Verblendungen für die Startcomputer geprüft.
Es hätte jemand den Abschuss unmöglich machen können, indem er einen Bleistift in das Startschloss steckt und den Stift dann abbricht. Auf die Idee muss man erstmal kommen.
Der Wachdienst im Bunker war todlangweilig.
Die Army hat jungen Soldaten Economy-Master-Studiengänge angeboten. Während der Wachzeit durften sie lernen. Für beide Seiten ein guter Deal.
Die Leute durften diesen Dienst auch maximal 3 Jahre machen. Das entspricht wohl der Zeit bis zum Abschluss.
Es folgt die Erklärung, wie der Abschussbefehl eintrifft, entschlüsselt wird und wie beide Wachsoldaten Schlüssel und Startcodes einsetzen sollten. In maximal 30 Minuten wären die Raketen überall auf der Welt gewesen.
Zum Glück ist das nie passiert!



Die Raketen und das ganze System wurde von Boeing gebaut. Die Rechner sind „Analog“ und nicht hackbar, da fest verdrahtet.





Nach der wirklich interessanten Führung fahren wir weiter zur Ausfahrt 116. Dort weist uns das braune Schild den Weg zu einem Raketensilo mit sehr vielen Überwachungskameras. Hier steckt eine Minuteman Rakete drin, die man von oben durch dickes Panzerglas ansehen kann.



Drum herum ist übrigens eine schöne Gegend mit Grashügeln und dem Cheyenne River in der Mitte.
Dann fahren wir noch ein wenig weiter zurück und schauen uns den Wall Drugstore an.
Der Ort heißt Wall, liegt im Wall County und bereits etliche Meilen vorher ist die Seite des Interstate mit Wall-Werbung gepflastert. Man kommt in so was wie eine kleine Westernstadt. Wall ist ursprünglich der dortige Drugstore, der die Pleite durch Sortimentserweiterung und Werbung abgewendet hat.
Der Laden geht über mindestens 8 Häuser/Fassaden an der alten Main Street. Inkl. Cafe, Kapelle, und jeder Menge Verkaufsräume. Es gibt extra Abteilungen für Stiefel (Reitpeitschen und Revolvergürtel), Camping und Reisen, Spielzeug, T-Shirts, Indianersachen und Krimskrams aller Couleur.
Auf den Werbetafel war auch reiten und eine Dinosaurierausstellung angegeben. Es ist voll und die Leute kaufen kräftig ein. Ein erfolgreiches Konzept. Mit 10$ Einkauf kommen wir ganz glimpflich davon.



Nach Durchsicht unserer Koffer hatten wir gestern beschlossen noch einen Waschstopp einzulegen. Unser nächstes Ziel ist daher Laundry World in Rapid City.
Immer eine nette Möglichkeit, mal mit Land und Leuten in Kontakt zu kommen. Zwei Stunden später duften unsere Klamotten wieder frisch (sauber werden die bei 25 Minuten Waschzeit und ohne Chlorbleiche nur bedingt) und sind im Koffer verstaut.
Auf nach Sturgis.
Letzte Woche war hier das 75th große Bikertreffen. Wie wir selbst erleben konnten, sind die Landstraßen durch die Black Hills wunderschön und mit einer Harley sicher ein Traum. Sturgis ist heute ausgestorben. Gerade mal vor dem Knucklehead Saloon stehen ein paar Harleys. Viele Läden haben gleich ganz zu. Ok. Dann eben nicht.
Wir fahren noch mal die schöne Waldstrecke über Deadwood und Hill City nach Keystone.
Zum Essen gehen wir zum Red Garter Saloon rüber.



Auf der Mainstreet sorgt der Sheriff mit Gebrüll und Platzpatronen dafür, dass die Autos an den Zebrastreifen anhalten und kein Tourist überfahren wird.
Das Essen ist wieder gut.
Zurück im Zimmer packen wir die Koffer. Die nächsten drei Nächte sind wir jeweils in anderen Hotels. Da lohnt es schon entsprechend zu packen.

Ein langer langer Reisetag. Richtung Süd - nach Grand Junction



Wir rüsten uns mit einem selbstgebrauten Fertigkaffee in der Thermotasse (da bewährt sich wieder der kleine Tauchsieder, den ich beim letzten Aufenthalt erworben habe). Unser Navi hat irgendwie keine Diner auf dem Weg angezeigt.
Wir kurven uns gen Südwesten aus den Black Hills raus. Es folgen unendliche Hügel mit Gras und ab und an mal ein paar Kühe (Buffalo Gap Graslands). Noch seltener sind die Mobile Homes am Weg.
Nach zwei Stunden fahren wir in Lusk ein und finden tatsächlich das Outpost Diner.
Beim aussteigen überrascht uns der starke Wind. Schatz hat zwar Zug an der Lenkung gemerkt, aber nicht mit so dollem Wind gerechnet.
Das Frühstück ist lecker und reichlich. Nebenbei können wir noch den neuesten Tratsch aus der Gegend am Nachbartisch verfolgen. Auch die Farmer der Gegend kehren hier mit klingelnden Sporen ein.
Dann reiten wir weiter über die kleinen Landstraßen.
Kurz vor Cheyenne machen wir einen Tankstopp.
Die I 25 nach Denver wird immer belebter je näher wir der Stadt kommen. Es wird ganz schön anstrengend zu fahren auf drei proppevollen Spuren. Auf der rechten Seite kommen die Rocky Mountains immer näher.
Denver hat eine richtige Skyline mit Hochhäusern. Dann geht es Richtung Westen auf der I 70 durch die Berge. Rechts und links sind viele Skiorte mit wirklich großen Hotelanlagen. An einem Abzweig steht der Nobel Skiort Aspen dran.



Wir halten nur an einer TouristInformation, um mal Kaffee wegzubringen und den müden Körper zu bewegen. Dann kommen immer wieder Baustellen. Der längste Stau ist vor einer Einfädelung auf eine Spur durch den Tunnel.



Auf der zweiten Spur arbeitete ein Fahrzeug mit einer mobilen Waschstraßenbürste, die die Tunnelwand schrubbt. Schön ist auch die Stelle, wo beide Richtungen auf unterschiedlichen Brücken über dem Colorado River geführt werden und unsere Richtung auf die zweite Spur der Gegenrichtung geleitet wird.
Und dann die netten Schilder „Move Accidents out of Traffic“. Wie das? Ab in den Fluß?
Da fühlt man sich doch gleich richtig gut.
Belohnt werden wir mit dem spektakulären Glennwood Canyon, durch den wir fahren.
Bei Palisade kommen wir aus dem engen Canyon raus und fahren entlang des hohen Weiß-grauen Rims.



Nach insgesamt fast 11 Stunden erreichen wir Grand Junction. An der Autobahnabfahrt sehen wir ein Clarion Inn. TomTom ist allerdings der Meinung, dass unser Hotel wo anders ist. Wir landen in einer Gegend mit Private Properties/Tresspassing prohibited und kehren um. Das erste gesichtete Clarion ist doch richtig.
Ein riesen Laden mit Tagungsräumen, Gym, Frühstücksbuffet etc.
Die Zimmer sind sauber und geräumig. Wir haben eines im hinteren Teil und können das Auto vor dem Fenster parken. Nach einer kurzen Runde unter den Wasserhahn, fahren wir noch einmal los und füllen unsere Wasser- und Snackvorräte bei einem Safeway auf. Gute Auswahl an frischen Sachen.
Zum Abschuss des langen Tages gibt es ein Outback Steak.
Die haben jetzt Mini Desserts.
Das passt bei Big C glatt noch rauf auf das Victoria’s Filet. Wir sinken in gute Betten mit ordentlichen Kopfkissen und fallen sofort in Tiefschlaf.

Toller Bericht! Danke!

Big C denkt ernsthaft an Streik.
Schon wieder ein Tag im Auto mit einer 8 Stunden Tour.
(Anmerkung von Schatz: Der Weg ist das Ziel)


Schon wieder früh raus. Und das Bett ist doch so gemütlich. Schatz erkundet die Frühstückslage. Das Buffet sieht gut aus, ist aber reichlich belagert.
Wir entscheiden uns für das Dennys ein Stück die Straße runter.
Dan wieder auf den I70 bis zur Ausfahrt 214 Danish Flat im nirgendwo.
Links unter der Brücke durch und nach einer kurzen Strecke sind wir im verlassenen Ort Cisco (wenn man 5 verfallene Mobile Homes einen Ort nennen will – hat jedenfalls einen eigenen Namen).
Kurz dahinter biegen wir auf die 128 ab. Nach insgesamt einer guten Stunde Fahrt erreichen wir Dewey, eine Brücke über den Colorado mit Campingplatz.
( www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g28...ighway_128-Utah.html )

Und dann fängt die Strecke an, auf die wir uns beide schon lange gefreut haben.
Vor Jahren haben wir diese Wegstrecke schon erfahren, echt tolle Landschaft!

Bis Moab (ca 39 Mi) fährt man neben dem Colorado durch hohe Schluchten aus rotem Stein. Hinter jeder Kurve gibt es wieder eine neue Formation zu bestaunen.
Überall gibt es turn outs, damit man halten und gucken oder fotografieren kann.












Ab und an kommt ein Campingplatz oder ein Parkplatz an dem man zum angeln, laufen oder nur für’s Klohäuschen halten kann.







Auf der Hälft der Strecke gibt es die Red Cliffs Lodge mit Häuschen und Pferden für Touristen ( redcliffslodge.com/ ).
Vielleicht eine Idee für den nächsten Besuch.

Nach einer Stunde sind wir bei Moab auf der I 191.
Schade. Und dann hat sich auch wieder das Sirius Satellitenradio abgeschaltet. Schatz ruft noch mal dort an und bekommt eine Freischaltung – nach vier Stunden ist die auch wieder weg.
Na gut, dann gibt es jetzt MP3-CD (UKW Radio gibt es hier nicht oder mit so viel Werbung, dass wir es nicht hören wollen).
Es folgt eine endlose Strecke durch die Canjonlands.
Immer wieder schöne neue Landschaftsabschnitte. Die Mobile Homes der Indianer, die hier in Reservatsland leben, sind eher frustrierend. Zwar steht ab und an ein mageres Pferd vor der Tür, aber man sieht, dass die Leute nicht viel Geld haben und eigentlich nicht in diese Umgebung gehören.
In Bluff verpassen wir die Trading Post, bei der wir Mittagshalt machen wollten.
Nicht umzudrehen erweist sich als großer Fehler, da in den folgenden zwei Stunden nicht mal ein turn out an der Straße ist, an dem man aussteigen könnte.
In private Einfahrten fahren wir lieber nicht rein, um Pause zu machen. Und nirgends ein Gramm Schatten. Irgendwann erreichen wir Kayenta. Diesmal umfahren wir das Monumet Valley östlich, die andere Strecke sind wir schon zu oft gefahren.
An jeder der vier Ecken der Kreuzung ist eine große Tankstelle.
Wir nehmen die mit ein paar Parkplätzen an der Seite und machen eine Pause mit Bewegung und Picknick.
Die Kühlbox auf dem Rücksitz ist bei solchen Gelegenheiten unschlagbar.
Kaltes Wasser, gekühltes Obst, Brötchen mit streichfester Butter.
Nach dieser Stärkung schaffen wir es auch bis Flagstaff.
Die letzten Kilometer fahren wir auf dem I89, der gut genutzt ist.
Wir kommen an den Orten Twin Arrows und Two Guns und den San Franzisco Peaks vorbei. Da hatte jemand Spaß bei der Namensvergabe.
Da es bereits nach 15h ist, checken wir im Howard Johnson ein und werfen das Gepäck ins Zimmer.
Dann düsen wir noch einmal los, um den Meteorkrater zu besuchen. ( meteorcrater.com/ )
Vor 65.000.000 Jahren ist hier ein 150 Ft breiter Eisenmeteor in die Landschaft gekracht und hat einen 1 km großen Krater hinterlassen.
Am Abzweig vom Highway steht, dass die Anlage nur bis 17h geöffnet hat.
Es ist 16.40h. Ups, Vollgas.
Mit hängender Zunge erwerben wir zwei Eintrittskarten (saftiger Rabatt auf die AAA ADAC-Karte) und eilen die Treppe zum Krater hoch.
Oben steht so eine schöne Kinderuhr zum einstellen: Nächste Führung 16h und daneben eine Uhr.
Die zeigt 15.50h. Es dauert einen Moment, bis uns klar wird, dass zwischen Grand Junction & Flagstaff eine Stunde früher ist, wir also eine Stunde gewonnen haben. Prima, dann können wir uns in Ruhe dem Krater widmen.





Draußen ist es extrem windig und nach ein paar Aufnahmen gucken wir uns drinnen die wirklich interessante und interaktive Ausstellung im Museum an.



Ein Besuch im Souvenirshop rundet das Programm ab. Wieder in Flagstaff sind wir so ko, dass wir nur noch etwas aus den Vorräten zum Abendbrot essen und uns dann mit etwas Sorge um den Rücken in die extrem weichen Betten hauen.